Tallinn, die Hauptstadt von Estland, hat eine bewegte Geschichte hinter sich, deren Ursprünge bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts zurückreichen, als am Finnischen Meeresbusen ein Handelsplatz entstand, dem eine hölzerne Burg als Schutz diente. Die Befestigungsanlagen konnten aber nicht verhindern, dass 1219 der dänische König Waldemar II. die Burg eroberte. Er ließ sie neu errichten, und zusätzliche Gebäude entstanden – darunter auch die Domkirche. Bald ließen sich in "Reval", wie die Siedlung damals hieße, deutsche und gotländische Kaufleute und Handwerker nieder, die wesentlich zur Entwicklung der Stadt beitrugen und Reval zur Hansestadt machten. Zur Hauptstadt wurde das spätere Tallinn aber erst im Jahr 1918, und zwar mit der Entstehung des Staates Estland.
Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges schaffte es das Land, unabhängig zu bleiben, bis es dann zunächst von den deutschen Truppen besetzt und anschließend der Sowjetunion einverleibt wurde. Die Unabhängigkeitserklärung erfolgte erst im Jahr 1991, nach der Auflösung der UdSSR. Seither ist wieder Estnisch, dass dem Finnischen sehr ähnlich ist, die offizielle Sprache.
Trotz dieser bewegten Geschichte ist Tallinn sehr gut erhalten, und vor allem im Zentrum der Stadt kann das mittelalterliche Leben sehr gut nachempfunden werden. Viele der mittelalterlichen Bauten werden immer noch genutzt und beherbergen Gastbetriebe, Geschäfte und Galerien.
Heute hat Tallinn rund 450.000 Einwohner und ist ein touristisches Muss für alle Baltikum-BesucherInnen, zumal auch das Veranstaltungsprogramm der Stadt rund ums Jahr viel zu bieten hat.
Ein beliebter Ausflugsort von Tallinn aus ist Helsinki. Die finnische Hauptstadt ist nämlich nur 70 Kilometer von Tallinn entfernt und ist in rund zwei Stunden mit der Schnellfähre erreichbar. In ähnlicher Entfernung (Richtung Norden) liegt der Nationalpark Lahemaa. In ihm gibt es etliche vom Aussterben bedrohte Tierarten, darunter die Flussperlmuschel.
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