www.50plus.at

Blogs 50plus Facebook Suche E-Privacy Info Menü

MENU

Ausstellungen und Vernissagen Blog
Blogger:

Ausstellungen und Vernissagen können das Leben bereichern. Ich meine nicht nur die ausgestellten Bilder, Fotos, Objekte und Installationen, ich meine speziell auch den Gedankenaustausch, der beim oder nach deren Betrachten stattfindet. Dieser Blog soll auf Anregungen dazu bieten und auf interessante Veranstaltungen hinweisen.

07.03.2024. Q202 steht dafür, das künstlerische Potenzial auf persönliche Art erleben zu können. In Künstlerwohnungen, WerkstättenWGs, Hinterhofateliers, auf Historischen Donauschiffen, im Dach-Saal und sogar die Taborstraße selbst betrachtet sich als lebendiges Kunstwerk. Heuer feiert das von Hans Heisz und seinem Team initiierte Kunst-Wandern-Radeln in Wien und Umgebung sein 20-jähriges Bestehen.

Q202-AtelierRundgang 2024, am 20. und 21. April: eine Entdeckungsreise in Sachen Kunst und Gegend an 31 Orten in Wien. Wanderkarte mit allen Infos unter: . Foto © Helmut Sagmeister. [Werbung/PR]

Ziel ist es, Publikum und KünstlerInnen zugleich ein breites Begegnungs- und Vergleichsfeld zu schaffen. Dafür bieten KünstlerInnen im Rahmen von Q202 auch heuer wieder eine perfekte Mischung aus Events, Performances, Ausstellungen, Video-Installationen, Musik, Literatur und eine Reihe von Kunstaktionen an. Das Alles bei freiem Eintritt.

  • Die Wanderkarten für den Q202 AtelierRundgang liegen in vielen Lokalen auf und sind unter herunterladbar.
  • Info: Hans Heisz, Telefonnummer. 0650 / 2127920
  • oder per E-Mail an hans.heisz@drei.at

18.01.2024. Die benötigt für die mittlerweile über 65.000 Objekte umfassende Sammlung "Kunst nach 1945" weiteren Raum, um diese einem breiten Publikum zeigen zu können. Mit der Öffnung der Außenstelle im ehemaligen Museum Essl (Adresse/Navi: An der Donau 1, 3400 Klosterneuburg) will man einen großen Teil der Sammlung nach 1945 der Öffentlichkeit zugänglich machen. "An- und Neubauten sind ein Indiz, dass der Inhalt der Sammlungen die architektonische Hülle sprengt: bei Museen liegt das in der Natur der Sache. Denn der Auftrag an Museen ist es, die Sammlung ständig zu erweitern und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Konsequenterweise braucht ein Museum, wenn es dynamisch wächst alle paar Jahre einen Zubau oder – wo dieser nicht möglich ist, neue Standorte für den Sammlungszuwachs: daher werden wir am 9. April die Albertina Klosterneuburg eröffnen", so Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder Schröder.

Nach Schließung des ehemaligen Essl-Museums wird das Gebäude seit 2017 von der Albertina umfassend genutzt: das Depot und die Inventarisierungsabteilung für Großformate, Restaurierwerkstätten, die Bibliothek für Gegenwartskunst, das Fotoatelier sowie die Rahmentischlerei befanden sich vor Ort. Der Standort fungiert im Bereich der zeitgenössischen Kunst somit als kommunizierendes Gefäß zu den zwei weiteren Standorten und kann Kunst zeigen, die gerade nicht in Ausstellungen der anderen Häuser zu sehen ist oder als Leihgaben außer Haus sind. Kunstwerke müssen somit nicht mehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Depots verwahrt werden, sondern bleiben permanent zugänglich.

Erstmals wird in Klosterneuburg ein Präsentationsschwerpunkt auf Skulpturen gesetzt: Das zweite Obergeschoss wird schwerpunktmäßig dazu einladen, die bedeutende Skulpturensammlung der ALBERTINA zu entdecken. Werke von Jannis Kounellis, Mimmo Paladino, Gironcoli die Roy Lichtenstein Studiensammlung oder die bedeutende Schenkung von Gipssammlungen von Hans Arp werden hier zu sehen sein. Erstmals wird auch die monumentale Videoskulptur von Marie-Jo Lafontaine ausgestellt. Mit Kennedy Janko und Soli Kiani wurde auch der Diversität in der Skulpturensammlung Rechnung getragen.

16.01.2024. Die große Frühjahrsausstellung in der widmet sich dem Thema "The Beauty of Diversity". Es werden etwa 150 Werke präsentiert, wovon nahezu sämtliche Werke aus der eigenen Sammlung der Albertina stammen, auch zahlreiche Neuerwerbungen sind zu sehen. Gezeigt werden Künstler:innen verschiedenster Identitäten: mit Werken von Alexandre Diop Amoako Boafo, Sungi Mlengeya, Verena Bretschneider bis hin zu Maria Lassnig oder Cindy Sherman. Frauen und LGBTQIA+-Künstler:innen, People of Color, Aboriginal-Positionen von Emily Kame Kngwarreye oder Autodidakt:innen wie Aïcha Khorchid, die ihre schwere Kindheit reflektiert, heben sich hier gegenüber den Alten Meistern ab. Mit der Erweiterung und Diversifizierung von musealen Sammlungen geht der unbedingte und aktuelle Anspruch nach Gleichberechtigung und Ausdrucksfreiheit einher. Die Neuausrichtung von stereotypen Rollenmodellen und Geschlecht spielt dabei eine ebenso große Rolle wie die Präsentation des Randständigen.

25.10.2023. Meine Fotostrecke "Wir" ist vollendet. 100 Stück sind es geworden. Gelingen mir neue Fotos zum Thema "Wir", ersetze ich mit ihnen mir ungeeigneter erscheinende Fotos aus der bestehenden Fotostrecke. Die ausgewählten Bilder sollen uns – ohne viel Worte – Einsichten in unsere Wesensart geben. Meist beleuchte ich die dunklen unserer Seiten, manchmal auch die hellen:

Foto aus der Fotostrecke Wir von Andreas Hollinek
Foto © Andreas Hollinek

08.09.2023. Die von 15. bis 24. September stattfindende WIENWOCHE 2023 blickt aus der Perspektive (welt)gesellschaftlicher Ränder auf die Zentren des politischen und kulturellen Geschehens. Und auf die sozialen Folgen der Klimakrise. Während die menschengemachte Erwärmung des globalen Klimas voranschreitet und die Konsequenzen sich immer häufiger in katastrophalen Ereignissen manifestieren, scheint sich der Aggregatzustand internationaler Solidarität abzukühlen. In den Machtzentren der Weltgesellschaft tritt man der Erderwärmung und ihren Konsequenzen zu unentschlossen entgegen oder verschärft sie sogar. Indes bangen Menschen an den Rändern um ihre bedrohten Lebensgrundlagen. Im gegenwärtigen Kolonialismus wuchern alte Ausbeutungsverhältnisse in neuem Gewand. Die Klüfte zwischen Arm und Reich, zwischen dem globalen Norden und dem Süden bzw. Osten, zwischen Staatsbürger:innen und Menschen ohne Bürger:innenrechte vergrößern sich. Eine kapitalistische Politik der Spaltung, wie sie derzeit in europäischen Ländern, den USA und vielen anderen Weltgegenden auf dem Vormarsch ist, gießt zusätzlich Öl ins Feuer.

Vor dieser Kulisse schlägt die zwölfte Auflage von WIENWOCHE einen Perspektivenwechsel vor. Hier bestimmen die Menschen an den Rändern das Festivalgeschehen zwischen Kunst, Diskurs und kollaborativem Aktivismus. "Prekäre Arbeitsverhältnisse, unsichtbare Stimmen, Körper und Kollektive rücken aus dem Rand ins Zentrum. Sie beanspruchen Raum und Aufmerksamkeit, in Österreich und anderen Weltgegeneden, wo man sie ausbeutet und in ihren Menschenrechten beschränkt. WIENWOCHE möchte das Gehör für ihre Anliegen schärfen sowie die Praxis der Wohlhabenden, der Mehrheitsgesellschaften, der auf die Butterseite Gefallenen hinterfragen. Wen lassen wir in der Kälte stehen, während wir es auf ihre Kosten schön warm haben?", fragt die Künstlerin Jelena Micic, seit 2022 künstlerische Leiterin und Kuratorin der WIENWOCHE, und erläutert die Stoßrichtung des Festivals.

Wienwoche 2023
Foto © Andreas Hollinek

"WIENWOCHE will die angestaute Wut in den Randzonen der Gesellschaft, unter den Diskriminierten und Ausgeschlossenen in kreative Energie verwandeln. Diese soll die Umgestaltung der Zentren anheizen", so Denise Palmieri, Ko-Kuratorin von WIENWOCHE 2023. Dem Aufruf zur Projekteinreichung im Dezember 2022 kamen zahlreiche Personen, Gruppen und Initiativen nach. Aus 170 Einreichungen wählten Jury und künstlerische Leitung in einem offenen Entscheidungsprozess zehn Projekte aus, die gemeinsam mit Diskussionsveranstaltungen und einer mehrteiligen Eröffnung eine spartenübergreifende WIENWOCHE 2023 bilden. Das Programm reicht von Ausstellungen, Konzerten, Filmvorführungen, Performances, Interventionen bis zur postapokalyptischen Baustellenparty. Zudem kommt es im Rahmen von WIENWOCHE 2023 endlich zur überfälligen Eröffnung des "Museums der Migration" (MUSMIG).

21.03.2023. Seit einer Woche sorgen zahlreiche schief gehängte Werke namhafter Künstler:innen im Wiener Leopold Museum für Gesprächsstoff. Nun klärt das Museum auf: Die weltberühmten Landschaftsgemälde wurden bewusst in Schräglage versetzt, um auf die dramatischen Auswirkungen der Erderwärmung im Zuge des Klimawandels aufmerksam zu machen. Denn eine dauerhafte Temperaturerhöhung um nur wenige Grade kann unsere Lebensqualität drastisch verschlechtern.

Mit dem mahnenden Kampagnenmotto A Few Degrees More (Will Turn the World into an Uncomfortable Place) veranschaulicht das Leopold Museum in Kooperation mit dem Klimaforschungsnetzwerk CCCA (Climate Change Centre Austria) – eine der führenden Instanzen auf dem Gebiet der Klimaforschung in Österreich – die teils katastrophalen Auswirkungen von nur ein paar Temperatur-Graden mehr auf die Umwelt. Nach aktuellen Berechnungen der Wissenschaftler:innen und Klimaexpert:innen sorgen diese dafür, dass die Naturlandschaften, die vor mehr als hundert Jahren von Künstler:innen wie Gustave Courbet, Tina Blau, Gustav Klimt, Koloman Moser oder Egon Schiele in ihren Gemälden verewigt wurden, in ihrer vertrauten Form bald verschwunden sein könnten. Dazu wurden weltberühmte Landschaftsgemälde der Sammlung um genau jenen Grad-Wert geneigt, um welchen die Temperatur in den gezeigten Gebieten, etwa der Atterseeregion, den Voralpen oder der Atlantikküste, steigen könnten, wenn nicht rechtzeitig tiefgreifende Gegenmaßnahmen gesetzt werden.

Leopold Museum-Direktor Hans-Peter Wipplinger ist überzeugt, dass man anhand unterschiedlichster Museumsobjekte über die Folgen des Klimawandels aufklären kann: "Die Auseinandersetzung mit den drängendsten Problemen unserer Gesellschaft ist uns im Leopold Museum als Bildungs- und Vermittlungsinstitution ein zentrales Anliegen. Schon die Künstler:innen der Avantgarde waren Seismograf:innen ihrer Zeit und haben den Zustand der Welt und des Individuums visionär betrachtet. Kunstmuseen sind Orte, in denen Menschen die Welt durch den gefilterten Blick der Künstler:innen erfahren können und mit Themen, Denkweisen und Weltsichten konfrontiert werden, die auch unbequem, fordernd oder provokant sein können. Museen nehmen per se eine nachhaltige Rolle in der Gesellschaft ein, indem sie das kulturelle Erbe für die nächsten Generationen bewahren und vermitteln. Sie verstehen sich als Räume der Inspiration und Reflexion über unser Dasein und haben das Potential, unser zukünftiges Handeln durch das Bewusstmachen gesellschaftlicher Phänomene positiv zu beeinflussen. In diesem Sinne erklären wir uns solidarisch mit den Bestrebungen der Klimabewegung."

In Zusammenarbeit mit dem CCCA ermittelte ein Team aus 12 renommierten Wissenschaftler:innen verschiedener Fachbereiche – von Meteorologie über Agrarwissenschaft bis zu Sozialwissenschaft – die Auswirkungen, welche durch die Klimaerwärmung auf die in den ausgewählten Gemälden dargestellten Motive in den kommenden Jahrzehnten zukommen werden. Grundstein dazu bilden die jeweils angegebenen möglichen Gradzahlen des Temperaturanstieges. Zusätzlich wird auf den Bildtafeln dazu animiert, auch im eigenen Lebensbereich sowie auf struktureller und politischer Ebene Maßnahmen gegen diese Entwicklungen zu setzen.

Für CCCA Vorstandsmitglied und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb ist die Aktion ein gelungener Beitrag um abstrakte Daten intuitiv und anschaulich begreifbar zu machen und Menschen in einem völlig neuen Kontext mit einer unbequemen Wahrheit zu konfrontieren: "Seit Jahrzehnten warnen Wissenschaftler:innen vor einem vom Menschen verursachten globalen Temperaturanstieg um mehr als 1,5 Grad mit enormen Folgen für die Menschheit. Aber diese Daten sind schwer zu fassen. Wir wollen zeigen, was für einen Unterschied ein paar Grad mehr machen. Global gesehen, aber auch in unserer unmittelbaren Umgebung – im Alpenraum, den Seeregionen oder in Wien, die mehrmals zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt wurde."

"Es hat sich gezeigt, dass reine Wissensvermittlung nicht zu dem notwendigen Ausmaß an Handlungen führt. Die Kooperation mit Künstler:innen und Kultureinrichtungen kann hier allerdings Brücken bauen, da diese pointiertere, und auch provokantere Formen und Möglichkeiten der Auseinandersetzung bieten." ergänzt Claudia Michl, Leiterin der CCCA Geschäftsstelle.

Im Leopold Museum möchte man mit dieser kuratierten Intervention im Rahmen der Dauerpräsentation Wien 1900. Aufbruch in die Moderne ein Signal an unsere Gesellschaft senden. Direktor Hans-Peter Wipplinger unterstreicht: "Mit A Few Degrees More wollen wir proaktiv einen konstruktiven Beitrag liefern, in der Hoffnung, dass sich andere Museen und Galerien dieser Bewegung anschließen, indem sie mit einem behutsamen Eingriff auch ihre Kunst- und Kulturschätze zu Klimabotschafter:innen machen."

Die außergewöhnliche Idee für diese Aktion entstand mit der Kreativagentur Wien Nord Serviceplan. Deren Kreativgeschäftsführer Christian Hellinger erläutert den Anspruch der Intervention: "Gemeinsam mit dem Leopold Museum und unseren wissenschaftlichen Partner:innen, den Klima-Expert:innen des CCCA, generieren wir Aufmerksamkeit für mehr Klimabewusstsein, ohne ein einziges Plakat oder sonstige Drucksorten zu produzieren. Die Werke von Egon Schiele oder Tina Blau-Lang werden nicht nur zu Sinnbildern einer Umwelt in Schieflage, sondern fungieren auch, ergänzt durch begleitende Texte, als edukative Warnschilder des Klimawandels – und sind damit weit mehr als bloße Projektionsflächen des Protestes."

Die Intervention A Few Degrees More ist ab morgen im Rahmen der Ausstellung Wien 1900. Aufbruch in die Moderne im Leopold Museum erlebbar und wird bis 26. Juni zu sehen sein. Begleitend zur Aktion bietet das Leopold Museum an jedem Sonntag um 14 Uhr kostenlose Sonderführungen zu den 15 Werken von A Few Degrees More sowie 10 kostenlose Schüler:innenführungen, buchbar unter .

19.12.2022. Die Österreichische Nationalbibliothek (Adresse / Navi: 1010 Wien, Josefsplatz 1) setzt im Jahr 2023 mit zahlreichen Sonderausstellungen vor Ort in ihren Museen und online über die Website besondere Höhepunkte im Kulturleben. Im Mittelpunkt stehen dabei Besonderheiten und Kostbarkeiten aus den umfangreichen Sammlungsbeständen der Österreichischen Nationalbibliothek. Eröffnet wird der Ausstellungsreigen am 12. Jänner 2023 im glanzvoll restaurierten und wieder geöffneten Prunksaal mit der Sonderausstellung "Fischer von Erlach und der Prunksaal des Kaisers. 300 Jahre barocke Pracht" anlässlich des 300. Todestags des berühmten Architekten sowie 300 Jahre Baubeginn der ehemaligen kaiserlichen Hofbibliothek.

Österreichische Nationalbibliothek Prunksaal
Foto © Andreas Hollinek

Ab 30. März gibt es die Schau "Von Gärten und Menschen. Gestaltete Natur, Kunst und Landschaftsarchitektur". Die Sonderausstellung "Von Gärten und Menschen" rückt die Bedeutung und Vielfalt der – teils verschwundenen oder überformten – Gärten und Parks anhand ausgewählter Objekte in den Fokus. Zu sehen sind wertvolle Druckgrafiken und Originalzeichnungen ebenso wie Pläne, Fotografien oder Ansichtskarten. Für BesucherInnen wird die Geschichte von Gartenkunst und Landschaftsarchitektur vom 16. bis ins 21. Jahrhundert sichtbar und erlebbar gemacht.

Das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek gestaltet ab 26. April 2023 im Rahmen des Österreich-Schwerpunkts der Buchmesse Leipzig 2023 eine Ausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum Leipzig mit dem Titel "Jetzt und Alles. Österreichische Literatur. Die letzten 50 Jahre". Die Ausstellung stellt die wichtigsten österreichischen AutorInnen der letzten 50 Jahre vor, von Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek und Peter Handke bis zu Friederike Mayröcker und Marlene Streeruwitz, widmet sich aber auch jüngeren SchriftstellerInnen wie Arno Geiger, Ann Cotten, Clemens J. Setz und vielen anderen.

Die Sonderschau "Ein Geschenk des Nils. Die Macht des Wassers im alten Ägypten" spürt ab 15. Juni im Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek den unterschiedlichen Aspekten des Elements Wasser und seiner Bedeutung für das Leben im alten Ägypten nach. Über 2000 Jahre alte Papyri geben Einblick in den Alltag und in die offizielle Verwaltung zur Nutzung der kostbaren Ressource in der Landwirtschaft, im Warentransport, Fischfang oder in der Bäderkultur.

Anhand der Fotoausstellung "BILD MACHT POLITIK" wird ab 24. November der Fotograf Yoichi Okamoto (1915–1985) und seine Bedeutung für die Dokumentation des Europas der Nachkriegszeit und der Anfänge der Zweiten Republik in Österreich porträtiert. Er schrieb Geschichte in Bildern, zunächst als Fotograf für die US-Regierung und später als offizieller Fotograf des Weißen Hauses von Präsident Lyndon B. Johnson. Nach dem Krieg leitete Okamoto die Fotoabteilung des United States Information Service (USIS) in Österreich, um so den Wiederaufbau Wiens, das kulturelle Leben der Stadt und während des Kalten Kriegs die amerikanische Wirtschaftshilfe in Form des Marshallplans zu dokumentieren. Die Österreichische Nationalbibliothek erwarb 2019 den fotografischen Nachlass Okamotos. Die Ausstellung im Prunksaal zeigt erstmals die eindrucksvollen Bilder aus dem Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg und gibt Einblicke in das künstlerische Werk eines Fotopoeten.

Mehrere Online-Ausstellungen komplettieren die umfangreichen Präsentationen von Highlights aus den Sammlungsbeständen: Ab 22. Mai 2023 wird dem österreichischen Fotograf Lothar Rübelt (1901–1990), dem "Meister des Augenblicks" eine Online-Schau gewidmet. Er gilt bis heute als renommiertester österreichischer Sportfotograf. Das 100-Jahr-Jubiläum des österreichischen P.E.N.-Clubs ist ab dem 11. Oktober Anlass für diese Online-Ausstellung. "Die übersehenen Komponistinnen" werden dann ab dem 1. November 2023 im Rahmen einer Online-Ausstellung mit Objekten aus der Musiksammlung des Hauses aus dem Schatten geholt.

Die Bedeutung und die Resonanz der jüngst gezeigten Sonderausstellungen der Österreichischen Nationalbibliothek spiegelt sich auch in der Übernahme dieser Schauen in Form von Wanderausstellungen wider: Noch bis 5. November 2023 ist die Hommage an eine der einflussreichsten und faszinierendsten Persönlichkeiten der deutschsprachigen Literatur, Ingeborg Bachmann, als Sonderausstellung im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen. Im Anschluss daran wird sie ab 13. Dezember 2023 im Literaturhaus München gezeigt. Die zu Ende gegangene Ausstellung "Stefan Zweig. Weltautor" wird nun auch in der Stadtbibliothek Salzburg zu sehen sein und ab dem Frühjahr 2023 als Wanderausstellung in modularer Form von "Österreichischen Kulturforen" sowie "Österreich-Bibliotheken" im Ausland übernommen. Und die Ausstellung "BILD MACHT POLITIK" wird 2024 in die österreichische Botschaft in Washington D.C. sowie in die Art Gallery der University of New Orleans wandern.

08.12.2022. Ab dem 2. Mai 2023 gibt es im Technischen Museum Wien (TMW) die Sonderausstellung "Women at Work – 150 Jahre Frauenpavillon der Wiener Weltausstellung" zu sehen. Die Ausstellung befasst sich mit einer Besonderheit der Wiener Weltausstellung: Mit dem "Frauenpavillon" rückten im Zuge der Weltausstellung erstmals weibliche Arbeitswelten in den Mittelpunkt. Im Pavillon wurden Berufsfelder für Frauen präsentiert, die im Zuge der großen Industrialisierung des 19. Jahrhunderts entstanden waren. Der Frauenpavillon bedeutete eine Pionierleistung im Sichtbarmachen von weiblichen Arbeitswelten, die von späteren Weltausstellungen übernommen wurde.

21.06.2022. In der Halle A der Messe Graz gibt es noch bis 4. September 2022 eine große James-Rizzi-Ausstellung zu sehen. Unzählige seiner Werke sowie Einblicke in sein Leben, sein Denken, sein Arbeitsumfeld und seine Privaträume sowie Schaustück und Info-Tafen zu seiner Arbeitsweise machen den Besuch zu einem Erlebnis. Sehr empfehlenswert!

James Rizzi Ausstellung Graz
Foto © Andreas Hollinek

28.04.2022. Mit Brigitte Kowanz (1957–2022) wird im Schlossmuseum Linz eine der renommiertesten und wichtigsten Künstler:innen Österreichs ausgestellt. Die vielfach ausgezeichnete Kunstlerin hat ihre Arbeiten mit Licht in einem Zeitraum von uber 40 Jahren entwickelt und nimmt in der jungeren Kunstgeschichte eine unverwechselbare Position ein. Ihr Werk gilt als konzeptuelle Poesie. Dauer und Ort der Ausstellung: 29. April bis 24. Juli 2022, im Schlossmuseum Linz.

In Wien geboren, studierte sie von 1975 bis 1980 an der Universität für angewandte Kunst Bildhauerei, wobei schon damals ihr Hauptinteresse den lichterzeugten Medien Video, Film und Fotografie galt. Die Wechselwirkung zwischen Licht, Sprache, Raum und Zeit war wesentlich in ihrer konzeptuellen Kunst, die nie eindeutig sein sollte, sondern auf verschiedenen Ebenen rezipiert werden kann. Die Werke von Brigitte Kowanz sind stark ortsbezogen, und so hat sie sich intensiv mit den räumlichen und architektonischen Gegebenheiten im Linzer Schlossmuseum auseinandergesetzt. "ISTR" ist eine zusammenhängende Rauminstallation, an der Brigitte Kowanz bis kurz vor ihrem Tod arbeitete und die nun ihren Entwürfen entsprechend realisiert wird.

11.03.2022. Am Samstag, dem 12. März, eröffnet in der Landesgalerie Niederösterreich die Schau "Die Erde lesen. The Dissident Goddesses' Project" in der Landesgalerie Niederösterreich, Etage 3, Museumsplatz 1, 3500 Krems an der Donau. Die bis zum 01.05.2022 dauernde Ausstellung geht aus dem mehrjährigen Forschungsprojekt "The Dissident Goddesses' Network" der Akademie der bildenden Künste Wien in Zusammenarbeit mit dem Forum Morgen hervor. Künstlerische und wissenschaftliche Positionen thematisieren den feministischen Blick auf die weltweit einzigartigen Venusfunde in Niederösterreich, die Verwobenheit der Menschen mit ihrem reichhaltigen Land und die ökologische Krise heute. Die Forschungsergebnisse werden in einer Forschungslounge gezeigt. Kuratiert wurde die Schau von Felicitas Thun-Hohenstein, die 2019 für den österreichischen Beitrag auf der 58. Biennale von Venedig verantwortlich zeichnete. "Die ökologische Krise fordert uns heraus, uns der Erde zu widmen, ihr zuzuhören und sie neu zu lesen. Der Prozess einer offenen, interaktiven Interpretation der Erde, ihrer vielfältigen Bewohner:innen und der ökologischen Systeme am Beispiel des Weinviertels und des Göttinnenlandes sind zentrale Botschaften unseres Projektes", betont die Kuratorin.

Seit Sommer 2021 erforscht, belebt und bewirtschaftet ein Kollektiv von Kulturschaffenden das sogenannte "Land der Göttinnen", ein vier Hektar großes Land im niederösterreichischen Alberndorf im Pulkautal. Die ökofeministische Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow entwirft für die Ausstellung eine installative Kartographie dieses Biotops. Performancefotos von großen Aktionen, Videos, Bodenproben, Porträts von Mikroorganismen, Lössbilder und Skulpturen vereint sie zu einem zentralen Kunstwerk. Ida-Marie Corell protokolliert in einer Fülle an Zeichnungen den Prozess des Verstehens einer weiblichen Geschichte. Ihre poetischen, collagierten und illustrierten Blätter bilden eine Chronik eines zeitgenössischen Feminismus der jüngeren Generation. Weiters am Projekt beteiligt sind Angela Melitopoulos, Romana Schuler, Federica Matta, Alma Heikkilä und Arantzazu Saratxaga Arregi.

Gerda Ridler, künstlerische Direktorin der Landesgalerie Niederösterreich, hält fest: "Die Ausstellung ist ein wertvoller Beitrag für die Landesgalerie Niederösterreich. Niederösterreich bildet den Nährboden für diese hochkarätige künstlerisch-wissenschaftliche Auseinandersetzung. Es ist mir eine Freude, so profunde Expertinnen der Akademie der bildenden Künste mit diesem Projekt bei uns im Haus zu Gast zu haben."

  • Tipps: Am Eröffnungstag ist der Eintritt bis 13.00 Uhr grats. Ab April wird es eine Publikation mit wissenschaftlichen Gastbeiträgen und einer Dokumentation der Ausstellung "Die Erde lesen. The Dissident Goddesses Project" geben. Sie wird dann im Museumsshop der Landesgalerie erhältlich sein.
  • Website der Landesgalerie NÖ:

27.01.2022. Wird ab Mitte Frebruar bezüglich Corona alles besser? Die Chance stehen durchaus gut – auch wenn Omikron in zwei Varianten für sehr hohe Fallzahlen sorgen wird. Diesen Optimismus teilen auch die VeranstalterInnen von Ausstellungen und Vernissagen. Die Tiroler Landesmuseen zum Beispiel haben haben bereits 21 neue Ausstellungen in ihrem Programm und versprechen gemeinsam mit hochkarätigen Veranstaltungsreihen und ausgewählten Events ein lebendiges Kulturjahr: Der Startschuss für die neue Ausstellungssaison fällt im März, wenn das Volkskunstmuseum Ostertraditionen rund um den Globus erkundet. In der Weiherburg beim Innsbrucker Alpenzoo stellt die Naturwissenschaftliche Sammlung ab Frühjahr 2022 alpine Überlebenskünstler der Tier- und Pflanzenwelt vor. Das Zeughaus steht mit der Ausstellung "... uuund Schnitt!" hingegen ganz im Zeichen von Kino und Film in Tirol. Auf zwei Ausstellungshighlights können wir uns ab Juni freuen: Das Ferdinandeum präsentiert das grafische Werk Maria Lassnigs mit einer Reihe an Zeichnungen, die erstmals überhaupt in einem Museum zu sehen sind. Das Volkskunstmuseum widmet sich währenddessen der Volksmusik und erkundet deren Rolle für den Tourismus in Tirol. Mit dem "Ausstellungsdesign" von René d'Harnoncourt sowie einer Präsentation der neuesten Kunstankäufen des Landes Tirol geht es durch den Kulturherbst, bevor mit "Im Detail" ein Highlight auf dem Programm steht, das den Besucher:innen den Bereich der Restaurierung und Konservierung von Kunstwerken näher bringt. Zusätzlich wird es wieder eine Reihe von Konzerten im "musikmuseum" geben; weiters den Kultursommer im Zeughaus, das Bergiselfest und die ORF Lange Nacht der Museen.

10.11.2021. Seit vier Jahrzehnten hält uns Gerhard Haderer mit seinen Karikaturen den Spiegel vor: Er kommentiert den spießbürgerlichen Alltagswahnsinn mit gleicher Schärfe wie die Weltpolitik. Ungeschönt und gnadenlos realistisch nimmt er es mit allen und jedem auf und auch wenn er es bedauert, die Mächtigen nicht mit dem Bleistift in Grund und Boden zeichnen zu können, also gerne dem ein oder anderen den Kopf zurechtrücken würde, so gelingt es ihm sehr wohl für sein Publikum, die Welt mit ihren Zumutungen und Verdrehungen zu entlarven.

Auch mit 70 Jahren ist keine Altersmilde zu befürchten, wie die rund 80 vom Karikaturisten selbst ausgewählten Zeichnungen im Schlossmuseum zeigen. In einem eigens dafür geschaffenen, Haderer-spezifischen Rahmen: Die OÖ Landes-Kultur GmbH nutzt den anstehenden Umbau im Schlossmuseum für eine räumliche Zwischennutzung. Dem bunten Haderer-Kosmos soll entsprochen werden, mit vom Künstler persönlich gestalteten Wänden sowie einem quietschroten Plastikboden. Ausstellungsdauer: ab heute bis 27. Februar 2022. Ort: Schlossmuseum Linz.

10.11.2021. Seit vier Jahrzehnten hält uns Gerhard Haderer mit seinen Karikaturen den Spiegel vor: Er kommentiert den spießbürgerlichen Alltagswahnsinn mit gleicher Schärfe wie die Weltpolitik. Ungeschönt und gnadenlos realistisch nimmt er es mit allen und jedem auf und auch wenn er es bedauert, die Mächtigen nicht mit dem Bleistift in Grund und Boden zeichnen zu können, also gerne dem ein oder anderen den Kopf zurechtrücken würde, so gelingt es ihm sehr wohl für sein Publikum, die Welt mit ihren Zumutungen und Verdrehungen zu entlarven.

Auch mit 70 Jahren ist keine Altersmilde zu befürchten, wie die rund 80 vom Karikaturisten selbst ausgewählten Zeichnungen im Schlossmuseum zeigen. In einem eigens dafür geschaffenen, Haderer-spezifischen Rahmen: Die OÖ Landes-Kultur GmbH nutzt den anstehenden Umbau im Schlossmuseum für eine räumliche Zwischennutzung. Dem bunten Haderer-Kosmos soll entsprochen werden, mit vom Künstler persönlich gestalteten Wänden sowie einem quietschroten Plastikboden. Ausstellungsdauer: ab heute bis 27. Februar 2022. Ort: Schlossmuseum Linz.

24.06.2021. Das Gemälde "Wilde Tiere sind gefährdet" von Maria Lassnig (1919-2014) wurde am 23. Juni 2021 im Auktionshaus Dorotheum () in Wien für den Weltrekordpreis von 1,378.000 Euro versteigert. Dies bedeutet gleichzeitig den höchsten Auktionspreis, der je für das Werk eines österreichischen zeitgenössischen Künstlers bzw. österreichischen Künstlerin erzielt wurde. Das 2 x 3 Meter große Hochformat aus dem Jahr 1980 sicherte sich ein Interessent am Telefon. Er setzte sich gegen einen Online-Bieter aus Großbritannien durch.

06.05.2021. Tipp: Nach dem Erfolg des im März eingeführten Museumsmontags in der mit ermäßigten Tickets werden die Vergünstigungen nun ausgebaut: "Die Tickets zum halben Preis an den Montagen waren ein großer Erfolg", so Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder. "Mit der Wiedereröffnung der Museen nach der letzten langen Schließphase, möchte die Albertina breite Publikumsschichten ansprechen – und darauf aufmerksam machen, dass wir als Museen wieder geöffnet sind", so Schröder. Die auch für die geltende Aktion läuft ab übermorgen bis Ende Mai. Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr.

29.04.2021. In einer umfassenden Retrospektive zeigt die Wiener Xenia Hausner – eine der wichtigsten österreichischen Malerinnen unserer Zeit. Die sichtbar gemachte Fiktion spielt im Œuvre der 1951 geborenen Künstlerin eine entscheidende Rolle. True Lies verweist auf die Bedeutung der Inszenierung als Gestaltungs- und Kompositionsprinzip im Schaffen Xenia Hausners. Für ihre großformatigen Gemälde konstruiert die Künstlerin vorab aufwendige räumliche Settings in ihrem Atelier: Installationen, die sie als Vorlage für ihre Bilder zunächst fotografiert. Zerschnittene Autos oder Zugabteile aus Karton werden zur Bühne für die Figuren, die Hausner wie Schauspieler zu einem lebenden Bild arrangiert.

Xenia Hausner: Ken Park
Xenia Hausner: Ken Park, 2016. Acryl und Öl auf Dibond. Courtesy of Xenia Hausner © Bildrecht, Wien, 2021

Malerei und Fotografie sind im Entstehungsprozess eng verschränkt und treten in ein dialektisches Verhältnis: die farbstarke und flächige Malerei "widerspricht" gewissermaßen dem zuvor entstandenen Foto. Das malerische Procedere wiederum ist bei Hausner durch filmische und fotografische Methoden geprägt. Die Wahl des Ausschnitts, das Fragmentarische, die Montage, die durch die Farbe gesteuerte Lichtregie – all dies trägt zum intensiv atmosphärischen Charakter der Bilder bei. Die von Xenia Hausner erschaffenen Szenarien bleiben rätselhaft und irritierend. Wie Bruchstücke einer Geschichte, vergleichbar mit Filmstills, denen der Plot abhandengekommen ist, entziehen sie sich einer eindeutigen Lesart.

Während die Kunstgeschichte über Jahrhunderte vom männlichen Blick geprägt ist, verortet Xenia Hausner ihre Inszenierungen in einer von Frauen dominierten Gegenwelt: Die Themen und Geschichten Hausners werden vorrangig von Frauen verkörpert, die alle Rollen einnehmen und so stellvertretend für alle Genderzugehörigkeiten agieren. Den männlichen stereotypen Blickachsen, stellt sie starke, widersprüchliche und komplexe Frauenfiguren gegenüber. Xenia Hausners Frauenbilder spiegeln eine differenzierte weibliche Befindlichkeit wider. Meist in Überlebensgröße, in einer unverwechselbaren, intensiven Farbpalette mit breitem Pinsel, werden die plastisch herausmodellierten Figuren zu Stellvertretern allgemein gültiger Situationen und existenzieller Lebensfragen.

  • Xenia Hausner: True Lies. 30. April bis 8. August 2021
  • Mehr dazu auf

Siehe auch

Neu und aktuell

© Texte und Fotos (außer anders angegeben) sowie Datenschutz: Andreas Hollinek 1996-2023; www.50plus.at. Inhalte ohne Gewähr. Enthält ggf. PR, Werbung + Cookies, die Werbepartner wie Google (www.google.com) zur Nutzeranalyse verwenden (E-Privacy Info). Seite mit SSL-Sicherheitszertifikat. Impressum.