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Patientenverfügung

Unter einer Patientenverfügung bzw. Vorausverfügung versteht man ein Dokument, in dem festgehalten wird, welche medizinische Maßnahmen getroffen werden dürfen, wenn man zu einer diesbezüglichen Meinungsäußerung selbst nicht mehr in der Lage sein sollte. Dies betrifft vor allem Wiederbelebung sowie lebensverlängernde Maßnahmen wie künstliche Beatmung und Ernährung. Das Österreichische Gesetz sieht vor, dass eine Patientenverfügung für den behandelnden Arzt verbindlich ist, wenn sie entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen, nämlich nach Aufklärung durch einen Arzt, von einem Rechtsanwalt, Notar oder rechtskundigen Mitarbeiter einer errichtet worden ist.

Das Schreiben sollte auch eine Vertrauensperson nennen, die über die persönlichen Wünsche und Einstellungen Bescheid weiß und bevollmächtigt ist, dem Arzt darüber Auskunft zu erteilen. Wenn man Organentnahmen und andere Eingriffe an seiner Leiche untersagen möchte, ist es in Österreich notwendig, dies ausdrücklich schriftlich festzuhalten. Vorlagen für Patientenverfügungen gibt es in Spitälern, bei Ärzten, Rechtsanwälten und Notaren.

Als Beispiel der Diskussionsvorschlag für eine Patientenverfügung von  Schülern der Jahrgangsstufe 11 der Goethe-Schule in Wetzlar (Deutschland) im Rahmen des Religionsunterrichtes (ursprünglich veröffentlicht auf den Internet-Seiten der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung: www.dgbv.de).

* * *

Patientenverfügung

(Formular zur Bekundung des eigenen Willens während medizinischer Behandlung im Falle der persönlichen Außerungsunfähigkeit)

Hiermit erkläre ich:

Name:
Anschrift:
Telefonnummer:
Faxnummer:
Geburtsdatum:

aus freiem Willen und im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, wohl wissend über die Tragweite meiner Entscheidungen, folgende Verfügung, um ein menschenunwürdiges Dahinvegetieren und qualvolles Leiden im Sterbeprozess zu verhindern.

Punkt 1: Aufklärung durch die Ärzte

Falls die mich behandelnden Ärzte darüber einig sind, dass ich mich in einem unaufhaltsamen Sterbeprozess befinde, möchte ich darüber unterrichtet werden, auch wenn dies meinen Gesundheitszustand verschlechtert. (Falls dies nicht erwünscht ist: möchte ich nicht darüber unterrichtet werden, auch wenn dies meinen Gesundheitszustand verschlechtert.)

* Zutreffendes bitte ankreuzen

Punkt 2: Therapierichtlinien im Sterbeprozess

Im Falle meiner Äußerungsunfähigkeit verfüge ich folgendes im voraus:

Passive Sterbehilfe

Als selbstverständlich setze ich voraus, dass mir mein Leben nach menschenmöglichem und unter Berücksichtigung des neuesten Standes der medizinischen Wissenschaft gerettet wird, falls dies möglich ist. Des weiteren verfüge ich, dass man mich würdig sterben lässt, wenn zwei mich behandelnde Ärzte unabhängig von einander zu der Prognose gelangt sind, dass mein Leben nicht mehr menschenwürdig verlängert werden kann. Dies bedeutet für mich, dass ein nicht wieder rückgängig machbarer Sterbeprozess eingetreten ist oder nur eine Aussicht von ....... Prozent besteht, dass ich mein Bewusstsein wiedererlange oder eine ....... -prozentige Wahrscheinlichkeit dafür besteht, dass ich eine dauerhafte Schädigung des Gehirns davontrage, die mir ein personales Dasein nicht mehr erlaubt oder nur eine Operation mich retten kann, bei der mein Todesrisiko bei über ....... Prozent liegt.

Indirekte Sterbehilfe

Auch wenn mein Tod dadurch früher eintreten sollte, sind mir Schmerzen zu nehmen und/oder nach dem neuesten Stand der Wissenschaft zu lindern. Diese Bedingungen sind bindend für alle Personen, die stellvertretend für mich handeln sollten; meinen Anwalt oder sonstige bevollmächtigte Personen.

Datum und Unterschrift

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