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Ampato

Der Ampato ist ein Vulkan der Coropuna-Gruppe, Cordillera Occidental, . Er gilt als heiliger Berg der Inkas. Höhe: 6288 Meter. Ungefähr 100 km nördlich von Arequipa der zweitgrößten Stadt Perus erheben sich zwei Sechstausender, der Nevado Ampato (6288 m) und der Nevado Hualca Hualca (6025 m) aus der über 4500 m hoch gelegenen Wüste im SW Perus. Zu ihnen gesellt sich auch der Fast-Sechstausender, und nunmehr wieder tätige Vulkan Nevado Sabancayo (5976 m).

Der Ampato zählt zu jenen Bergen Südamerikas, an denen Archäologen Beweise für Menschenopfer zur Zeit der Inkas erbracht haben. Der Anthropologe Johan Reinhard und Miguel Zárate entdeckten am 8. September 1995 am Gipfel des Ampato ein in leuchtende Gewänder gehülltes Inka-Mächen, das vor ca. 500 Jahren hier in den peruanischen Anden der Gottheit geopfert wurde, um auf diese Weise das lebensspendende Wasser und damit gute Ernten zu sichern. Man dachte sich wohl, dass nur ein Opfer, das sie aus ihren eigenen Reihen brachten, die Gottheit gnädig stimmen würde.

Das Sensationelle dieses Fundes bestand darin, dass bis zu diesem Zeitpunkt nur männliche Opfer in den Bergen gefunden worden waren, hier hatte man zum ersten Mal ein weibliches Wesen entdeckt. Vorerst konnte man auch keine Zeichen eines gewaltsamen Todes feststellen, wie bei anderen ähnlich gelagerten Funden. Man nahm an, dass das Mädchen erfroren ist. Man fand es in einem Erdgrab umgeben von Opfergaben, wie kleine Statuen, Blätter des Coca-Strauches und Getreidekörner.

Der Fund des Inka-Mädchens überraschte die Experten in aller Welt. Auch der in Österreich tätige Archäologe, Prof. Konrad Spindler von der Universität Innsbruck, der die Untersuchungen am sogenannten "Ötzi", dem am Hauslabjoch im Eis gefundenen Menschen leitet, eilte nach Arequipa, um den Ampato-Fund zu besichtigen. Auch für ihn war die Entdeckung von Juanita, so der Spitzname des Mädchens, von weltweitem Interesse. Dies auch deshalb, weil das Mädchen in bestem Erhaltungszustand gefunden wurde, weit besser als die männlichen Mumien aus präkolumbischer Zeit, die man beispielsweise am Plomo in Chile und am Aconcagua in Argentinien entdeckt hatte.

Ausgangspunkt für die Besteigung des Ampato ist Arequipa. Die Staatsstraße 109 führt in Richtung Chivay auf einen 4900 m hohen Pass. Einige Kilometer danach, noch bevor die Straße nach Chivay abfällt, zweigt links in Richtung SW eine Sandpiste ab, der man folgt. Das Land ringsum bietet sich dem Besucher als trockene Hochebene und heißt Pata Pampa. Die Piste führt stetig bergab in das Dorf Lluta. Als Basislager zur Besteigung des Ampato von der südöstlichen Seite dient ein ausgetrocknetes Flussbett in ca. 4500 m Höhe knapp unterhalb der Schneegrenze. Ein Eisbruch auf etwa 5500 m versperrt den direkten Aufstieg, kann aber links umgangen werden. Der höchste Punkt liegt am südlichen Kraterrand, in 6288 m Höhe. (Busch: Trekkingführer, 2. Aufl. München 1996, 298ff.) Die Besteigung des Ampato kann mit der daran anschließenden Wanderung zum Colca Canon gekoppelt werden, ein Weg der über den 4900 m hohen Pass Alto Condori nach Achoma führt. Der "tiefste Canon der Erde" zählt zu den Hauptsehenswürdigkeiten Perus. Hauptort im Colca Canon ist Chivay.

Quelle (gekürzter Text): Manuskript K. Gratzl, ", Verlag Brüder Hollinek, Purkersdorf.

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