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Kino / Filme / Filmtipps

Das Ambiente eines Kinosaals, typischer Kino-Sound, Mitlachende, Mitstauenende, Mitfürchtende oder Mitweinende, dazu noch ein großer Becher Popcorn: Kino macht gute Filme immer noch zu einem besonderen Erlebnis, wie man es im eigenen Wohn- oder Schlafzimmer kaum kreieren kann – blu ray und Großformatfernseher hin oder her. Lesen Sie über Filme, die uns in letzter Zeit am meisten beeindruckt haben.

Kinoe / Filme / Filmtipps
Foto © Andreas Hollinek

Filmfestival Diagonale in Graz

Alljährlich Mitte März findet in das "Diagonale – Festival des österreichischen Films" statt. Infos und Programm auf . Das Festival versteht sich als Forum für den österreichischen Film und als Ort für eine vielschichtige und differenzierte Auseinandersetzung mit dem heimischen Kino. Die personliche Diskussion mit den FilmemacherIinnen sowie das produktive Aufeinandertreffen verschiedenster filmischer Formen stehen dabei im Zentrum.

Mit einer akzentuierten Programmauswahl bietet das Festival die Gelegenheit, das österreichische Filmschaffen in seiner ganzen Vielfalt kennenzulernen, aktuellen Tendenzen nachzuspüren und filmische (Wieder-)Entdeckungen zu machen. Seit 1998 macht die Diagonale Jahr für Jahr Graz zur Filmhauptstadt Österreichs und hat sich als unverzichtbarer Treffpunkt für Filmbranche und Publikum etabliert. Rund 1300 akkreditierte FachbesucherInnen und 25.000 BesucherInnen versammeln sich zur Festivalzeit in der steirischen Landeshauptstadt, um die besondere Festivalatmosphäre zu genießen.

Die besten Regisseure

Folgende zeitgenössische Regisseure genießen bezüglich der Qualität ihrer Filme Weltruf (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Maren Ade
  • Tomas Alfredson
  • Pedro Almodóvar
  • Paul Thomas Anderson
  • Wes Anderson
  • Andrea Arnold
  • Darren Aronofsky
  • Olivier Assayas
  • Jacques Audiard
  • Kathryn Bigelow
  • Brad Bird
  • José Campanella
  • Leos Carax
  • Nuri Bilge Ceylan
  • Park Chan-wook
  • Ethan Coen
  • Joel Coen
  • David Cronenberg
  • Guillermo Del Toro
  • Claire Denis
  • Andrew Cominik
  • Sophia Coppola
  • Cameron Crowe
  • John Crowley
  • Alfonso Cuarón
  • Pete Docter
  • Ashgar Farhadi
  • David Fincher
  • Jonathan Glazer
  • Jean-Luc Godard
  • Miguel Gomes
  • Michel Gondry
  • Michael Haneke
  • Todd Haynes
  • Florian Henckel von Donnersmarck
  • Ágnes Hranitzky
  • Hou Hsiao-hsien
  • Jim Jarmusch
  • Jean-Pierre Jeunet
  • Spike Jonze
  • Wong Kar-wai
  • Charlie Kaufman
  • Abdellatif Kechiche
  • Abbas Kiarostami
  • Kim Ki-duk
  • Harmony Korine
  • Ang Lee
  • Spike Lee
  • Richard Linklater
  • Kenneth Lonergan
  • Kátia Lund
  • David Lynch
  • Lucrecia Martel
  • Fernando Meirelles
  • Baz Luhrmann
  • Terrence Malick
  • Tom McCarthy
  • Steve McQueen
  • Hayao Miyazaki
  • George Miller
  • Cristian Mungiu
  • László Nemes
  • Christopher Nolan
  • Joshua Oppenheimer
  • Pawel Pawlikowski
  • Roman Polanski
  • Sarah Polley
  • Julian Schnabel
  • Martin Scorsese
  • Ulrich Seidl
  • Ousmane Sembène
  • Abderrahmane Sissako
  • Paolo Sorrentino
  • Steven Spielberg
  • Andrew Stanton
  • Agnès Varda
  • Quentin Tarantino
  • Béla Tarr
  • Lars von Tier
  • Erwin Wagenhofer
  • Apichatpong Weerasethakul
  • Edward yang
  • Andrey Zvyagintsev

Filmarchiv Austria

Das Filmarchiv Austria ist die zentrale Sammel- und Dokumentationsstelle für das audiovisuelle Erbe Österreichs. Derzeit (2002) verwahrt es rund 60.000 Filmtitel, etwa 600.000 Fotos und Film-Stills, 25.000 Filmprogramme, 10.000 Plakate, 15.000 Bücher, diverse Zeitschriften, Partituren, Drehbücher, Firmenunterlagen, Nachlässe bedeutender Filmschaffender sowie eine große Sammlung filmtechnischer Geräte. Detailinformationen, Filmvorführungen, Möglichkeiten der Einsichtnahme und Besuchszeiten auf der Homepage des Filmarchivs Austria: .

Oktober November

Mit "Revanche" hat der 1961 in Wels geborene und in Wien aufgewachsene Götz Spielmann ja bereits fast einen Oscar gewonnen. "Oktober November" würde sich einen verdienen. Warum sein neuester Film eher nicht nominiert werden wird, ist die Tatsache, dass er zu spezifisch österreichisch ist. Die AmerikanerInnen werden mit der Fülle an "Austriaca" nicht mitkommen und sich fragen, warum keine Kängurus aus den Wäldern beim "Wastl am Wald" (Ötscher-Region) hervorspringen. Aber er wird – so hoffe ich – jede Menge europäische Filmpreise gewinnen.

Er ist nämlich ein wahres Meisterwerk, mit Themen, die universiell sind: das Bewältigen der Aufgabe, die einem das Leben beschert hat; das Spielen bzw. Erfüllen der zugeteilten Rolle; die Sehnsucht nach Freiheit, Lieben und Geliebtwerden; Verleugnung von Realitäten; Ehebruch; Sterben und Tod. Götz Spielmann hat nicht nur Regie geführt, er hat auch das Drehbuch zu "Oktober November" geschrieben – und sich damit in eine Reihe mit Michael Haneke gestellt. Im Unterschied zu "Amour" ist Spielmanns neuester Film jedoch mit HauptdarstellerInnen besetzt, die vorwiegend aus Deutschland und Österreich kommen: Nora von Waldstätten, Ursula Strauss, Peter Simonischek, Sebastian Koch und Johannes Zeiler. Sie alle spielen hervorragend. Bravourös auch Andreas Ressl in der Rolle des Buben Hannes.

Liebe / Amour

Worauf kommt es im Leben an, wenn sich unausweichliche Tragik abzeichnet? Michael Haneke hat es erkannt und benannt: Liebe. Er hat ihr ein Denkmal gesetzt. Nicht der jungen Liebe, deren Anfang und Höhepunkt so viel Zauber innewohnt, sondern der Liebe rund um Vergänglichkeit, Abschiednehmen, Wissen um das Unvermeidliche, Überforderung, Wut, Verzweiflung und Tod. Dass ihm dies in so berührender, so sensibler, so tiefgehender und betroffen machender Weise gelungen ist, verdankt er seiner Gabe für das Schaffen filmischer Meisterwerke (inklusive Drehbuch!) und den beiden Hauptdarstellern: Jean-Louis Trintignant und Emmanuelle Riva. Was für eine Schauspielkunst! Zweifellos ein Jahrhundertfilm. Aber nichts für ungeduldige Menschen (zweieinhalb Stunden immer auswegloser werdende Lebenstragik), nichts für Menschen, die sich vor Siechtum, Alter und Tod fürchten und vielleicht auch nichts für junge Menschen, die "andere" Filme gewohnt sind, mehr Handlung erwarten und die dargestellten Situationen noch nie persönlich erlebt haben.

Wie beim ersten Mal

50plus-Filme sind so eine Sache. So richtig gerne will man die als Betroffene(r) gar nicht sehen, weil man vor Augen geführt bekommt, dass alles so oder so ähnlich ist, wie es ist. Viel lieber würde man alles verdrängen und den Traum von der ewigen Jugend weiterträumen. Um des eigenen Lebensglückes Willen sollte sich jedoch bei zwei Themen das Verdrängen aufhören: bei einer glücklichen Partnerschaft und bei erfüllendem Sex.

Wer die Chance hat, mit seinem langjährigen Partner / seiner langjährigen Partnerin beides bis ins ganz hohe Alter zu erleben, sollte sie ergreifen. Die derzeit unterhaltsamste Art, sich auf den Weg zu machen, ist "Wie beim ersten Mal", ein Film von David Frankel. Tommy Lee Jones als Arnold Soames und Meryl Streep als seine Frau Kay spielen unterhaltsam, glaubhaft, voll Elan und ansteckendem Mut, über die eigenen Schatten zu springen.

Ziemlich beste Freunde

Der überaus wohlhabende Witwer Philippe (dargestellt von Francois Cluzet) ist querschnittgelähmt, und damit auf 24-Stunde-Hilfe angewiesen. Keiner der vielen Pfleger, die bereits in seinen Diensten standen, konnten bisland seine Bedürfnisse erfüllen, bis Driss (Omar Sy) kam. Der wegen eines Gewaltdeliktes aus dem Gefängnis Entlassene auf Arbeitssuche macht Philippe mit seiner unbekümmerten, frechen, aber sehr sympathischen Art neugierig. Als er dann auch noch mehrmals ein Maximum an Mitleidlosigkeit unter Beweis stellt, entschließt sich Philippe zu dessen Festanstellung. Diese mündet in einer tiefen (und unterhaltsamen!) Freundschaft, die das Leben beider entscheidend verändert. Um es kurz zusammenzufassen: Käme es auf meine Entscheidung allein an, ich würde diesem Film eine Reihe von Oscars verleihen: für den besten Film, die beste Regie (Olivier Nakache und Eric Toledano), den besten Hauptdarsteller (sowohl an Francois Cluzet [der mich in dieser Rolle übrigens stark an Dustin Hoffman erinnert], als auch an Omar Sy), bestes Originaldrehbuch, bester fremdsprachiger Film, beste Kamera und bester Schnitt. Ein echtes Meisterwerk des Films!

Habemus Papam – Ein Papst büxt aus

Gleichwohl dieser Film zweifellos eine Komödie ist, hätte man sich den Zusatztitel "Ein Papst büxt aus" besser sparen sollen, da er die Erwartungshaltung all jener, die den Film noch nicht gesehen haben, in Richtung Klaumauk beeinflusst. Und Klaumauk bietet dieser Film nicht; vielmehr ist es charmanter Humor mit Tiefsinnigkeit und sanfter Ironie. Er erzählt die (erfundene) Geschichte von Kardinal Melville (dargestellt von einem großartigen Michel Piccoli), der nach einem mühsamen Enklave zwar seine Wahl zum Papst annimmt, dann aber doch einen Rückzieher macht, weil ihn innere Zweifel quälen, ob er die in ihn gesteckten Erwartungen ausreichend gut erfüllen kann. Damit wirft der Film zwei Schlaglichter: einerseits auf die Situation der (katholischen) Kirche, deren Gläubige sich nach Reformen sehnen, andererseits auf die Situation von Führungskräften, die in einer Zeit omnipräsenter Medien ein ungeheuren Druck ausgesetzt sind, "Übermenschliches" zu leisten.

Another Year

Tom (Jim Broadbent) und Gerri (Ruth Sheen), beide um die 60 Jahre alt, sind wie ein Doppelfels in der Brandung des Lebens. Mit weit weniger Glück und innerer Ruhe gesegnete Familienmitglieder und Freunde kommen sie immer wieder besuchen, um aus der positiven Lebenserscheinung der beiden Kraft zu schöpfen. Eine langweilige Story? Mitnichten: Dieser Film tut das, was nur ganz großen Filmen gelingt: Er berührt und tröstet. Er macht Mut, allem Unbill zum Trotz das Leben an sich und die Menschen im Besonderen zu mögen. Mike Leighs hat hier ein Meisterwerk geschaffen, das mit Sicherheit zu den großen Favoriten der kommenden Filmfestspiele in Cannes gehört.

Das Festmahl im August

Die Ferientage um den Ferragosto Mitte August hätte sich Gianni wahrlich anders vorgestellt. Unverhofft wird der ewige Junggeselle in der Sommerhitze zum Gastgeber von vier eigensinnigen alten Damen. Dabei spielte sich Giannis Leben gerade so angenehm zwischen leichter Hausarbeit und gewohnheitsmäßigen Abstechern in die nahe gelegene Bar ab. Dennoch stellt sich Gianni, der als typischer italienischer "Mammone" noch immer bequem bei seiner Mutter lebt, tapfer und pflichtbewusst den Kapriolen der eigenwilligen Gäste. 24 Stunden werden seine Geduld und Gutmütigkeit auf die Probe gestellt. Als dann aber der Moment des Abschieds kommt und sich Gianni befreit von seinen auferzwungenen Gastgeberpflichten glaubt, schmiedet die fidele Runde ganz andere Pläne...

Gianni Di Gregorio legt mit seinem in Venedig ausgezeichnetem Debütfilm eine Liebeserklärung an das Alter, das Leben und die italienische Küche vor. Seine vier würdevollen Protagonistinnen, allesamt Laiendarstellerinnen, sprühen geradezu vor unwiderstehlicher Lebensfreude. Gemeinsam mit dem Produzenten Matteo Garrone ("Gomorrha") sorgt Di Gregorio für einen charmanten, mit leiser Melancholie und hintergründigem Humor gewürzten Film.

Siehe auch

Neu und aktuell

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