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Ostern

Das christliche Osterfest hat seinen Ursprung im jüdischen Pessach-Fest (auch Passa, Passah oder Pascha transkribiert). Gläubige Juden gedenken dabei an den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Weil der Pharao die Israeliten nicht fortziehen lassen wollte, drohte er, einen Todesengel in alle Häuser zu schicken, der alle Erstgeborenen töten sollte. Gleichzeitig befahl er den Israeliten, ein makelloses Lamm zu schlachten und mit dessen Blut den Hauseingang zu markieren. Dieses Zeichen bewirkte der Überlieferung nach die Verschonung durch den Todesengel und das Gelingen der Flucht. Da den Israeliten in der Eile zum Aufbruch keine Zeit blieb, Brot aus Sauerteig zuzubereiten, aßen sie ungesäuertes Brot (Matze). Zum Gedenken daran wird auch heute noch zum Passafest Matze gegessen.

In tiefem Bezug zu dieser Geschichte ist das christliche Abendmahl der jüdische Seder, also das Festessen am Vorabend von Pessach. Die Matze ist Symbol für den Leib Christi. Das von vergossene Blut wird in Bezug gesetzt zum Wein, der für Juden ein Symbol für Freiheit ist.

Jesus wird von den Christen als "Lamm Gottes" empfunden. Sein grausamer Foltertod am Kreuz erfolgt in Solidarität mit allem irdischen Leid der Menschen. Es beinhaltet aber auch die Versicherung, dass sein Opfertod uns vor der ewigen Verdammnis bewahrt. Im sonntäglichen Gottesdienst, wenn der Priester die Kommunion (also Matze) reicht, sagt er die Worte: "Seht das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünden der Welt!" Zur Leidensgeschichte Jesu siehe .

Ostern 3
Foto © Andreas Hollinek

Vom religiösen Sinn her, ist Ostern für Christen also das wichtigste Fest überhaupt. Am Karfreitag der Opfertod Jesu Christi für die Menschen ("Es ist vollbracht."), in der Mitternachtsmesse von Samstag auf Sonntag die Rückkehr des Lichtes ("lumen Christi") und die erneuerte Bekenntnis zum christlichen Glauben (siehe ), am Sonntag dann die Auferstehung des Messias von den Toten.

Jesus wendet die Verdammnis der Menschen zum Guten und geht uns voraus, um uns im Paradies "Wohnungen" zu bereiten. Jubelsatz aus der Osterliturgie: "Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!" Als "Beweis" für die Auferstehung Jesu Christi gilt die Überlieferung, dass sein Grab trotz Verschluss durch einen mächtigen Stein leer war. Auch wird berichtet, dass Engeln die Botschaft über die Auferweckung Jesu verbreitet hätten.

Kardinal König in seiner Osternachtspredigt 2002: "Das Wissen und der Glaube an die Osterbotschaft berührt unsere menschliche Lebenswelt, und das Osterfest ist Gewähr dafür, daß am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht und die Liebe über den Hass siegen wird."

Ostermärkte in Wien

Der Ostermarkt vor dem Schloss Schönbrunn in gilt als einer der romantischsten Ostermärkte. Vor der barocken Kulisse des Schlosses bieten 60 Aussteller neben allerlei kulinarischen Genüssen auch dekorativen Osterschmuck und Kunsthandwerk aus . Kinder haben ihren Spaß in der Osterhasenwerkstatt, wo sie Marzipanhasen formen und Ostergestecke binden, bei der Osternestsuche sowie im Kindermuseum. Für die Erwachsenen gibt es ein musikalisches Unterhaltungsprogramm.

Der Altwiener Ostermarkt auf der Freyung, einem schönen alten Platz in der Altstadt, türmt alljährlich den größten Eierberg Europas mit rund 40.000 bemalten Ostereiern auf. Dazu gibt es zahlreiche Osterspezialitäten von der Osterpinze bis zum gebackenen Osterlamm, Kunsthandwerk, Floristik und für die Kleinsten eine Oster-Bastelwerkstatt, Puppenspiele und einen Hasenstall.

Ostern 2
Foto © Andreas Hollinek

Auch der Kunsthandwerksmarkt Am Hof steht mit kunstvoll verzierten Eiern und Blumengestecken ganz im Zeichen österlichen Brauchtums und bietet außerdem hübsches Kunsthandwerk. Ein unterhaltsames Osterfest erwartet die großen und kleinen Besucher zu Ostersonntag im Prater. Es gibt Livemusik und ein buntes Kinderprogramm mit Kasperltheater, kreativem Basteln und Geschicklichkeitsspielen.

Semana Santa

In den meisten Ländern, in denen Spanisch gesprochen wird, ist die Semana Santa das wichtigste in der Öffentlichkeit begangene religiöse Fest. Für einen Teil der daran teilnehmenden Menschen hat es tatsächlich eine religiöse Bedeutung. Für andere ist es eine Brauchtumsveranstaltung und für viele ganz einfach eine Tourismusattraktion, die nicht die Kirchenglocken, aber die Kassen klingeln lässt.

Ostern im Tessin

Eine uralte Tradition eindrücklich gelebt, das sind die Osterprozessionen von Mendrisio (, ). Schaulustige strömen dazu auch von weit her herbei, um zu sehen, wie Jesus das Kreuz durch das Städtchen trägt, das die Einheimischen stolz Magnifico Borgo ("prachtvoller Ort") nennen. Vor der Kulisse der historischen Gebäude des Ortes, mit ihren bemalten Fassaden und den mittelalterlichen und barocken Kirchen, fühlt man sich beim Anblick des Spektakels in eine andere Zeit versetzt. Höhepunkt ist sicher der Umzug "La Funziun di Giüdee" bei Sonnenuntergang am Gründonnerstag.

Die biblischen Protagonisten der Prozession von mehr als 600 Personen stammen aus Umgebung (Alt und Jung) und tragen Kostüme, die 1989 von der Mailänder Scala erworben wurden. Sie verkörpern die Krieger des Hohen Rates, Longinus, Veronika, die drei Marien, die Jünger, die beiden Diebe, die Würfelspieler, Pontius Pilatus, König Herodes, der Hohepriester und weitere historische Figuren. Die Prozession vom Karfreitag dagegen, hat einen eher liturgisch-religiösen Charakter, der bis ins Mittelalter zurück reicht. Fester Bestandteil der Osterprozessionen sind ausserdem die "Trasparenti", die zu Beginn der Karwoche in der Altstadt von Mendrisio entfaltet werden. Es handelt sich um Schaubilder auf durchsichtigem Stoff, die am Gründonnerstag mit Lampions von innen beleuchten und die Stadt mit einem magischen Licht verzaubern.

Passionsspiele Škofja Loka

Zur Fasten- und Osterzeit des Jahres 2015 wird auf den Straßen der Altstadt von Škofja Loka nach sechs Jahren wieder das Passionsspiel von Škofja Loka inszeniert. Es wurde 1721 vom Pater Lovrenc Marušič (auch Romuald von Sant' Andrea genannt), geschrieben. Auf den tragbaren Bühnen wird eine Prozession mit mehr als 640 Schauspielern, Statisten und Kavalleristen in den mittelalterlichen Straßen vorbeiziehen. Fotos © Passionsspiele Škofja Loka.

An vier originellen Schauplätzen (am Marktplatz, unter der Burg, am Unterplatz, vor dem Getreidespeicher) wird die biblische Geschichte, deren Botschaft auch heute noch hochaktuell ist, dargestellt. Sie stellt nämlich die ewige Frage nach dem Sinn des menschlichen Daseins, denn in der täglichen Hektik und beim Hinterherjagen von materiellen Gütern, vergisst man oft die auf den Mitmenschen und die innere Ruhe. Eine besonders mystische Erfahrung bietet Ihnen die Abendvorstellung an, wo Fackelfeuer und Spezialeffekte magische Momente hinzaubern, in denen die Zeit still zu stehen scheint.

Das Passionsspiel von Škofja Loka ist mehr als nur ein Open-Air-Schauspiel in Slowenien. Der Zweck der Veranstaltung ist es, die Zuschauer mit einer spektakulären Menschenmenge und barocken Kostümen zu begeistern, Ruhe in die Herzen einkehren zu lassen und allen Besuchern die gute Seite des Lebens näherzubringen. Die Beschaffenheit und Originalität der Veranstaltung befinden sich auf so hohem Niveau, dass sie zum lebendigen Meisterwerk von nationaler Bedeutung erklärt und des Weiteren auch zur Aufnahme in die repräsentative UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit nominiert wurde.

Die Aufführung ist ein Projekt von den Menschen für die Menschen, denn es treten ausschließlich freiwillige Schauspieler aus Škofja Loka und weiterer Umgebung auf. Einige auftretende Personen kommen auch aus den Städten, die mit der Stadt Škofja Loka in gewisser Weise in Verbindung stehen. Deshalb ist das Passionsspiel nicht nur eine Veranstaltung, sondern vielmehr eine Bewegung, die aufgrund ihrer Medien-Attraktivität in ganz Slowenien als auch im Ausland vielbeachtet wird. Außer den Medien wird die Botschaft des Passionsspiels von Škofja Loka auch von den Pilgern übergebracht, die in der Zeit vor der Aufführung die Botschaft unter den Menschen von Mund zu Mund verbreiten, wie sie das bei den Aufführungen in der Vergangenheit getan haben.

Neben der Veranstaltung bietet Škofja Loka auch andere Besonderheiten, die sich thematisch auf die Aufführung beziehen, wie zum Beispiel: Kapuziner-Bibliothek, wo das Faksimile des Passionsspiel-Manuskripts aufbewahrt wird; das Schloss von Škofja Loka, das Sie in die Zeit des Passionsspiels bringt oder verschiedene Restaurants in Škofja Loka, die Mittagessen im Geiste des Passionspiels anbieten. Es stehen am Tag der Aufführung die Souvenire und ausgewählte Kulinarik zur Verfügung, so dass man das Passionspiel echt erleben kann.

Im Zusammenarbeit mit Sava Hotels Bled wurden Pakete vorbereitet, die ein vollständiges Erlebnis der Fasten-Osterzeit in Slowenien ermöglichen. Neben der Aufführung umfasst das Paket den Besuch der beliebten Wallfahrtsdestination der Basilika Maria Hilf in Brezje andere Besichtigungen. Weitere Informationen über die Aufführung des Passionsspiels von Škofja Loka finden Sie auf .

Passionsspiele St. Margarethen

Seit 1961 dient der Römersteinbruch bei St. Margarethen, Burgenland, als beeindruckende Naturkulisse, in der Sie ein wirklichkeitsnahes Historienspektakel erwartet. 450 Laiendarsteller bewegen sich auf der Freilichtbühne, rund 200 hinter den Kulissen, alle ehrenamtlich. Die Mitwirkenden kommen aus der 2800 Einwohner zählenden Marktgemeinde St. Margarethen und gehören allen Berufs- und Altersschichten an. Ein Großteil der nahezu 70 Sprechrollen ist doppelt besetzt. "Wir spielen für die laufende geistige und religiöse Erneuerung der Pfarrgemeinde", erklärt Pfarrer Georg Lang, "die Passionsspiele sind eine wunderbare Form, zentrale Glaubensinhalte zu verkünden." Mit dem Reinerlös werden notwendige Sanierungen in der Pfarre sowie Sozialprojekte im In- und Ausland finanziert. Karten für die Passionsspiele können Sie per E-Mail an tickets@passio.at bestellen.

  • Detailinfos auf der Homepage der Passionsspiele St. Margarethen: .

Passionsspiele Erl

Die ältesten Passionsspiele im deutschsprachigen Raum sind jene von Erl in Tirol. 2013 jährt sich die szenische Darstellung vom Leiden, von der Kreuzigung und der Auferstehung des Herrn bereits zum 400. Mal. Am Sonntag, dem 26. Mai 2013 wird die Premiere sein. Infos zu den Jubiläums-Passionsspielen von Erl finden Sie auf Siehe auch unser Stichwort Passionsspiele Erl.

Osterbrauchtum in der Region Imst-Gurgltal

Das festliche Begehen von Osterbräuchen gehört zum religiösen Alltag in der Region Imst-Gurgltal. BesucherInnen erleben in der Karwoche einen traditionsreichen und lebendigen Osterreigen. Am Palmsonntag steht Imst im Zeichen der Palmprozessionen. Man hat den Eindruck, die ganze Gemeinde ist auf den Beinen, um von der Johanneskirche über den Kalvarienberg zur Pfarrkirche zu pilgern. Die jungen Burschen der Gemeinde wetteifern während des Umzugs um die Ehre der längsten Palmlatte. Geschmückt mit bunten Bändern, Ölzweigen und Brezeln tragen sie die Stangen zur Pfarrkirche. Bei der Palmlatten-Prozession "über's Bergl" messen manche der Stangen bis zu 35 Meter. Nur welcher Gruppe es auch gelingt, ihre Latte vor dem Kirchturm aufzurichten, kann den Wettkampf um das längste Exemplar bestreiten. Nach vollbrachter Tat warten auf die stolzen Buben in den Gastwirtschaften die obligatorische Limonade und ein Paar Würstel.

Das "Bergl" bildet während der gesamten Osterwoche das Zentrum des österlichen Geschehens in Imst. Auf der Kuppe des Kalvarienberges befindet sich eine uralte Kultstätte. Bereits im 5. Jahrhundert entstand mit der Laurentiuskapelle hier eines der ältesten christlichen Bauwerke Tirols. Auch am Gründonnerstag und am Karfreitag wandern Gläubigen aus der Region über den stimmungsvollen Felsen im Zentrum von Imst. Vorbei an sieben Bildstöcken, die das Leiden von Gottes Sohn darstellen, bewegt man sich in Richtung Pestkapelle. Diese ist während der Karwoche mit dem Heiligen Grab geschmückt.

Die fantasiereichen Nachbildungen der Jerusalemer Grabeskirche sorgen nicht nur bei Kindern für leuchtende Augen. Den Leichnam Christi umgeben bunte, leuchtende Kugeln. Goldfische und Springbrunnen dekorieren das Szenario, dessen Aufbau und Pflege traditionell in den Händen einer dafür ausgewählten Familie liegt. Eine mechanische Drehvorrichtung zaubert die Schweißtropfen ins Antlitz Christi. Zahlreiche liturgische Feiern begleiten die Osterfeierlichkeiten, auch eine geführte meditative Wanderung "übers Bergl" wird angeboten.

Am späteren Nachmittag des Ostersonntag gibt es dann ein festliches Konzert in der Johanneskirche am Programm. Ein österlicher Lichtweg von der Pfarrkirche Imst zur Johanneskirche bildet den stimmungsvollen Abschluss des Festreigens.

Ostereier und Eierpecken

Eier gelten seit jeher als Fruchtbarkeitssymbol. Sie zu färben, zu verzieren, zu schmücken und damit einen Frühlingsbuschen zu verzieren, gibt der Freude Ausdruck, dass nun das Frühjahr kommt und die Natur wieder zu Leben beginnt. Beim Eierpecken (wie es in Österreich genannt) schlagen zwei Kontrahenden hartgekochte Eier aufeinander. Wessen Ei dabei unversehrt bleibt, hat gewonnen.

Siehe auch

Neu und aktuell

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