www.50plus.at

Blogs 50plus Facebook Suche E-Privacy Info Menü

MENU

Androgenetische Alopezie im Alter

Die androgenetische Alopezie ist eine besondere, genetisch bedingte Form des , die vor allem bei Männern häufig auftritt. Statistisch gesehen sind von ihnen etwa 80 Prozent betroffen. Jedoch ist diese Form des Haarausfalls keineswegs auf das höhere Alter beschränkt, obwohl sie gerade dort vermehrt vorkommt. In selteneren Fällen tritt der Haarverlust nämlich auch schon bei jüngeren oder sogar jugendlichen Männern auf.

Was ist androgenetische Alopezie?

Die androgenetische Alopezie ist nicht mit einem vollständigen Verlust der Haarfollikel verbunden. Stattdessen wird lediglich zunehmend ihre Fähigkeit zur vollwertigen Haarbildung eingeschränkt, so dass das Haupthaar in fortgeschrittenem Stadium nur aus kaum sichtbaren, winzigen Härchen besteht. Physiologisch ist für die Entstehung dieser Form des Haarausfalls eine überempfindliche Reaktion der Haarfollikel auf Dihydrotestosteron (DHT) verantwortlich. Die schädigende Empfindlichkeit auf dieses Testosteron-Derivat ist dabei im Wesentlichen genetisch ererbt.

Psychosoziale Folgen und Therapien

Betroffene oder deren Angehörige erkennen eine beginnende androgenetische Alopezie anhand der typischen Veränderungen bestimmter Bereiche des Haaransatzes. Hierbei unterscheiden sich die Verläufe des genetisch bedingten Haarausfalls geschlechtsspezifisch voneinander. So beginnt der Rückgang der Haardichte bei Männern beidseitig oberhalb der Schläfen, so dass schrittweise die sogenannten Geheimratsecken sichtbar werden. An der Hamilton-Norwood Skala kann erkannt werden in welchem Stadium der Alopezie sich ein Mann befindet. Bei Frauen hingegen verdünnt sich das Haar im Bereich der mittleren Scheitelregion. Siehe dazu auch unser Stichwort .

Gesundheitlich bedenkliche Schädigungen des Organismus gehen nicht mit der Alopezie einher. Allerdings löst der Haarausfall mitunter aus, die in schlimmen Fällen bis hin zu heranreifen können. Studien haben in diesem Zusammenhang gezeigt, dass der Leidensdruck unter betroffenen Frauen größer ist als bei Männern. Dies wird zumeist auf den Sachverhalt zurückgeführt, dass die weibliche Alopezie insgesamt seltener auftritt und daher durch Außenstehende beiderlei Geschlechts als etwas Ungewöhnliches wahrgenommen werden kann.

Wichtigkeit der Haare

Generell beweisen wissenschaftliche Studien, dass gelegentlich psychosoziale Probleme mit dem Haarausfall einhergehen. Zurückzuführen ist dies auf eine kulturell-traditionelle Funktion, die der Gestalt unserer Haarpracht innerhalb der Gesellschaft zukommt. Dabei muss nicht unbedingt in erster Linie an erotische Komponenten gedacht werden. Denn die Gestalt einer Frisur dient durchaus auch der Kommunikation in anderen Bereichen.

So war die kahlrasierte Tonsur mittelalterlicher Mönche Ausdruck der Unterwerfung vor Gott. Straftätern hat man in der Vergangenheit zur öffentlichen Erniedrigung oft den Kopf kahl geschoren. Ein dichtes und langes Haupthaar hingegen stand seit jeher in vielen Kulturen für Ehrbarkeit und Stolz.

Studien der Glatzenbildung und dessen Empfindung

Vor derlei traditionellen Hintergründen ist es nicht weiter verwunderlich, dass Menschen mit zunehmender Glatze auch heute noch als weniger ansprechend empfunden werden können. Eine wissenschaftliche Studie hat dieses Phänomen genauer untersucht. Zu diesem Zwecke wurden männlichen und weiblichen Probanden Bilder männlicher Köpfe gezeigt, die mit verschiedener Haarfülle ausgestattet waren. Im Ergebnis wurden Männer mit Glatze im Vergleich zu solchen mit vollem Haar als signifikant unattraktiver wahrgenommen.

Die Einschätzung der Probanden bezieht sich dabei jedoch allein auf die äußere Erscheinung der Gesichter auf den Testbildern. Aspekte, wie zum Beispiel der Eindruck von Intelligenz, konnten in diesem Experiment beispielsweise unabhängig von der Frisur beurteilt werden.

Alopezie wird allgemein bei jüngeren Männern oder Frauen negativer beurteilt als an älteren Geschlechtsgenossen. Auch die Selbstwahrnehmung Betroffener unterscheidet sich altersabhängig und erlaubt im höheren Alter ein besseres Selbstwertgefühl trotz Glatze. Eine weitere Studie verweist auf den Zusammenhang zwischen genetisch bedingtem Haarverlust und erotischer Attraktivität. Im Ergebnis wird volleres Haar als anziehender empfunden. Und doch ist der Mensch auch bei der Wahrnehmung der Frisur des Partners durch alte Traditionen beeinflusst, die grundsätzlich wandlungsfähig sind.

Behandlung der Alopezie

Da die Alopezie jedoch nachweislich zu psychosozialen Defiziten führen kann, sind Bekämpfungsmaßnahmen gegen den unerwünschten Haarverlust häufig hilfreich. Dabei existieren heutzutage verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, auch im Alter zu einer neuen Haarpracht und somit auch einem neuen Selbstwertgefühl zu gelangen (siehe auch ).

Ohne großen Kostenaufwand oder schädliche Nebenwirkungen führen Haarteile oder Perücken gerade bei älteren Menschen oft zu einem ansehnlichen Ergebnis. Doch auch auf chemischem Wege können deutlich nachweisbare Verbesserungen der Haardichte erzielt werden.

Die besten Effekte werden hierbei jedoch erreicht, wenn mit der Behandlung möglichst früh begonnen wird. Allerdings sind betroffene Personen stets darauf angewiesen, die entsprechenden Komponenten lebenslang zur Anwendung zu bringen, da der Haarausfall sonst erneut einsetzen würde.

Einsatz finden beispielsweise sogenannte Finasteride, die die hormonelle Grundlage des genetisch bedingten Haarausfalls beeinflussen. Das Medikament unterdrückt dabei die Bildung von Dihydrotestosteron aus Testosteron. Haarausfall und fehlende Haar-Neubildungen durch Überempfindlichkeits-Reaktionen der Haarfollikel werden hierdurch unterbunden.

Als ebenfalls merklich wirksam gilt das Arzneimittel Minoxidil, das in Gestalt einer flüssigen Lösung auf die Kopfhaut aufzutragen ist. Der Wirkmechanismus ist im Detail noch nicht vollständig verstanden. Jedoch wird durch die Behandlung nachweislich die Durchblutung der Kopfhaut gesteigert. Außerdem beschleunigt sich der Haarzyklus.

Als weitere Option zur Erneuerung der Haardichte gilt übrigens das Transplantieren einzelner Haare (siehe z.B. ) oder ganzer Haarbereiche. Eine sehr moderne und schonende Methodik ist hierbei die minimal-invasive Haartransplantation (FUE), die vollständig ohne Schnitte mit dem Skalpell auskommt. Nähte mit Narbenbildung sind daher nicht zu erwarten. Vielmehr hinterlässt die individuelle Verpflanzung einzelner Haarfollikel kaum sichtbare Spuren und führt einen schnelleren Heilungsprozess herbei als bei älteren Transplantationsverfahren.

Siehe auch

Neu und aktuell

© Texte und Fotos (außer anders angegeben) sowie Datenschutz: Andreas Hollinek 1996-2023; www.50plus.at. Inhalte ohne Gewähr. Enthält ggf. PR, Werbung + Cookies, die Werbepartner wie Google (www.google.com) zur Nutzeranalyse verwenden (E-Privacy Info). Seite mit SSL-Sicherheitszertifikat. Impressum.