Heilfasten zählt zu den Radikalkuren. Dem Körper wird eine Situation vorgetäuscht, die ansonsten nur in Zeiten der großen Not entsteht (maximal 250 kcal pro Tag; vermehrtes Trinken von Wasser, Mineralwasser, Fruchtsäfte, Gemüsesäfte und Kräutertees). Dies wiederum bewirkt, dass der Körper Notprogramme aktiviert, mit dem Ziel, die Not zu meistern. Mit dem Beginn des ersten Hungergefühls verändern sich Hormonhaushalt und Körperflüssigkeiten, allerlei Botenstoffe werden ausgeschickt, Sinnesempfinden, Denk- und Konzentrationsvermögen scheren aus dem üblichen Schema aus, womit auch die Psyche sehr stark auf die verminderte Nahrungszufuhr reagiert. Verständlich, dass konsequentes Heilfasten tunlichst einer ärztlichen Überwachung bedarf, Risiken und Nebenwirkungen können genauso stark sein wie bei der Einnahme von Medikamenten. Dauer von Fatenkuren: 10 bis 40 Tage.
Kritisch sollte Heilfasten im Zusammenhang mit Übergewicht bzw. Adipositas bewertet werden. Der Körper reagiert gerade bei der betroffenen Personengruppe so, dass nach der Fastenkur das Verlangen nach Essen (vor allem nach Fett und Zucker) so übermächtig groß wird, dass statt einer Gewichtsverminderung unter dem Strich eine Erhöhung des Körpergewichts herauskommt. Das schlechte Gewissen und der Frust über das eigene "Versagen" verstärkt dann den gewohnten Teufelskreis. Mehr dazu siehe Absatz "Fastenkuren" beim Stichwort Adipositas.
Durchaus sinnvoll ist es, Heilfasten mit Angeboten aus dem Bereich Wellness, Massage und Meditation zu verbinden. Das lenkt ab und erhöht das Gefühl der "Rundumerneuerung" des Körpers. Körperliche Aktivitäten wärend des Fastens sollte nur in Absprache mit dem betreuenden Arzt erfolgen.
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