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Leukoplakie

Mit "leuk" wird eine "weiße, helle und glänzende" Veränderung bezeichnet, "plax" bedeutet "Platte, Fläche". Als Leukoplakie bezeichnet man somit das Vorhandensein von weißen, hellen und nicht abstreifbaren Schleimhautverdickungen als Ergebnis von Verhornungsprozessen im Mund oder Genitalbereich. Die Schleimhäute des menschlichen Körpers sind normalerweise unverhornt. Eine chronische Reizung ist die Hauptursache dafür, dass nun doch in diesen Bereichen Verhornungsprozesse einsetzen – vergleichbar mit einer Schwielenbildung der Körperhaut bei vermehrte Beanspruchung.

Leukoplakie verursachende Reize können sein: mechanisch (z.B. schlechter Sitz von Zahnprothese oder Gebiß, "scharfe" Zahnruine, rotierende Zahnbürste, ständiges Kauen an der Wangenschleimhaut, häufiges Halten von Nägeln mit den Lippen in Zimmermannsmanier), chemisch (z.B. Teer von Zigaretten / Pfeifenrauch, Alkohol, scharfe Gewürze), physikalisch (z.B. Hitze, heiße Getränke, Rauchen, Glasbläser) und infektiös (z.B. Genitalherpes, humane Papillomaviren [HPV], Infektionen im Rahmen von Immunschwäche [beispielsweise eine Haarleukoplakie am Zungenrand bei HIV-Infizierten]).

Bevorzugte Leukoplakie-Lokalisationen

  • Wangenschleimhaut
  • Harter Gaumen
  • Unterlippe
  • Zunge
  • Genitalbereich (Muttermund, Vagina, Vulva; Vorhaut, Glans penis)

Erscheinungsbilder der Leukoplakie

1. Flache (plane) Leukoplakie

  • unscharf begrenzte weißliche Veränderung
  • glatte Oberfläche
  • regelmäßig geformt
  • meist eindeutiger Bezug zu auslösendem Reiz
  • schnelle Rückbildung bei Reizentfernung
  • keine Krebsvorstufe

2. Erhabene (verruköse) Leukoplakie

  • relativ scharf begrenzte weißliche Veränderung
  • raue Oberfläche
  • unregelmäßig geformt
  • auch an kaum beanspruchter Schleimhaut vorkommend (z.B. Mundboden)
  • keine Rückbildung
  • Krebsvorstufe
  • Substanzdefekte (Erosion, Ulkusbildung) bei Fortschreiten der Erkrankung

Diagnose

  • Anamnese
  • Erscheinungsbild
  • Ursachenklärung
  • Gewebeentnahme (Biopsie) und Begutachtung unter dem Mikroskop bei jeder Leukoplakie ohne Rückbildung nach Reizentfernung, allen Formen der erhabenen Leukoplakie sowie bei mosaikartig imponierender Lokalisation am Muttermund

Therapie

  • Reizeliminierung
  • Konsequente Rückbildungskontrolle in kurzen Abständen
  • Operative Entfernung aller Leukoplakien ohne Rückbildung bzw. aller erhabenen Varianten (verruköse, erosive, ulzerierende Leukoplakie)
  • Mundhygiene
  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen

Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner

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