Die Abkürzung AION steht für anteriore ischämische Optikoneuropathie. Darunter verstehen Mediziner das akute Auftreten einer Durchblutungsstörung im Bereich der Sehnervenpapille des Auges. Eine AION kann auf Basis folgender Krankheitsprozesse entstehen: Arteriosklerose / Atherosklerose: Arteriosklerotische Gefäßveränderungen können unter anderem auch Augenarterien betreffen und zu einer akuten Durchblutungsstörung im Sinne eines "Papilleninfarktes" führen. Menschen mit Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Cholesterinerhöhung weisen ein erhöhtes AION-Risiko auf.
Die meisten Patienten erkranken zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr, allerdings treten auch Fälle in jüngeren Lebensjahren auf. Entzündung: Arteriitis temporalis Horton. Ursache dieser Durchblutungsstörung sind Gefäßwandentzündungen der Augenarterien. Es sind fast ausschließlich Menschen ab ihrem 60. Lebensjahr betroffen, auf weitere Symptome der entzündlichen Grunderkrankung ist zu achten – siehe Arteriitis temporalis Horton.
Arteriosklerotische AION
Therapieversuch mit durchblutungsfördernden, blutverdünnenden Maßnahmen (z.B. Pentoxyphyllin-Infusionen, Acetylsalicylsäure, eventuell Aderlass) und Kortison. Behandlung der häufig vorhandenen Grunderkrankung. Die AION ist therapeutisch nur schlecht beeinflussbar.
Arteriitische AION
Hochdosierte und schnell einsetzende Kortisontherapie, bereits bei Verdacht auf Vorliegen einer Arteriitis temporalis Horton. Dies dient einem schnellen Schutz des zweiten Auges und beugt zugleich Komplikationen im Bereich von Gehirnarterien vor. Eine Therapiedauer von mehreren Monaten ist erforderlich. Durchblutungsfördernde Maßnahmen können ergänzend eingesetzt werden. Jedoch ist auch hier ein schlechtes Therapieansprechen des ursprünglich erkrankten Auges die Regel.
Beide AION-Formen zeichnen sich durch eine schlechte Prognose bezüglich des Sehvermögens des betroffenen Auges aus, selbst bei frühem Behandlungsbeginn. Die akute Durchblutungsstörung verursacht in der Regel einen bleibenden und leider nicht therapierbaren Faserverlust des Sehnervens ("Optikusatrophie"), welcher je nach Ausmaß (partiell oder total) zu einer ständigen Einschränkung des Sehvermögens oder zu totaler Erblindung führt.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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