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Verbrennung

Jede akute Hitzeeinwirkung auf die Haut (z.B. Flammen oder kochende Flüssigkeit) führt zu einer Inaktivierung und Schädigung zellulärer Proteine. Mögliche Auswirkungen einer akuten Hitzeeinwirkung Lokale Entgleisung des Stoffwechsels der Haut: vermehrter Anfall saurer, schädigender Verbindungen, Anstieg von Proteasen (Eiweiß-spaltenden Enzymen), hohe Konzentration an Entzündungsmediatoren, vermehrte Durchlässigkeit der Gefäßwände im Bereich des Verbrennungsareals, Ödembildung durch massiven Einstrom von Flüssigkeit in das geschädigte Gebiet.

Bei maximalem Hitzeschaden findet eine Eiweißgerinnung und ein Absterben von Gewebe statt (Nekrose). Es besteht Infektionsgefahr. Systemische Stoffwechselentgleisung: ausschließlich bei schweren / großflächigen Verbrennungen, Anstieg von Entzündungsmediatoren im Blut, Organschäden (Nierenversagen, Magengeschwür usw.), Sepsis und Schock. Eine zusätzliche Schädigung der Atemwege ist möglich.

Symptomatik des Hautschadens

Verbrennungen / Verbrühungen werden nach der Tiefe der Hautschädigung und dem dadurch vorhandenen Beschwerdebild in 3 Grade unterteilt:

Grad 1

  • Schädigung der Hautoberfläche
  • Hautrötung ("Erythem")
  • Schmerzen
  • Schwellung
  • Heilung ohne Narbenbildung

Grad 2

  • Beteiligung tiefer gelegener Hautschichten
  • Hautrötung ("Erythem") in Kombination mit Blasenbildung
  • Blasen zeigen eventuell einen derben, weißen Grund
  • Schmerzen
  • Hautablösung
  • Erhöhte Infektionsgefahr
  • Narbenbildung eventuell möglich

Grad 3

  • Massive Schädigung aller Hautschichten und eventuell noch tiefer lokalisierter Gewebe (Fettgewebe, Muskulatur)
  • Weißes, trockenes Verbrennungsareal
  • Keinerlei Schmerzen (Nervenenden sind ebenfalls verbrannt)
  • Maximales Ausmaß der Schädigung erst nach Ablauf eines Tages erkennbar
  • Hohe Infektionsgefahr
  • Starke Beeinträchtigung und Schwächung des gesamten Körpers (siehe systemische Stoffwechselentgleisung)
  • Areale mit Grad 1 / Grad 2 – Schädigung eventuell zusätzlich vorhanden
  • Weißer Gewebeschaden entwickelt sich innerhalb weniger Tage zu einem schwarzen Schorf, welcher in Folge abgestoßen wird
  • Heilung mit Narbenbildung

Für die Beurteilung einer Combustio von großer Bedeutung:

  • Grad / Tiefe des Hitzeschadens (abhängig von Temperatur und Einwirkzeit)
  • Ausdehnung (Anteil des betroffenen Areals im Verhältnis zur Gesamtoberfläche des Körpers)
  • Allgemeinsymptomatik

Therapie

  • Eventuell Kleidung entfernen (wenn dies leicht möglich ist)
  • Abdecken mit sterilen (sauberen) Tüchern
  • Kühlung des betroffenen Areals (kühles – nicht eiskaltes Wasser)
  • Kälteschutz (restlichen Körper zudecken)
  • Medikamentöse und chirurgischeVersorgung je nach Schweregrad (Salbenverband, Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes, Antibiotika, intensivmedizinische Betreuung; Blaseneröffnung, Entfernung von totem Gewebe, Hauttransplantation usw.)

Prognose

  • Schweregrad der Verbrennung sowie Alter und Konstitution (mögliche Grunderkrankungen) des Betroffenen bestimmen die Prognose
  • Sind mehr als 30 Prozent der Körperoberfläche eines Erwachsenen verbrannt, muss von einer kritischen Prognose ausgegangen werden.

Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner

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