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Chelmos

Chelmos (Aroania Ori) ist ein Hochgebirge am Nordpeloponnes, Griechenland. Im Alterum Aroania genannt. Mit Spuren eiszeitlicher Vergletscherung. Höhe: 2355 Meter. Der Chelmos zählt zweifellos zu den eindrucksvollsten Hochgebirgen Griechenlands. Verzichtet man auf alle modernen Aufstiegshilfen, so ist der bis in den Sommer hinein mit Schneeresten bedeckte Berg eine Herausforderung für jeden Bergwanderer.

Das Gebirge trug im Altertum den Namen Aroania. Die Griechenland-Karte 1:500.000 von Kümmerly und Frey verwendet diesen Namen auch heute noch (Aroania Ori) für den gesamten Gebirgsstock und bezeichnet nur den höchsten Gipfel mit Chelmos. Pausanias berichtet ausführlich über das Gebirge, das ihm wegen des bereits zu seiner Zeit in Ruinen liegenden Städtchens Nonakris und besonders wegen der Wasser des Styx bemerkenswert erschien.

Nicht der Berg selbst bildete einst die Attraktion, sondern in erster Linie das außergewöhnliche Schauspiel eines Wasserfalles, welcher aus der fast senkrecht abfallenden Nordwand des Chelmos herausschießt und 200 Meter in die Schlucht darunter stürzt. Zu Füßen des Wasserfalles – heute Mavronera (schwarze Wasser) genannt – befindet sich eine Höhle und darunter eine Geröllhalde, aus der sich dann das Wasser des Styxbaches bildet, das schließlich in den Krathis-Fluss mündet. Wie so oft in Griechenland gilt auch diese Höhle als Eingang zur Unterwelt.

Man erreicht den Styxfall wohl am leichtesten, wenn man von der Ortschaft Messorougi dem Fahrweg bis zu seinem Ende in einer Schlucht folgt, wo der schwach markierte Weg, der von Solos kommt, einmündet. Kurz darauf erreicht man ein kleines Plateau, von dem aus der Blick auf den Styxfall frei wird. Man kann aber auch etwas mühsamer, weil steiler, direkt von Solos heraufsteigen, wo man in einem kleinen "Hotel" Aufnahme findet. Von Solos aus folgt man der Fahrstraße vom Dorfende aus so lange, bis man ein Denkmal erreicht, das 1971 für einen Freiheitskämpfer errichtet worden ist. Hier wendet man sich nach rechts, überquert den Fluss und wechselt in ein Nachbartal. Kleine Steinmänner weisen nun den Weg im Bachbett aufwärts.

Was hat es nun auf sich mit der eingangs erwähnten Stadt Nonakris und mit den Wassern des Styx? Bis heute konnte die Stadt nicht lokalisiert werden, sie muss sich irgendwo zwischen den Dörfern Solos und Messorougi befunden haben.

Der Mythos berichtet, dass die Götter beim Wasser der Styx zu schwören pflegten. Die Göttin des kalten Unterweltflusses war die Tochter des Okeanos und der Thetys. Wenn sich die Götter streiten, dann holt Iris im goldenen Krug das Wasser des Styxflusses. Hat einer der Götter beim Ausgießen der Trankspende einen Meineid geschworen, so fällt er in tiefe Betäubung und ist neun Jahre von der Götterrunde ausgeschlossen.

Mythos, Aberglaube, seit Jahrtausenden tradiert, sind von aufgeklärten Menschen in Frage gestellt, von Wissenschaftlern geprüft und für nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmend erklärt worden, und doch sind diese alten Geschichten immer wieder Herausforderung für den phantasiebegabten Menschen. Der Styx ist ja nicht irgendein Wasser, die Alten wussten das, die großen Erzähler. Die Weisen haben bis heute Mythos und Legende bewahrt, als Teil der Wirklichkeit, und haben hinter dem Wasserfall mehr gesehen als nur zerstäubendes Wasser.

Quelle: Manuskript K. Gratzl (gekürzt), Mythos Berg - Lexikon bedeutender Berge aus Mythologie, Kulturgeschichte und Religion", bestellbare beim Verlag Brüder Hollinek: .

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