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Whiskey aus Irland / Irischer Whiskey

Iren und Schotten haben einiges gemeinsam, beispielsweise die keltische Herkunft und Uisce Beatha, das "Wasser des Lebens". Auf Letzteres bezogen enden hier die Gemeinsamkeiten, denn auf der irischen Insel wird dies als "Whiskey" übersetzt, bei den Schotten als "Whisky". Es ist mehr als ein Buchstabe, der die beiden Spirituosen trennt: Die Gerste für den Whiskey wird in geschlossenen Anlagen mit rauchlosem Brennstoff getrocknet, das Getreide für den Whisky über offenem Torffeuer. Dabei nimmt es Rauchgeschmack an. Danach werden die Körner eingeweicht und zum Keimen ausgelegt, dabei entsteht das süßliche Malz.

Dieser Prozess wird im geeigneten Moment unterbrochen, dann werden die Körner getrocknet, gesiebt und gemahlen. In Maischebottichen wird die Masse mit kochendem Wasser versetzt und mehrere Stunden durchgerührt. Die so gewonnene Flüssigkeit, die "Würze", wird in Tanks gesammelt, der restliche Brei als Viehfutter verkauft. Der Würze wird dann etwas Hefe beigegeben, um den Malzzucker in Alkohol umzuwandeln. Nach etwa drei Tagen geht alles in die Destilliergeräte – das Whiskey-Brennen beginnt. An diesem Punkt unterscheiden sich Whiskey und Whisky wieder. Der "Scotch" wird in der Regel einmal gebrannt, der "Irish" stets dreimal. Bei jedem Destillierdurchgang verliert der Grundstoff an Fuselstoffen und anderen Unreinheiten – entsprechend rein ist Irish Whiskey.

Der farblose und hochkonzentrierte Alkohol wird nun mit Wasser auf Trinkstärke reduziert und dann in Eichenfässern gelagert – oft sind es Fässer, in denen schon einmal Sherry transportiert wurde. Nun beginnt eine mehrjährige Lagerzeit, in der Irlands ohnehin milder Whiskey vom Holz die Färbung und zusätzliche milde Geschmacksnoten übernimmt. Der letzte Schritt ist die Abfüllung in Flaschen und der Transport in Irlands Pubs und in alle Welt. Und zumindest in den Pubs heißt es dann: Sláinte!

Whiskey-Reisen

Eine Whiskey-Rundreise könnte in Dublin in der Irish Whiskey Corner / Old Jameson Distillery beginnen, denn dort wird die Geschichte dieses edlen Tropfens erzählt. Irische Mönche brachten die Destilliertechnik vor mehr als tausend Jahren aus dem nahen Osten mit, wo auf diese Weise Parfum hergestellt wurde. In dem Fabrikgebäude von 1780 wurde einst Jameson destilliert. Irish Whiskey Corner, Bow Street, Dublin; Führungen auch in deutscher Sprache; Infos auf www.whiskeytours.ie.

Nach John Jameson ist auch die nächste Station benannt: das Jameson Heritage Centre in Midleton. Die einst von Wasserkraft betriebene Anlage wurde restauriert und ist heute der einzige Industriekomplex dieser Art auf den Irisch-Britischen Inseln. Neben den historischen Mauern entstand die – für BesucherInnen leider nicht zugängliche – moderne Whiskey-Brennerei. Jameson Heritage Centre, Midleton, Co. Cork; Infos auf www.whiskeytours.ie.

Mehr als 200 Jahre lang reifte in Kilbeggan, Co. Westmeath, irischer Whiskey in großen Fässern heran. Heute ist Locke's Distillery ein Museum, in dem die Besucher die Whiskey-Herstellung kennen lernen können. Das alte Wasserrad treibt wieder die restaurieren Maschinen an. Zum Abschluss gibt es eine Kostprobe vom Kilbeggan Whiskey. Locke's Distillery Museum, Kilbeggan, Co. Westmeath. Ganzjährig geöffnet. Die geführte Tour dauert etwa 50 Minuten. Infos auf www.lockesdistillerymuseum.com.

Tullamore Dew ist eine andere bekannte Whiskey-Marke, benannt nach dem Ort der Brennerei und den Initialen ihres Besitzers, Daniel Edmond Williams. In seinem einstigen Lagerhaus entstand das Tullamore Dew Heritage Centre, ein lokalhistorisches Museum, in dem auch noch einige Fässer Whiskey reifen. In einem mehr als hundert Jahre alten Lagerhaus können die Besucher die Geräte zur Whiskey-Herstellung teilweise in Betrieb setzen. Gebrannt wird in Tullamore nicht mehr, dennoch steht am Ende des Rundgangs auch hier eine Whiskey-Kostprobe parat – wahlweise auch ein Irish Mist Likör. Tullamore Dew Heritage Centre, Bury Quay, Tullamore, Co. Offaly; Infos auf www.tullamoredew.com.

Die einzige noch arbeitende Whiskey-Brennerei, die Besucher einlässt, ist zugleich die weltweit älteste ihrer Art: Old Bushmills Distillery erhielt die Lizenz 1608. Die heutige Anlage, eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Norden, nur eine knapp zwei Kilometer vom Giant's Causeway gelegen, entstand nach einem verheerenden Feuer im Jahr 1885. Old Bushmills Distillery, Bushmills, Co. Antrim; Infos auf www.whiskeytours.ie.

Selbstverständlich ist solch ein "Whiskey-Tourismus" keine trockene Angelegenheit – überall können Sie den edlen Gerstensaft auch verkosten. Bei den Führungen ist ein Glas des Lebenswassers im Preis inbegriffen, natürlich nur für Erwachsene.

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