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Gebärmutterhalskrebs / Zervixkarzinom

Gebärmutterhalskrebs / Zervixkarzinom ist weltweit die zweithäufigste Krebsart bei Frauen. Die Prognose ist vergleichsweise zu anderen Krebsarten ganz gut. Die 5-Jahres Überlebensrate beträgt rund 64 Prozent. In Österreich erkranken laut OECD-Daten durchschnittlich 650 Frauen im Jahr. Mit dem (auch PAP-Abstrich, Pap-Abstrich, Krebsabstrich genannt) steht den Frauen in Österreich die seit Jahrzehnten erfolgreichste Methode zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs zur Verfügung. Im Rahmen des Projektes QUOPAP – Qualitätsoffensive Pap-Abstrich hat der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger eine Evaluierung dieser Vorsorgemaßnahme in Auftrag gegeben.

Dazu liegt nunmehr eine vom Institut für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Graz erstellte Studie vor. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie wurden heute beim Expertenforum QUOPAP vorgestellt und in einer hochrangig besetzten Podiumsdiskussion erörtert.

Höchste Sicherheit durch regelmäßige Vorsorge

"Für uns hat die Sicherheit der Frauen oberste Priorität. Daher ist uns eine regelmäßige Evaluierung und Optimierung dieser Vorsorgemaßnahme so wichtig", erklärt Mag. Beate Hartinger, Generaldirektor-Stellvertreterin des Hauptverbandes, ihre Motivation für die Qualitätsoffensive Pap-Abstrich. Studienautorin Univ.-Prof. Dr. Eva Rásky, Institut für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Graz, unterstreicht die Bedeutung dieser Vorsorgeuntersuchung auch in den nächsten Jahren: "Der Pap-Abstrich bleibt bis auf weiteres für die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs unersetzbar", so Rásky, die für die Erstellung der Studie eine Reihe österreichischer ExpertInnen interviewt und nationale wie internationale wissenschaftliche Literatur zum Thema Pap-Abstrich analysiert hat. Neueste Entwicklungen auf dem pharmakologischen Sektor in der Krebsvorsorge sind zwar durchaus positiv zu bewerten, können derzeit aber den Pap-Abstrich keinesfalls ersetzen.

Die Studie weist darauf hin, dass derzeit nur etwa 30 Prozent der Frauen in Österreich regelmäßig einen Pap-Abstrich durchführen lassen. Noch geringer ist die Teilnahmequote bei Frauen über fünfzig sowie Frauen aus sozial schwachen Schichten. Hier sehen Rásky und Hartinger noch einiges an Aufklärungspotenzial: "Gebärmutterhalskrebs gehört zu den am besten verhinderbaren Krebsarten. Durch regelmäßigen Pap-Abstrich wird die Sicherheit der Frauen maximiert – die Untersuchung ist rasch und unkompliziert durchgeführt", rufen Rásky und Hartinger zur Teilnahme an der kostenlosen Vorsorgeuntersuchung auf. Um möglichst viele Frauen in die Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge zu integrieren, ist geplant, eine Informationsoffensive gemeinsam mit den Systempartnern durchzuführen. Eine weitere Möglichkeit, die Teilnahmequote an der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge zu erhöhen, ist die Einführung eines schriftlichen Einladungssystems für alle Frauen zwischen dem 18. und 69. Lebensjahr. Abgesehen davon sind vor allem ÄrztInnen dazu aufgerufen, weiterhin Aufklärungsarbeit zu leisten und ihre Patientinnen von der Notwendigkeit einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung zu überzeugen.

Qualität der Tests erhöhen

Ungenauigkeiten bei den Testergebnissen können selbst bei bewährten Methoden wie dem Pap-Abstrich immer wieder vorkommen. "Die Studie zeigt, dass sich ein Großteil der fehlerhaften Ergebnisse durch eine optimierte Abstrichentnahme relativ einfach vermeiden ließe", so Rásky.

Der Pap-Abstrich wird in Österreich von durchgeführt und die entnommenen Proben von spezialisierten Labors ausgewertet. Eine kontinuierliche Kommunikation zwischen den verschiedenen Fachrichtungen könnte die Qualität der Vorsorgemaßnahme wesentlich verbessern. Denn die MitarbeiterInnen der Labors, von denen die Pap-Abstriche ausgewertet werden, wissen meist, wo Verbesserungspotenziale bei der Abstrichentnahme bestehen.

Pap-Abstrich und Rückgang von Erkrankung sowie Sterblichkeit durch Gebärmutterhalskrebs in wohlhabenden Ländern stehen in ursächlichem Zusammenhang. Diese oft lebensrettende Untersuchung wird daher weiterhin eine wichtige Rolle in der Gesundheitsvorsorge österreichischer Frauen spielen. "Die Möglichkeiten des Pap-Abstriches, die Sicherheit der Frauen in Österreich zu erhöhen sind noch nicht voll ausgeschöpft: Wir müssen mehr Frauen dazu bewegen, sich untersuchen zu lassen und die Qualität der Pap-Abstriche noch mehr steigern", gibt Hartinger abschließend die Marschrichtung vor.

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