Ikterus ist die fachmedizinische Bezeichnung für eine Gelbfärbung der Haut (sogenannte Gelbsucht) und stellt sich ab Bilirubinwerten über 2,0 mg/dl im Blut ein. Es kommt zu einer Gelbfärbung der Skleren des Auges, bei weiterem Bilirubinanstieg folgen Haut und Schleimhäute.
Bilirubin, ein Abbauprodukt von Häm (aus dem Hämoglobin der Erythrozyten), wird in der Leber verstoffwechselt und gelangt als Bestandteil der Gallenflüssigkeit in den Darm, wo es letzlich über Urobilinogen-Zwischenstufen zu Stercobilin abgebaut wird, was dem Stuhl seine charakteristische Farbe verleiht. Teilweise werden Urobilinogene aus dem Darm wieder zurück in den Körper aufgenommen und gelangen erneut zur Leber, ein kleiner Teil wird über die Nieren ausgeschieden.
Ikterus ist ein häufiges Symptom bei Erkrankungen im Leber- und Gallensystem, tritt aber auch dann auf, wenn – unabhängig von Leber und Gallenwegen – Bilirubin vermehrt im Körper anfällt und in Folge die Stoffwechselwege überfordert sind, wie es etwa bei manchen Anämie-Formen der Fall ist.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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