Als Tremor wird eine sichtbare Bewegung bezeichnet, welche unwillkürlich, rhythmisch und mit einer, je nach Tremorart, typischen Frequenz auftritt. Nicht jeder Tremor ist krankhaft, denn allen Bewegungen liegt eine oszillierende Muskelaktivität zugrunde. Die Amplitude dieses Zitterns ist allerdings so gering, dass wir es im Normalfall nicht erkennen können. Sichtbar wird diese Form von Tremor erst durch Verstärkungsmechanismen, wie wir sie alle schon einmal erlebt haben: Emotionale Erregungszustände (Angst, Streitigkeiten, traumatische Erlebnisse, usw.) können dazu führen, dass wir zittern – der "natürliche", physiologische Tremor also nun sichtbar wird. Etabliert sich ein krankhafter Tremor, so unterscheidet man drei Formen, welche auch in Kombination auftreten können:
Zusätzlich wird die Tremorfrequenz (grob-mittel-fein), die Tremoramplitude sowie die Tremorlokalisation (Kopf, Arm, Hand bevorzugt) beurteilt.
Die Diagnose erfolgt mittels Anamnese, neurologischer Untersuchung und Abklärung möglicher Tremor-Ursachen. Therapeutisch stehen verschiedene Präparate zur Verfügung: Betablocker, L-DOPA, Anticholinergika, Antiepileptika, Benzodiazepine (Clonazepam). Bei schwerer Symptomatik und nach Ausschöpfung aller medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten kann ein operativer Eingriff im Bereich der Thalamuskerne angezeigt sein.
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Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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