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Seegrotte Hinterbrühl

Lediglich 15 Kilometer von entfernt befindet sich mit der Seegrotte Hinterbrühl der größte unterirdische See . Sieben verschiedene Quellen speisen einen 6200 Quadratmeter großen See mit mehr als 20 Millionen Liter Wasser. Durchschnittliche Wassertiefe: 1,2 Meter Tiefe. Temperatur in der Grotte: um die 9 Grad Celsius – also warme Kleidung nicht vergessen!

Was heute ein Naturdenkmal ist, war ursprünglich ein Betriebsunfall. 1912 entstand in Folge einer Sprengung im damaligen Gipsbergwerk Hinterbrühl ein unterirdischer Wassersack, der alle Gänge und Stollen des Bergwerkes überflutete und den eingangs beschriebenen See bildete. Nach diesem Ereignis konnte der Betrieb des Gipswerkes nicht fortgesetzt werden; es wurde verkauft. Zunächst wollte man die Grotte als Vergnügungsort nutzen – was ebenso erfolglos blieb wie die Nutzung zur Champignonzucht. Ab 1932 positionierte man die Grotte als Schaubergwerk mit Bootsfahrten. Das klappte, das Besucheaufkommen entwickelte sich zufriedenstellend.

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Diese Entwicklung wurde während des Zweiten Weltkrieges unterbrochen. 1944 wurde die Grotte von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und eine Kampfflugzeugfabrik errichtet. Dazu wurde der See völlig ausgepumpt und der Boden betoniert. In den Stollen wurden verschiedene Bauteile gefertig, die später auf dem Gelände des heutigen Flughafens Schwechat zu Flugzeugen zusammengebaut wurden. Weil diese Arbeiten großteils von Menschen durchgeführt werden mussten, die die Nazis in Konzentrationslager verschleppt hatten, und weil die Arbeitsbedingungen untertags menschenunwürdig waren, erinnert heute eine Gedenkstätte an das tragische Geschehen.

1945 sprengte man die Flugzeugfabrik. Nach Kriegsende wurde die Grotte renoviert, das Wasser rückgeleitet und der Schaubetrieb wieder aufgenommen. 2004 führte dann ein tragisches Bootsunglück zu einer Unterbrechung des Betriebes. Ein Boot mit 28 Touristen war gekenterte, 5 Menschen ertranken. Die Unglücksursache wurde vor allem auf die Fehlkonstruktion des Bootes zurückgeführt. Mit einem verbesserten Sicherheitskonzept und einem anderen Bootstyp wurden die Führungen fortgesetzt.

Heute ist der größte unterirdische See Europas eine Touristenattraktion, die mehr als 250.000 Menschen pro Jahr anlockt. Das ganze Jahr über finden täglich mehrere Führungen in verschiedenen Sprachen statt. Die Führungsdauer beträgt rund 45 Minuten.

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