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Systemische Aufstellungen / Familienaufstellung

Die aus der klassischen Schule der Systemischen Therapie nach Virginia Satir kommende und von Bert Hellinger fortentwickelte Methode a) zum Lösen von leidvollen oder tabuisierten Geschehnissen, b) zum Erleichtern von Belastungssituationen des täglichen Lebens und c) um menschlichen Beziehungsgeflechten wieder Stimmigkeit zu verleihen, ist wohl eine der faszinierendsten Kurzzeittherapieformen der letzten Jahre.

Ein kurze Beschreibung zur Abfolge einer Systemischen Aufstellung möge dies illustrieren: Anlässlich der Anmeldung bei einem Seminar oder einer Wochenendgruppe werden die im Vorfeld gestellten Aufgaben erledigt: Informationen einholen über jene Personen, die mögliche Beteiligte an einem unstimmigen Beziehungsgeflecht sind (wer gehört zum Familiensystem, wer wurde ausgeschlossen, wer hat besonders schwere Schicksale usw.).

Gruppenarbeit (Gruppenleiter und 10 bis 20 Teilnehmer): Wer aufstellen will (im Folgenden "Klient" genannt), wählt andere Gruppenteilnehmer für bestimmte Personen aus seinem "System" (im Folgenden "Repräsentant" genannt; z.B. Mutter, Vater, Kind, Onkel, Chef, Arbeitskollegin; auch verstorbene Personen gehören zum System und können aufgestellt werden) oder als Platzhalter ("Die Arbeitsaufgabe", "Das Geheimnis", "Die Einsamkeit", "Die Belastung"). Diese Repräsentanten werden zueinander in Beziehung aufgestellt, wobei der Aufstellungsplatz und die Entfernungen der Repräsentanten zueinander bereits wesentliche Informationen über das System geben. Und dann beginnt das Geheimnisvolle: Ohne irgendetwas über jene Personen zu wissen, die sie darstellen, nehmen die Repräsentanten körperliche Empfindungen oder Gefühle der von ihnen in diesem System dargestellten Personen wahr.

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Durch gezielte Fragen oder Aufforderungen klärt der Aufstellungsleiter die Wahrnehmungen der Repräsentanten. Diese sind nicht Schauspieler in einer "Rolle", sondern berichten über Empfindungen. Das Erlebte kann beim Klienten starke Emotionen auslösen (Betroffenheit, Weinen, Gefühlsausbrüche) und führt zu einem spontan einsetzenden "Reinigungsprozess". Im optimalen Fall empfindet der Klient das Geschehen als Aussöhnung. Am Ende der Aufstellung werden dem Klienten einfache Sätze angeboten, um die neuen Ordnungen der Liebe zu verdeutlichen.

Die Bildwandlung einer bestimmten Konstellation, die Mischung aus Erkenntnis, Emotion und Liebesstreben ist offensichtlich in der Lage, psychische Blockaden zu lösen. Klienten berichten in hohem Übereinstimmungsgrad vom Gefühl, als sei eine große Last von ihnen abgefallen. Die Wirkungen scheinen nachhaltig zu sein und sich auch auf andere Verstrickungen im Leben des Betroffenen positiv auszuwirken (z.B. Beziehung zum eigenen Partner).

Anmerkung: Systemische Aufstellungen werden bisweilen von "studierten" Psychologen kritisiert. Dies liegt hauptsächlich an zwei Faktoren: Zum einen, weil auch dürftig ausgebildeten Personen das Abhalten von Seminaren und Wochenendgruppen gestattet ist (und damit Scharlatanen ein Betätigungsfeld geboten wird), zum anderen, weil die Methode in wesentlichen Bereichen Phänomene auslöst, die wir – mangels rationaler Erklärungen – wohl noch als "parapsychologisch" einstufen müssen.

Tipps zur Auswahl eines Angebotes zur Systemischen Aufstellung / Familienaufstellung

Wählen Sie ausschließlich einen Kurs, dessen Leitung eine fundierte und/oder breitgefächerte Ausbildung hat (Diplom-Psychologe, Psychotherapeut, Mediator, Kommunikationstrainer, Konflikt-Coach etc.). Nehmen Sie die Vorbereitungsphase ernst (Eigenanalyse, Datensammlung).

Beachten Sie den Hinweis des Gruppenleiters, dass Psychopharmaka, Alkohol, Drogen usw. Ausschließungsgründe für eine Teilnahme an der Systemischen Aufstellung / Familientherapie sind. Teilen Sie dem Gruppenleiter unbedingt mit, falls Sie akut oder in früheren Jahren behandlungsbedürftige psychische Probleme hatten.

Unerwünschte Nebenwirkungen dieser Therapieform sind selten. Weder Klient noch Repräsentanten scheinen durch das Erlebte belastet zu werden. Es wird das Phänomen beobachtet, dass man in den Sitzungen mehr Kraft bekommt, als einem genommen wird. Ausnahme: Gelegentlich übt die Methode auf einzelne Personen eine derartige Faszination aus, dass sie sich übertrieben häufig aufstellen lassen und in der Folge mental leiden können.

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