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Engel

In den meisten Religionen gibt es unsterbliche beflügelte Lichtgestalten oder Geistwesen. In den abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) werden sie als Engel bezeichnet. Für den Menschen treten sie in Erscheinung, wenn sie wichtige Botschaften von Gott zu überbringen haben oder in gefährlichen bzw. ausweglos erscheinenden Lebenssituationen den helfend eingreifen oder den Weg weisen. Auch als Fürsprecher vor Gott können sie dem Menschen dienen. Bei groben Verfehlungen können sie auch als Rächer auftreten ("Racheengel"). In Summe werden die Engel als "Heer" bzw. "Heerscharen" Gottes bezeichnet.

Engel 1
Foto © Andreas Hollinek

Einige der abrahamitischen Engel nehmen eine führende Rolle ein. In künstlerischen Darstellungen werden diese "Erzengel" bzw. "Thronengel" deshalb viel größer dargestellt. Ihre Flügel gleichen den Schwingen großer Vögel, während die "Heerscharen" kleiner Engel entsprechend kleine Flügel haben. In der Vorstellungskraft der Menschen sind sie meist nackt oder tragen ein weißes, luftiges Gewand. Die bekanntes Erzengel heißen Gabriel ("Mann Gottes"; kündigte dem Zacharias die Geburt des Johannes [des Täufers] an und Maria die Geburt des Mesias), Michael (Thronengel; "der Vornehmste unter den Engeln"), Raphael (ein "Gegner des bösen Geistes") und Uriel (der in der jüdischen Apokalyptik eine Rolle spielt). Eine Sonderstellung nimmt auch der "Engel Jahwes" ein. Zu seinen Aufgaben gehören Gottes-Offenbarung an die (gottgläubigen) Menschen.

Die Engel *

Sie haben alle müde Münde
und helle Seelen ohne Saum.
Und eine Sehnsucht (wie nach Sünde)
geht ihnen manchmal durch den Traum.

Fast gleichen sie einander alle;
in Gottes Gärten schweigen sie,
wie viele, viele Intervalle
in seiner Macht und Melodie.

Nur wenn sie ihre Flügel breiten,
sind sie die Wecker eines Winds:
Als ginge Gott mit seinen weiten
Bildhauerhänden durch die Seiten
im dunklen Buch des Anbeginns.

* Rainer Maria Rilke (1875-1926) aus seinem Gedichtzyklus "Das Buch der Bilder"

Gehorsam

In den abrahamitischen Religionen "fürchten" die Engel Gott. Sie sind ihm zum Gehorsam verpflichtet und preisen ihn ("halleluja" / "gepriesen sei der Herr"). Sie handeln nicht (bzw. selten) eigenmächtig, sondern immer nur auf Geheiß und im Namen Gottes. "Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, und sie legen Fürsprache nur für den ein, der Ihm genehm ist. Und sie erschrecken aus Furcht vor Ihm." (Sure 21,28). Einzige Ausnahme: der Teufel. Er wird als "gefallener Engel" angesehen, der Gott den Gehorsam verweigerte.

Schutzengel

Auch heute glauben noch sehr viele Menschen an einen (oder mehrere) Schutzengel. Besonders Kindern schreibt man Schutzengel zu. In Matthäus 18,10 sagt Jesus: "Hütet euch davor [Kinder] zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters." Im Buddhismus werden sie Bodhisattvas genannt. In der Antike empfand man den eigenen himmlischen Helfer als Schutzgeist (griech. "daimon", röm. "genius").

Gerichtsdiener

In Matthäus 16,27 ist das Erscheinen des Messias auf Erden auch mit einem göttlichen Gericht verbunden, bei dem Engel die schlechten Taten der Menschen rächen: "Denn der Menschensohn wird kommen in Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun."

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