Paraguay grenzt im Osten an Brasilien im Westen an Argentinien, im Norden und Westen an Bolivien. Der Name des Staates bedeutet in der Guaraní-Sprache: "Wasser, das zum Wasser geht". Der Río Paraguay durchzieht das Land von Norden nach Süden und gliedert es in zwei Teile, dem dünn besiedelten Gran Chaco im Westen, der etwa 60 Prozent der Landesfläche einnimmt, und dem Oriente (Ostregion), in der über 97 Prozent der Bevölkerung lebt. Mestizen (spanische Herkunft plus Guarani) bilden die Bevölkerungsmehrheit. Regional gibt es unterschiedliche Gruppen von indigenen Völkern, wobei die Guarani und europäische Minderheiten die bedeutendsten sind. Der Norden und Westen des Landes ist wenig besiedelt. Hinweis: Ab dem Sommer 2018 wird Paraguay von der WHO als "malariafrei" eingestuft.
Paraguays größte Stadt ist Asunción. Diese zählt im Ballungsraum etwa 1 Million Einwohner. Die Stadt wurde im Jahr 1537 durch den Spanier Juan de Salazar und Espinosa gegründet. Im Jahr 1811 folgte die Unabhängigkeitserklärung des Landes von der spanischen Krone. Paraguays Geschichte der letzten Jahrzehnte des 20 Jahrhundert wurde von Militärdiktaturen geprägt. Asunción wurde nach der Erklärung der Unabhängigkeit zu einer modernen Stadt. Alte sowie neue Gebäude bilden einen imposanten Kontrast. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört zum Beispiel der Regierungspalast, die Kirche Iglesia de la Catedral sowie Museen Museo Sinforiano Bogarín und Museo Central del Ferrocarril Carlos Antonio Lopez.
Zweitgrößte Stadt des Landes ist Ciudad del Este. Diese befindet sich in der Nähe der Grenzen zu Brasilien und Argentinien. Es handelt sich hierbei um eine rasant wachsende Stadt mit einem bedeutenden Einkaufs und Handelszentrum. Aus touristischer Sicht besonders attraktiv ist die Stadt Concepción. In dieser ist der Charme des 19 Jahrhunderts erhalten geblieben. Die Stadt Caacupé ist für das alljährlich am 8. Dezember stattfindende Fest der Jungfrau von Caacupé bekannt.
Die Landwirtschaft hat eine sehr bedeutende wirtschaftliche Rolle. Der Großteil der Bevölkerung arbeitet im Agrarsektor, welcher nachwievor vom Großgrundbesitz geprägt ist. In der westlichen Hälfte des Landes, Chaco, wird vor allem Weidewirtschaft betrieben. Paraguay hat enorme Reserven an potentiellem Agrarland, jedoch ist dieses weit entfernt von jeder Verkehrsstruktur. Östlich des Paraguays wird vor allem Ackerbau betrieben, wobei die Hauptprodukte Sojabohnen, Baumwolle und Zuckerrohr sind. Aus den Wäldern Paraguays werden große Mengen Holz, Tannin und Petitgrain, ein Öl der Bitterorange, das zu der Parfümherstellung benützt wird, exportiert. Dies hat zu einer kritischen Situation hinsichtlich der Abholzung des Waldes geführt. Auch die Wasserwirtschaft ist in Paraguay präsent. Auch der Export von Soja hat negative Auswirkungen auf die Ökologie des Landes. In Paraguay befindet sich das weltweit zweitgrößte Wasserkraftwerk. Dieses wird in Zusammenarbeit mit Brasilien betrieben.
Ein touristisches Abenteuer der besonderen Art ist es, den Chaco Paraguayo zu bereisen. Es empfiehlt sich dafür einen lokalen Reiseführer zu buchen. Nach der Überquerung der Remanso Brücke gelangt man in einen dichten Wald an Palmen, welcher den Namen "Mar de Palmas" trägt. Die Landschaft ist geprägt von einer Vielzahl an kleinen Flüssen, Wäldern und Viehherden. Nach Pozo Colorado beginnen sich die Palmenwälder mit Kleingebüsch und Kakteen zu vermischen. Lokale Führer liefern interessantes Wissen über Fauna und Flora.Wunderschön ist auch eine Besichtigung der Salzseen, die im Herbst und Winter von unzähligen Flamingos aufgesucht werden. Der Chaco Seco ist die trockenste Region Paraguays. Sie ist geprägt von niedrigen Nadelwäldern und Büschen. In dieser Region sind unter anderem große Säugetiere wie der Taguá (Catagonus wagneri), verschiedene Raubkatzen und Tapire beheimatet. Für Reisen durch den Chaco Paraguayo müssen Sie Poviant, Trinkwasser und Treibstoff mitführen. Unterkünfte sowie ein Reiseführer sollten zeitgerecht vor dem Reiseantritt reserviert werden.
Mag. Anna Hollinek / Mag. Pedro Perez Vargas
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