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ESWL / Nierensteinzertrümmerung

Je nach Größe, Beschaffenheit und/oder Lage kann nicht darauf gewartet werden, dass von alleine über die Harnleiter den Körper verlassen. Eine der Behandlungsmethoden ist eine Nierensteinzertrümmerung mittels ESWL (Extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie). Dabei wird der Stein mit zielgerichteten hochenergetischen Schallwellen mürbe gemacht, so dass er – im Normalfall – zu kleinen Stückchen zerfällt. Diese kleinen Stückchen gehen dann in den Tagen nach der Behandlung mit dem Urin durch den Harnleiter ab. Die Steinchen sollte man in einem Sieb auffangen und an eine Stelle schicken, die die chemische Zusammensetzung der Steinchen analyiert. Dies lässt Rückschlüsse auf die Entstehungsursachen zu – was wiederum wichtig ist, um gegebenenfalls Ernährungsumstellungen vorzunehmen, die eine Neubildung von weiteren Nierensteinen hintanhält.

In Österreich wird eine ESWL von Nierensteinen meist in Schwerpunktabteilungen von Krankenhäusern durchgeführt. Weil sehr viele Menschen Nierensteine haben, muss man mit sehr langen Wartezeiten für eine Behandlung warten. Im Jahr 2024 betrug die "Normalwartezeit" für eine ESWL an einem Krankenhaus 2 bis 4 Monate (selten bis zu 6 Monate). Damit das die Patien:innen ertragen können, wird ihnen anlässlich einer Nierenkolik ein sogenannter DJ-Stent eingesetzt ("Double J Stent"). Das ist ein 25 bis 28 Zentimeter langes, flexibles Kunststoffröhrchen, das einen ausreichenden Harnfluss vom Nierenbecken bis zur Blase ermöglicht. Dieser DJ-Stent kann bis zu einem halben Jahr vor Ort bleiben. Gegebenenfalls wird während der Tragedauer oder vor einer ESWL mittels Harnanalyse / Harnkultur überprüft, ob ein Antibiotikum eingesetzt werden muss, um allfällige Krankheitserreger zu bekämpfen. Für die meisten Menschen stellt das Vorhandensein eines DJ-Stents kaum eine Einschränkung im Alltag dar. Einige berichten über ein Ziehen in der Blase und/oder Schmerzwahrnehmungen im Nierenbereich und vermehrten Harndrang. Dies vor allem bei Tätigkeiten im Stehen oder nach Anstrengungen verschiedenster Art.

  • Tipp: Eine – allerdings etwas aufwändigere – Therapiemethode für große Nierensteine / Harnleitersteine / Blasensteine ist eine Behandlung mittels Holmium-Laser. Der Laser wird dabei via Harnleiter dicht an den Stein herangeführt und beginnt dort sein Zerstörungswerk.

Achtung: Für eine EWSL sollte man – wie bei vielen anderen Eingriffen bzw. Operationen auch – gesundheitlich "fit" sein. Akute Infektionskrankheiten und/oder erhöhter Blutdruck können dazu führen, dass der Behandlungstermin kurzfristig abgesagt werden muss. Daher ist es wichtig, dass man speziell vor dem Eingriff darauf achtet, dass der eigenen Blutdruck "im grünen Bereich" ist.

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