Auf einer Länge von drei Kilometer (rund zweieinhalb Stunden Besichtigungszeit) führen 11 übersichtlich gestaltete Schautafeln durch die "Virgener Feldflur", ein Gebiet von 250 Hektar südlich des Dorfes Virgen (Tirol). Kleine Wiesen- und Weidenstrukturen, Baum- und Strauchhecken, lebende Zäune zwischen den Feldern sowie Klaubsteinmauern prägen das Aussehen dieses einzigartigen Kulturraums. Rund 53 Vogel-, 450 Käfer- und 246 Schmetterlingsarten finden hier ein Zuhause.
Die Anlage dieser landwirtschaftlichen Flächen begann im Mittelalter, als von den Görzer Grafen sogenannte "Pfleger" eingesetzt wurden, um mit rücksichtsloser Härte Gerichtsbarkeit zu üben bzw. zu exekutieren und von den Bauern Abgaben und Pachtzins einzutreiben. Burg Rabenstein, jetzt nur noch eine Ruine, war ein solcher Gerichtssitz. Während andernorts durch Meliorisierungen größere landwirtschaftliche Einheiten geschaffen wurden und ihren Liebreiz verloren, blieb dieses sehenswerte Gebiet verschont und wird im Rahmen der Widmungsbestimmungen des Nationalparks Hohe Tauern bewahrt.
Begleitbroschüren in Brailleschrift, kleine Orientierungstafeln und Hinweise in Blindenschrift machen den Flurgehölzwanderweg "Virgener Feldflur" auch für Blinde erlebbar. Ein in einer Heuschupfe untergebrachtes "Freilandlabor", in dem Düfte von Sträuchern und Blumen sowie Vogelstimmen ein "Festival für die Sinne" ergeben sollen, rundet die Eindrücke der Wanderung ab und dient zudem auch als Schwechtwetterprogramm.
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