Wer ein Unternehmen gründen will, sollte über ein profundes Basiswissen in Finanz- und Finanzierungsfragen verfügen. Im eigenen Interesse sollte man sich sicher sein, die Risiken und Nebenwirkungen der getätigten Investitionen abschätzen zu können. Diese gilt insbesondere dann, wenn für die Umsetzung der Geschäftsidee Finanzierungskapital benötigt wird. Wer weise ist, lässt sich beraten.
Der neue Finanzierungs-Ratgeber der WKO ist der erste Online-Ratgeber, der Finanzierungswissen zu 24 Finanzierungsarten bietet. Er informiert Gründer und Unternehmer, welche Finanzierungsmöglichkeiten man bei innovativen Projekten, bei Investitionen, beim Export, zur Vorfinanzierung von Großaufträgen oder bei Liquiditätsproblemen hat. Der neue Online-Ratgeber, der vom Wifi Unternehmerservice in Zusammenarbeit mit dem Gründer- und Unternehmerservice der WKÖ entwickelt wurde, dient weiters als Entscheidungsgrundlage und als Hintergrundinformation für Gespräche mit Finanzierungspartnern.
"Aus den Rückmeldungen, nicht nur von Unternehmern, die eine Expansions-Finanzierung suchen oder einen Kredit benötigen und von Start-ups, die mit einer neuen technologischen Idee ein Unternehmen gründen wollen, sondern auch von den Servicecentern der Landeskammern der WKÖ wissen wir, dass für die Finanzierung von Unternehmen -speziell aber für Gründer und Jungunternehmer – mehr Aufklärung nötig ist", betont Karl Pisec, Kurator des Wifi Österreich. "Daher war es mir ein besonderes Anliegen, die Entwicklung des Finanzierungs-Ratgebers massiv zu unterstützen, und damit Unternehmern und Gründern ein Basiswissen über jegliche Arten der Unternehmensfinanzierung zu bieten", so Pisec weiter.
Der kostenlose Finanzierungs-Ratgeber auf http://wko.at/ratgeber/finanzierung bietet allen UnternehmerInnen und GründerInnen innerhalb von wenigen Minuten ein Basiswissen für die Finanzierung einer Gründung, einer Investition, der Finanzierung eines größeren Auftrags, einer Exportfinanzierung bzw. auch der Finanzierung von einem unerwarteten Schadensfall oder die Finanzierung des laufenden Betriebes. Die WKÖ will informieren, für wen welche Finanzierungsform geeignet ist und mit welchen Mitsprachen etwa bei Private Equity-, Venture Capital- oder Business Angels-Finanzierungen zu rechnen ist. Mit dem Finanzierungs-Ratgeber ermöglicht die WKO daher Gründern und Unternehmern eine realistische Einschätzung der jeweiligen Finanzierung.
"Da die Finanzierungslandschaft durch Crowdfunding und der Möglichkeit mittels Business Angels zu finanzieren immer bunter wird, wird auch das Basiswissen zu Finanzierungsfragen immer wichtiger", ergänzt Claudia Scarimbolo, Leiterin des Unternehmerservice der WKÖ. Der Finanzierungs-Ratgeber bietet kompaktes und neutrales Finanzierungswissen für KMU und Start-ups. "Unternehmer können sich informieren, worauf es bei der jeweiligen Finanzierungsart ankommt, welche Vor- und Nachteile bzw. Risiken es gibt und welche nächsten Schritte gesetzt werden müssen", ergänzt Scarimbolo. Nach Eingabe seiner Projektdaten erfährt der Unternehmer welche Finanzierungsvarianten für sein Vorhaben grundsätzlich in Frage kommen, mit welchen Vorteilen, Nachteilen bzw. Risiken der Unternehmer jeweils zu rechnen hat und erfährt mehr über weitere Serviceprodukte der Wirtschaftskammern und deren Ansprechpartner. Ziel des Ratgebers ist es aber nicht, die finanzielle Machbarkeit des Einzelnen zu bewerten oder eine konkrete Finanzierungsentscheidung zu treffen.
Pisec: "Österreich hat aber in jeden Fall Aufholbedarf bei alternativen Finanzierungsformen." Eine Studie über Start-ups von PGM Marketing Research Consulting belegt, dass 76 Prozent in der Gründungsphase nur über das private Umfeld – also z.B. Freunde und Familie – finanzieren und 73 Prozent eine Finanzierung über eine Bank erst gar nicht versuchen. Eine weitere, erst kürzlich im Auftrag der WKO von marketmind 2015 durchgeführte Erhebung ergab, dass 66 Prozent der Mittel für Investitionen aus dem Cash Flow und dem eingebrachtem Kapital stammen, sich 40 Prozent der Unternehmen über Förderung informieren, sich 2014 rund 23 Prozent über einen Bankkredit finanzierten, nur rund 6 Prozent eine alternative Finanzierung nutzten, aber 24 Prozent eine solche planten. Weiters nutzten nur rund 2 Prozent einen geförderten Kredit und nur rund 6 Prozent eine Zuschussförderung.
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