Im Herzen des Mittelmeers gelegen, war Malta zu jeder Zeit ein Zufluchtsort für Seefahrer. Die aus Europa und wahrscheinlich aus Sizilien stammenden ersten BewohnerInnen Maltas hatten mehr als alle anderen Völker einen Hang zur Mystik. Das fruchtbare und möglicherweise von Zwergelefanten besiedelte Malta war ein Paradies; vielleicht errichteten die ersten Bewohner deshalb aus Dankbarkeit kolossale Tempel, die sie der Göttin der Fruchtbarkeit widmeten.
Foto © Andreas Hollinek
Das Hypogäum von Hal-Saflieni, die Tempelanlagen in Tarxien nahe Valletta, Mnajdra, Hagar Qim an der Südküste Maltas oder auch Gigantija auf der Nachbarinsel Gozo sind die besterhaltenen Bauwerke jener Zeit. Ovale Kammern, aufgerichtete Steinblöcke, hintereinander angeordnete Kammern, die zu einem der Muttergottes geweihten Altar führen – alles scheint hier für die Ewigkeit gebaut zu sein.
Im Jahre 1530 übergab Kaiser Karl V. Malta denen aus Rhodos vertriebenen Johanniter Rittern. Keine andere Epoche hat die Insel so geprägt wie die 268 Jahre andauernde Herrschaft des Ordens. 1565 mussten sich die Ritter ihrer größten Herausforderung stellen. Sie besiegten die Türken während der großen Belagerung. Noch heute ist das Erbe der Johanniter Ritter allgegenwärtig. Als Zeugnisse ihrer Triumphe hinterließen die Ritter ein einzigartiges Kulturerbe. Malta gilt als eines der Barockjuwele dieser Welt und beeindruckt mit bedeutenden Baudenkmälern und Kunstgegenständen, die sich in den Palästen und Häuser von Valletta, Mdina und den Three Cities befinden.
Die Ritter beauftragten die besten Architekten der damaligen Zeit und ließen so dieses prächtige Barockerbe samt zahlreichen Festungsanlagen, Wachtürmen und Aquädukten entstehen. Dem Orden ist auch eines der bekanntesten Wahrzeichen der Insel zu verdanken – das achteckige Malteserkreuz.
1814 wurde Malta als Kolonie Großbritannien zugesprochen. Zwei Jahre nach der Staatsgründung 1962 erlangte die Insel vollständige Unabhängigkeit, blieb aber im Commonwealth. Seit 1974 ist Malta eine Republik, die letzten britischen Streitkräfte wurden 1979 abgezogen. 2004 erfolgte der Beitritt Maltas zur Europäischen Union.
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