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Zahnimplantate, Haltbarkeit

Wie lange halten, ist noch nicht genau vorhersehbar. Schätzungen gehen davon aus, dass 10 Jahre nach erfolgreicher Einheilung über 90 Prozent der Implantate in Funktion sind. Ob eine als erfolgreich eingestuft wird, hängt von unterschiedlichen Kriterien ab. Für den Patienten zählt zwar die Schmerzfreiheit als Erfolg, jedoch ist diese Einschätzung immer subjektiv und vom pathologischen Verlauf rund um das Implantat abhängig. Der Arzt wiederum beurteilt nicht nur Schmerzen, er hat zusätzlich eine Reihe anderer Möglichkeiten einen Implantaterfolg zu beurteilen. Ein erfolgreiches Implantat muß sich klinisch fest, entzündungs- und schmerzfrei ohne Knochenabbau im Kiefer befinden.

Bei den meisten Implantatsystemen beobachtet man in den ersten zwei Jahren einen Knochenabbau rund um das Implantat. Dies hat vermutlich mit den Implantataufbauten, den sogenannten Abutments, zu tun. Da zu Beginn der Implantologie die meisten Implantatsysteme eine Steckverbindung hatten und man somit bei fast allen Implantaten einen Knochenabbau feststellte, war dieser Punkt früher kein Negativkriterium. Dabei sollte die Abnahme der Knochenhöhe rund um das Implantat 0,2 mm nach dem 2. Jahr nach der Implantation nicht überschreiten. Dabei wird der höchste Verlust im ersten Jahr sowohl im zahnlosen als auch im teilbezahnten Kiefer mit einer Minderung um 0,4 bis 0,5 mm pro Jahr registriert, während im 2. Jahr und in den folgenden Jahren nur noch 0,1 bis 0,2 mm pro Jahr gemessen werden. in Kombination mit Knochenaufbauten weisen eine wesentlich höhere Resorptionsrate im ersten Jahr auf (1,1 mm), die sich im weiteren Verlauf der des ortsständigen Knochens annäherte.

Heute verwenden MedizinerInnen standardisierte Analyseverfahren, um die Erfolgsrate eines Implantatsystems zu ermitteln. Ein gängiges Verfahren ist die "Verweildaueranalyse". Hierbei wird die Wahrscheinlichkeit eines Implantatverlustes entsprechend seiner Liegezeit berechnet. Da dieser liegezeitbezogene Effekt bei der einfachen Input-Output-Statistik fehlt, liegen deren Mißerfolgsraten wesentlich niedriger. Ein Implantat kann also nicht im Kiefer sein, aber aufgrund der ablaufenden Entzündungen ist es voraussehbar, dass ein Implantatverlust eintreten wird.

Die "Input-Output Statistik" berücksichtigt diesen Umstand nicht, die Verweildaueranalyse schon. Allerdings ist auch bei der Berechnung korrigierter Mißerfolgsraten eine gewisse Unsicherheit durch die Tatsache gegeben, daß entweder das einzelne Implantat, der Patient oder die implantatgetragene Konstruktion als "Berechnungseinheit" Gegenstand der Erfolgsbeurteilung sein kann.

Implantatstatistiken sind untereinander nur bedingt vergleichbar. Derzeit werden weltweit mehrere Hunderttausende Implantate unterschiedlicher Typen pro Jahr gesetzt. Leider wird die Beurteilung der Lebenserwartung und damit der Erfolgsrate von Implantaten in den verschiedenen Anwendungsbereichen auf sehr unterschiedliche Weise durchgeführt. Die oben beschriebene Vielzahl möglicher Ansätze, die Definition der Ein- und Ausschlußkriterien unterschiedlicher Studien sowie die variable Definition des Implantaterfolges erschweren die Einschätzung der Ergebnisse und die Vergleichbarkeit der Untersuchungen untereinander.

Dennoch sind mittlerweile für die gängigen Implantatsysteme, welche im Knochen verankert werden, wissenschaftliche fundierte Langzeitergebnisse dokumentiert, während diese Daten für andere Systeme wie beispielsweise Implantate unter der Beinhaut oder Keramikimplantate bisher nicht nachgewiesen sind.

In Abhängigkeit von dem verwendeten Implantatsystem wird die Erfolgswahrscheinlichkeit für Implantate im zahnlosen Unterkiefers für steggetragene Versorgungen in implantatbezogenen Statistiken nach 8 bis 10 Jahren mit 88 bis 97 Prozent und in patientenbezogenen Statistiken nach 5 bzw. 8 Jahren mit 95 und 97 Prozent angegeben. Für festsitzenden, bedingt abnehmbaren Ersatz liegt die Erfolgsrate in implantatbezogenen Statistiken nach 8 Jahren zwischen 92 und 98 Prozent und bei 86 Prozent in patientenbezogenen Auswertungen.

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