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Thrombose

Schädigungen im Bereich der Gefäßwand, Störungen der Blutströmung (Turbulenzen oder Strömungsverlangsamung) und gesteigerte Gerinnungsfähigkeit des Blutes sind jene drei Faktoren, welche ursächlich für die Bildung einer Thrombose verantwortlich sind, worunter Mediziner den Vorgang der Entstehung eines Blutgerinnsels (Thrombus) verstehen.

Die Bildung eines Thrombus innerhalb eines Blutgefäßes kann nun einerseits zu einer partiellen oder auch vollständigen Unterbrechung des Blutflusses in diesem Gefäßabschnitt führen, andererseits in eine Thromboembolie münden – nämlich dann, wenn sich ein Blutgerinnsel löst und mit dem Blutstrom weiterverschleppt wird, ehe es an einer anderen Gefäßstelle im Körper stecken bleibt und zu Problemen führt.

Kommt es nun speziell im Bereich von Beinvenen zu einer Thrombusentstehung, spricht man, je nach Lage des betroffenen Gefäßes, von einer Thrombophlebitis der Beinvenen bzw. tiefen Beinvenenthrombose:

Thrombophlebitis

  • Entzündung der oberflächlichen Venen mit thrombotischer Gefäßverlegung
  • Rötung, Überwärmung und Schmerzen im betroffenen Bereich
  • derber Venenstrang oberflächlich tastbar

Tiefe Venenthrombose (TVT)

  • Thrombose der tiefen Beinvenen
  • Schweregefühl, ziehende Schmerzen, Muskelkater-ähnliche Schmerzen im betroffenen Bein
  • Überwärmung
  • Druckempfindlichkeit und Kompressionsempfindlichkeit
  • Besserung der Beschwerden bei Hochlagerung der Beine
  • Schwellung (Umfangdifferenz zwischen den Beinen)
  • zyanotische Glanzhaut
  • eventuell , schneller Herzschlag
  • Achtung: Gefahr einer Lungenembolie gegeben (vor allem bei Thrombosen der Beckenvenen; Thrombus löst sich und wandert in die Lunge)
  • Etablierung eines postthrombotischen Syndroms möglich (chonische Venenschwäche in Folge)

Eine tiefe Beinvenenthrombose kann jedoch auch ohne Beschwerden ablaufen, was vor allem bei bettlägrigen Patienten oft beobachtet werden kann.

Diagnostik

  • Anamnese
  • körperliche Untersuchung
  • Duplex-Sonografie (Ultraschalluntersuchung)
  • Ergänzend bei TVT: Laborwerte, Ursachenabklärung, Phlebografie (Gabe von Kontrastmittel mit anschließendem Röntgen)

Therapie

Thrombophlebitis

  • viel Bewegung
  • Kompressionsverband
  • eventuell Stichinzision und Gerinnselentfernung (nur bei frischer Thrombose)
  • eventuell Gabe von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten
  • selten Heparingabe notwendig

Tiefe Venenthrombose

  • Bewegung
  • Kompression (elastische Binde, danach Kompressionsstrumpf)
  • Stuhlregulierung ("Pressen" muss vermieden werden)
  • Heparingabe
  • eventuell Gabe von Fibrinolytika, um das Gerinnsel aufzulösen und eine reguläre Blutströmung wieder herzustellen (nicht für alle Patienten geeignet)
  • eventuell Thrombektomie
  • Prophylaxe, um ein Wiederauftreten zu vermeiden

Thromboseprophylaxe

Die Strategien einer Thromboseprophylaxe richten sich nach aktueller Risikolage, Lebensstil und Thromboseanamnese (vorangegangene Thromboseereignisse). Das Spektrum der Vorsorgemaßnahmen reicht von , , über die Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten, Absetzen thrombosefördernder Substanzen (z.B. Östrogenpräparate) und Tragen von Kompressionsstrümpfen bis hin zum Setzen eines sogenannten Cava-Schirms – eine Art Sieb, welches Blutgerinnsel daran hindern soll, in Lungengefäße vorzudringen.

Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner

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