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Hyperthermie bei Krebs

Eine regionale Tumor-Hyperthermie – auch bei ausgedehnten tiefen Tumoren – wirkt in kombinierter Anwendung mit einer Chemo- und/oder Strahlentherapie als potenter Wirkungsverstärker (Quelle: Fachtagung "Hyperthermie, die 4. Säule der Onkologie" der Gesellschaft der Ärzte, Billrothhaus Wien).

Leider sind aber Österreichs Kliniken für diese Technik noch nicht optimal eingerichtet. Als Grund dafür werden Finanzierungsprobleme genannt: "Während in den benachbarten Ländern Schweiz und Deutschland mit den Kliniken bereits kostenwahre Refinanzierungen verhandelt wurden, war das bis dato im österreichischen LKF-System (Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung) nicht möglich", bedauert Prof. Dr. Felix Sedlmayer (siehe das rechte untenstehende Foto), Vorstand der Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie Salzburg.

Neue Techniken

Als unabdingbare Therapievoraussetzungen nannten die Tagungsexperten adäquate Techniken zur Wärmeerzeugung und zur genauen Erfassung der Gewebetemperaturen im Körper des Patienten. Elektromagnetische Wärmeapplikatoren mit verschiedenen Durchmessern gibt es für Personen jeden Alters. Die Gewebetemperatur wird entweder direkt über Messfühler innerhalb des Körpers gemessen (invasive Technik) oder neuerdings in bildgebenden Verfahren, die mittels Kernspintomographie ein dreidimensionales Abbild der Temperatur im Tumorgebiet des Körpers auf Farbmonitoren wiedergegeben (nichtinvasive Technik).

"Wir sind heute der 2500 Jahre alten Aussage von Parmenides tatsächlich nähergekommen, der sagte: 'Gib mir die Macht, Fieber zu erzeugen und ich heile alle Krankheiten'", zieht Prof. Dr. Rainer Rienmüller von der Abteilung für Allgemeine Radiologie an der Medizinischen Universität Graz einen historischen Vergleich. "Zumindest im Tumorbereich können wir das Dank intensiver Forschung und der Konstruktion von tumorfokussierten Hyperthermiegeräten, die eine 100-MHz Mikrowellen Einstrahlung mittels Multi-Antennenarrays bieten, heute so sagen."

Mobilisierung des Immunsystems

"Die jetzt vorliegenden Ergebnisse einer randomisierten Phase III Studie an Hochrisiko- Weichteil-Sarkomen mit längerem follow-up von mehr als 11 Jahren zeigen einen signifikanten Gesamt-Überlebensvorteil der Patienten, die zusätzlich zur prä- und postoperativen Chemotherapie eine Regionale Hyperthermie erhalten haben", berichtet Prof. Dr. Issels von der Arbeitsgruppe Hyperthermie der Medizinischen Klinik III des Klinikums Großhadem der Ludwig-Maximilians Universität in München.

Die klinischen Outcome-Studien von Prof. Datta (Schweiz), die Ergebnisse klinischer Studien bei Erwachsenen von Prof. Issels sowie die Ergebnisse der Grundlangenforschung im Bereich der Hyperthermie in den USA (Department of Immunology and of Surgical Oncology, New York) und in Deutschland (Medizinische Universität Erlangen), deuten und zeigen partiell, dass es bei der Hyperthermie offensichtlich auch zu einer Mobilisierung des Immunsystems kommt und hierdurch bedingt unter anderem zu einer Verlängerung der Überlebenszeiten.

Heilungserfolge ohne Nebenwirkungen

Ähnlich ermutigende Hyperthermieerfolge zeigen aktuelle Forschungen und Studien (Swiss Medical Weekly, 2015) von Prof. Dr. Niloy Datta vom Institut für Radioonkologie, KSA Kantonspital Aarau, Schweiz, in der Behandlung von wiederkehrendem Brustkrebs. "Wir haben Beweise, dass lokale Hyperthermie mit moderaten Strahlendosen eine effektive therapeutische Option für Brustkrebs ist, die keine Nebenwirkungen hat und die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen verbessert", fasst Datta seine Forschungsergebnisse zusammen.

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