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Glaukom / Grüner Star

Das Glaukom bezeichnet man die irreversible Schädigung von Sehnervenfaser durch eine absolute oder relative Erhöhung des Augeninnendruckes, der eine verminderte Durchblutung des Sehnerven nach sich zieht. Seheindrücke können nicht mehr adäquat an das Gehirn weitergeleitet werden und es entstehen typische zunehmende Gesichtsfeldausfälle, die jedoch erst im bereits fortgeschrittenen Stadium subjektiv wahrgenommen werden. Beschreiben kann man diese Ausfälle als "Insel des Sehens umgeben von einem Meer der Dunkelheit".

Der normale Augeninnendruck liegt zwischen 11 und 21 mm Hg und wird ab dem 40. Lebensjahr bei jeder Routineuntersuchung beim Augenarzt kontrolliert. Mit einem Augenspiegel kann der Augenarzt auch Form und Farbe des Sehnervenkopfes beurteilen, denn ein glaukomatös veränderter Sehnervenkopf weist typische Veränderungen auf. Die Kerbe in der Mitte wird durch das zunehmende Absterben der Sehnervenfasern immer größer, und der Sehnerv verliert zunehmend seine zart rosa Farbe. Finden sich Hinweise auf ein Glaukom, liefert die Untersuchung des Gesichtsfeldes wertvolle zusätzliche Informationen, die zur Diagnose führen.

Die Erhöhung des Augeninnendruckes kann vielfältige Ursachen haben: Einerseits hat eine Abflussbehinderung des Kammerwassers eine direkte Drucksteigerung zur Folge. Das passiert in der Regel allmählich, so dass die Betroffenen gar keine Beschwerden haben und erst beim Auftreten von Sehstörungen den Augenarzt aufsucht, oder die Veränderungen zufällig entdeckt werden. Diese Form des Glaukoms begünstigen:

  • Alter über 60,
  • Vererbung,
  • Fehlsichtigkeit
  • Netzhauterkrankungen wie ,
  • Entzündungen im Auge,
  • aber auch Medikamente, wie z.B. Kortison.

Achtung: Die Drucksteigerung kann aber auch so plötzlich einsetzen, dass sich ein akuter Glaukomanfall entwickelt, der mit starken Schmerzen und einer ausgeprägten Rötung des betroffenen Auges, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und natürlich Sehstörungen einhergeht. Das ist ein ernst zu nehmendes Krankheitsbild und kann innerhalb weniger Stunden zu einer Schädigung des Auges führen. Die Behandlung muss so schnell wie möglich erfolgen und macht in der Regel eine stationäre Aufnahme erforderlich.

Eine weitere Ursache für ein Glaukom kann sein, dass der systemische Blutdruck nicht ausreicht, um den an und für sich normalen Druck im zu überwinden und dadurch eine Minderdurchblutung im Sehnervenbereich die Schädigung der Nervenfasern hervorruft. Das kann sowohl durch zu niedrige , aber auch durch Gefäßverkalkung bedingt sein.

Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach der jeweiligen Ursache: Man kann z.B. versuchen, durch Augentropfen die Produktion von Kammerwasser zu vermindern oder/und den Kammerwasserabfluss zu begünstigen. Beim akuten Glaukomanfall ist auch die zusätzliche Einnahme von Tabletten oder Injektionen erforderlich, die die Kammerwasserproduktion drosseln. Wenn die Augentropfen trotz sorgfältiger Anwendung nicht den gewünschten Effekt erzielen, kann es notwendig werden, operativ oder durch Laser die Abflussbedingungen zu begünstigen, indem man eine zusätzliche Verbindung zwischen dem Abflussort des Kammerwassers im Kammerwinkel (dort wo Hornhaut und Regenbogenhautaufeinandertreffen) und der Produktionsstätte hinter der Regenbogenhaut schafft. Der Laser ermöglicht auch, zusätzliche Abflusskanäle im Kammerwinkel zu schaffen oder die Kammerwasserproduktion durch teilweise Zerstörung des Produktionsgewebes zu drosseln.

Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner

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