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Internationales Brucknerfest Linz

Linz bietet unter dem Slogan "Linz verändert" eine enorme Vielfalt an kulturellen Angeboten, seien es Kunstausstellungen, historische oder technisch-wissenschaftliche Ausstellungen. Einer der festen Bestandteile des Linzer Kulturlebens ist das Internationale Brucknerfest (). 2015 stand es unter dem Motto "Begegnungen". Text und Fotos von Josef Kastl.

70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg fungiert die Friedensstadt Linz als Treffpunkt der Kulturen und bildete eine Brücke zwischen verschiedenen Ländern, Kulturen und Epochen. Das Festival fand mit dem Partnerland China und mit Gästen aus Armenien, Korea, Qatar, Australien, Russland und anderen Ländern statt.

Brücke Linz – Wladiwostok

Am 29.09.2015 spielte ein Orchester aus Studierenden der Linzer Bruckneruniversität und Musikern des Wladiwostok Sinfonieorchesters unter der Leitung von Anton Lubchenko und schlug damit eine Brücke zwischen Oberösterreich und der russischen Stadt am japanischen Meer. Ein intensives Programm, Tschaikowskys "Franceska di Rimini", eine Orchesterfantasie nach Dante, e-Moll op. 32, Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30 und eine Komposition des Dirigenten Luchenkos Symphonie Nr. 7, die er anlässlich des 1150. Jahrestages Russland geschrieben hatte. Besonders herausragend dabei war der junge russische Pianist Miroslav Kultyshev. Er spielte Rachmaninows 3. Klavierkonzert. Von allen großen Klavierkonzerten weist es die meisten Noten pro Sekunde im Klavierpart auf. Kultyshev brillierte und begeisterte mit seinem Spiel das Publikum. Neben der Brucknerhausorgel kamen übrigens noch zwei Kirchenglocken zum Einsatz – das erlebt man auch nicht alle Tage!

Christian Ludwig Attersee

Am nächsten Abend wurde anlässlich des 75. Geburtstages von Christian Ludwig Attersee im Brucknerhaus eine Ausstellung seiner Werke eröffnet. Sie zeigt Werke, die er selbst als Lebensübersicht behalten hat und einen Querschnitt seiner künstlerischen Entwicklung darstellen. Warum ihm Linz als Ausstellungsort so lieb ist? Hier verbrachte er seine Jugend.

Weiße Rose

70 Jahre nach Kriegsende inszeniert in der einst geteilten Stadt Linz Prof. Hans-Joachim Frey die Oper "Weiße Rose". Die Geschichte der berühmten Widerstandsbewegung gestaltet er gemeinsam mit der Anton Bruckner Privatuniversität, die musikalische Leitung übernimmt dabei Thomas Kerbl. Für das Bühnenbild gibt es ein Wiedersehen mit Christian Ludwig Attersee. Er feiert im Rahmen des Brucknerfestes seinen 75. Geburtstag. Attersee: "Ich freue mich sehr, dass ich die Bühnengestaltung zu der Oper 'Weiße Rose' von Udo Zimmermann im Sinne einer Installation, die von einer Attersee-Malerei-Retrospektive begleitet wird, zum Brucknerfest beisteuern darf. Für mich ist die Veranstaltung in Linz der größte Beitrag zu meinem 75. Jahresfest."

Zur Oper selbst: Sie ist ein ergreifendes Musikwerk über die 1944 von den Nationalsozialisten hingerichteten Geschwister Scholl und deren Tagebuch als Widerstandskämpfer. Das Bühnenbild Atterssees – vier Eckpfeiler mit Bildern von Rosen und Vögel, bunt und schwarzweiß, in der Mitte ein großer toter Vogel – vermittelte den Eindruck einer Grabstätte. Das gestaltete Bühnenbild war auch außerhalb der Opernaufführung begehbar.

Mariinsky Orchester St. Petersburg

Am 01.10.2015 spielte das Mariinsky Orchester St. Petersburg unter der Leitung von Valery Gergiev Schtschedrins Konzert für Klavier und Orchster Nr. 4. Der Pianist Sergej Redkin, Sieger des diesjährigen Tschaikowsky Wettbewerbes, spielte dieses furiose Feuerwerk fulminant. Nach der Pause Schostakowitschs Symphonie Nr. 10 e-Moll op. 93, seine vorletzte Symphonie, die als Abrechnung mit dem stalinistischen Regime gesehen wird, begeisterte als feingezeichnetes Gemälde der menschlichen Gefühlswelt. Das Publikum im ausverkauften Brucknerhaus applaudierte begeistert, es war ein wunderschönes Konzert.

Linz

"In Linz müsste man sein!" – ein Slogan, der sich leicht erfüllen lässt. Von Wien ist man mit dem nämlich in einer Stunde und fünfzehn Minuten in Linz – ganz bequem. Und beque geht es weiter, und zwar mit der 3 Tage gültigen "City-Card" kann man mit allen Linzer Öffis fahren (sogar auf den Pöstlingberg), sämtliche Museen und Ausstellungen besuchen und viefältige Ergmäßigungen beanspruchen. (z.B. auch für Stadtrundgänge und Hafenrundfahrten). 5,- Euro bekommen sie außerdem für eine Konsumation in der Gastronomie dazu.

Linz hat schon länger als Wien eine Begegnungszone mit angrenzender Fußgängerzone, durch die sogar die Straßenbahn fährt; und es funktioniert ohne Probleme. Der Umgang damit ist offenbar Gewöhnungssache. Sehr praktisch: Es gibt 125 WLAN-Hotspots in der Stadt, kostenlos und unbürokratisch.

Linz verändert

Das Internationale Brucknerfest Linz ist ein kulturelles Gesamtkonzept eingebettet. Die wichtigsten Kulturaktivitäten im Herbst 2015 waren:

Höhenflug – ein Ausstellungserlebnis über den Dächern von Linz stand heuer unter dem Motto "Vögel". Man erfuhr Interessantes über die geheimnisvolle Welt dieser faszinierenden Geschöpfe und konnte sich eine von Zoologinnen betreute Spezial-Voliere mit 21 Graupapageien ansehen.

Lentos: Ein mit seiner Architektur stadtbildprägendes Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Neben seiner hochkarätigen Kunstsammlung sah man als Sonderausstellung "Cathy Wilkes", Arbeiten einer Künstlerin aus Glasgow.

Nordico Stadtmuseum Linz: Als Sonderausstellung zu sehen: "Geteilte Stadt. Ein Linz 1945-1955". In einer gut zusammengestellten Schau werden mit vielen Dokumenten, Filmen und Interviews die Schwierigkeiten der Bevölkerung mit der Grenze zwischen russischer und amerikanischer Zone und deren Bewältigung dargestellt.

Schlossmuseum: Neben der Dauerausstellung "Natur, Technik & Musikinstrumente" gibt es als Ergänzung zur Ausstellung im Museum Nordica die Ausstellung "Befreit und besetzt. Oberösterreich 1945-1955. Auch hier wird die unmittelbare Nachkriegszeit – bezogen auf – in vielen Dokumenten dargestellt.

Ars Electronica Center: Architektonisch eindrucksvoll direkt an der Donau gelegen und doch im Zentrum bietet dieses Museum der Zukunft interessante Einblicke über die Vernetzung der Satelliten und ihrer Wirkungsweise, neue Bilder vom Menschen und in der Abteilung: außer Kontrolle - einen Einblick, was das Netz über uns weiß. Dabei entsteht die Frage: sollen wir uns fürchten oder freuen? Ganz besonders eindrucksvoll ist die Vorführung im Deep Space 8K. Ein Raum in dem mit einer 8K Auflösung- eine Projektionswand mit einer achttausendfachen Pixelauflösung. Die Filme sind grandios, teilweise in 3D.

VOEST Stahlwelten

Im Betriebsgebäude 41, am Gelände der VOEST, ist ein Ausstellung als Erlebniswelt rund um den Werkstoff Stahl eingerichtet. Es wird mit multimedialen Installationen, Lichtspiegelungen, Klängen aus der Produktion und realen Exponaten gezeigt, wie aus dem Rohstoff Eisen und vielen verschiedenen anderen Stoffen, die als Beimengungen verwendet werden, die hochwertigen Stähle in den Hochöfen und Pressen, unter zu Hilfenahme von modernsten Robotern, hergestellt werden.

Erlebniswelt Pöstlingberg

Mit der Bergstraßenbahnlinie Nr. 50, der steilsten Adhäsionsbahn Europas, fährt man sehr eindrucksvoll vom Hauptplatz bis zum Bergbahnhof des Hausberges der Linzer. Zu sehen gibt es die Wallfahrtsbasilika, mit der Grottenbahn das Linzer Zwergen- und Märchenreich und von einer Aussichtsplattform hat man einen wunderschönen Blick über und die . Mehrere Restaurants und Cafes bieten auch für die kulinarische Erholung ein feines Angebot.

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