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Vyšší Brod / Hohenfurth

Im Jahre 1259 gründete Peter Wok von Rosenberg in Vyšší Brod (, ) ein Zisterzienserkloster, dessen Schicksal eng mit der Geschichte der Stadt verbunden ist. Der Ausbau des Klosters dauerte bis zum Ende des 14. Jh. In 1422 brannten sowohl das Kloster, als auch die Stadt nieder. Beide wurden schnell wieder aufgebaut. Im Vergleich mit anderen Klöstern war das Hohenfurter Kloster zu Anfang seines Bestehens ziemlich arm, doch nach und nach wurde es zum größten Grundbesitzer des oberen Moldaugebiets. Zur Zeit seiner größten Blüte besaß das Kloster 105 Dörfer und 2 Städtchen.

Beim vernichtenden Stadtbrand von 1567 wurden im Zentrum der Stadt rund 50 Häuser völlig zerstört. Obwohl die meisten davon nicht wieder erbaut wurden, erhielt sich die damalige Anordnung der Stadtmitte bis heute. Auf dem gegenüberliegenden Moldauufer entstand allmählich ein neues Stadtviertel, das vor allem von Arbeitern und Flößern bewohnt wurde. Im Jahre 1870 wurde Vyšší Brod von Kaiser Franz Josef II. zu einer Stadt erhoben.

Auch in neuerer Zeit verlor das Kloster seine wirtschaftliche Bedeutung nicht. Zusammen mit der Papierfabrik von Loučovice gehörte es zu den größten Arbeitgebern des Gebiets und trug auch wesentlich zum Ausbau der Eisenbahn von Rybník nach Lipno bei.

So wie andere Orte in den Grenzgebieten, litt auch Vyšší Brod sehr unter den mit Zweiten Weltkrieg verbundenen Ereignissen; einerseits aufgrund des Wegzugs tschechischer Einwohner und nichtnationalistischer Deutscher, andererseits nach dem Krieg wegen der Vertreibung der deutschstämmigen Einwohner, die bis zum Anfang des 20. Jahrhundert die Mehrheit der hiesigen Einwohner ausgemacht hatten.

Das Hohenfurter Kloster (Vyšebrodský klášter) ist die architektonische Dominante der Stadt. Bis heute sind das ganze Ensemble und teilweise auch seine Befestigung erhalten geblieben. Der Klosterkomplex besteht aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie der Mariä-Himmelfahrt-Kirche, deren Bau in den 60-er Jahren des 13. Jahrhunderts begann und erst fast 120 Jahre später vollendet wurde.

Der erste Kirchturm wurde erst in 1671 errichtet. Die letzte Renovierung und ein neugotischer Umbau wurden in den Jahren 1830 bis 1862 durchgeführt. Dabei kam auch der heutige schlanke Kirchturm hinzu. Sehenswert sind vor allem der frühgotische quadratische Kapitelsaal (Ende des 13. Jahrhunderts) und der rund um den Paradieshof mit einem Brunnen angelegte Kreuzgang (14. Jahrhundert). Der frühbarocke Hochaltar stammt aus 1644 bis 1646 umd ist das Werk von Ordenslaien. Das Gemälde Mariä Himmelfahrt aus 1654 ist dem Maler Josef Houska zu verdanken. Zu Seiten des Altars stehen überlebensgroße Statuen des Papstes Eugen III. und des Ordenspatrons St. Bernard. Sehr schön ist auch die barocke Klosterbibliothek (1757 gegründet) mit kostbaren Handschriften und Erstdrucken. Das berühmteste Werk der Kunstsammlungen des Hofenfurter Klosters, der Tafelbildzyklus des Hohenfurter Meisters, befindet sich heute in der Prager Nationalgalerie.

Innerhalb des Klostergeländes, das seit 1991 wieder dem Zisterzienserorden gehört, gibt es auch ein Postmuseum zu besichtigen, in dem der Verlauf der Postgeschichte seit dem 16. Jahrhundert illustriert wird.

Im oberen Teil des Stadtplatzes können wir die Bartholomäuskirche besichtigen. Sie wurde zusammen mit dem Kloster erbaut, während den Hussitenkriegen niedergebrannt und erst wieder im 16. Jahrhundert erneuert. Das aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts stammende Rathaus erhielt sein heutiges Aussehen bei seinem neugotischen Umbau in 1883. Der Pranger mit der St. Barbara-Statue entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, der Brunnen mit der St. Florian-Statue im kleinen Park des Platzes im Jahre 1737.

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