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Buchbesprechungen

Buchhandlungen sind – zumindest in so mancher ländlichen Region – ziemlich rar geworden. Zum Glück gibt es aber auch die vielen Bestellmöglichkeiten über das Internet. Vor dem Online-Kauf lohnt es sich aber, Buchvorstellungen, Buchbesprechungen, LeserInnen-Bewertungen und Buchrezensionen durchzulesen. Das gibt Sicherheit für den Kauf.

Verlagsservice der novum publishing gmbh

Viele Autoren sind enttäuscht, wenn sie ihr Werk einem Verlag anbieten und dieser ablehnt oder nicht reagiert. Wir sind der Meinung, dass jedes gute Manuskript eine faire Chance haben soll. Der novum pro Verlag freut sich über jedes einlangende Manuskript. Vorgangsweise für eine Einreichung: auf A4 Papier ausgedruckt, CD mit Word-Dokument, E-Mail mit Word-Dokument. Unbedingt beisteuern: komplettes Manuskript, Name und Anschrift, ggf. Pseudonym, Telefonnummer, E-Mail, ggf. Abbildungen; idealerweise plus Exposé. Nach Eintreffen der Unterlagen erhalten Sie eine Eingangsbestätigung. Website: www.novumverlag.at. Infos und Kontakt: lektorat@novumverlag.com.

novum publishing gmbh

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22.04.2024. Morgen ist "Welttag des Buches". Aus diesem Anlass bietet die Österreichische Nationalbibliothek freien Eintritt und kostenlose Führungen im Literaturmuseum an. Interessierte können an diesem Tag die Dauerausstellung ebenso wie die erst kürzlich eröffnete Sonderausstellung "'ich denke in langsamen Blitzen'. Friederike Mayröcker. Jahrhundertdichterin" entdecken. Ausgangspunkt der neuen Sonderschau ist Friederike Mayröckers legendäre Wiener Schreibwohnung, ein Zetteluniversum am Übergang zum digitalen Zeitalter: In ihr türmte sich eine riesengroße Masse an Zetteln, Manuskripten, Büchern, Korrespondenzen, Kunstwerken und Alltagszeug zu Bergen, unter denen Möbel und Inventar zunehmend verschwanden. Die umfangreiche Schau bietet Einblicke in ihren alle Dimensionen sprengenden Nachlass. Sie zeigt die enge Verbindung von Leben und Schreiben anhand von zahlreichen erstmals veröffentlichten Manuskripten, Briefen, Lebensdokumenten, Fotografien und Zeichnungen. Eine Virtual Reality-Installation lädt die Besucher:innen dazu ein, in Friederike Mayröckers Schreibräume einzutauchen und die Dichterin im Originalton zu hören. Zahlreiche weitere Audio- und Filmdokumente ermöglichen neue Einblicke in Leben und Werk.

Die Dauerausstellung des Literaturmuseums präsentiert die Vielfalt und Vielstimmigkeit der österreichischen Literatur seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Unterschiedliche Medien wie Handschriften von Johann Nestroy oder das originalgetreu erhaltene Arbeitszimmer Franz Grillparzers laden zu einer faszinierenden Entdeckungsreise durch die Welt der österreichischen Literatur. Auch ungewöhnliche Objekte wie Peter Handkes Wanderstock oder eine Uniform, wie sie Arthur Schnitzlers "Leutnant Gustl" getragen hat, erwarten die Gäste des Literaturmuseums in der Johannesgasse 6, 1010 Wien.

02.03.2024. Eine Hörbuchbesprechung und Buchbesprechungen von Josef Kastl – alle erschienen im Diogenes-Verlag:

"Kalmann" (von Joachim B. Schmidt; Diogenes Hörbuch): Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Kein Grund zur Sorge. Tag für Tag wandert er über die weiten Ebenen um das beinahe ausgestorbene Dorf, jagt Polarfüchse und legt Haiköder im Meer aus, um den Fang zu Gammelhai zu verarbeiten. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Tages im Winter eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Also kein Grund zur Sorge. 7 CDs zum Anhören.

"Melnitz" (von Charles Lewinsky): Nachdem man ihnen endlich das volle Bürgerrecht gegeben hat, hoffen die Meijers darauf, gewöhnliche Schweizer werden zu können. Ihr Weg führt sie hinaus aus dem Dorf, erst in die kleine Stadt Baden, dann nach Zürich. Janski versucht sein Glück im Tuchgeschäft, Arthur wird Arzt, bald gibt es sogar einen Landwirt. Aber trotz aller Bemühungen stoßen sie immer wieder gegen eine unsichtbare Wand – so wie es ihnen der unsterbliche Onkel Melnitz vorausgesagt hat. Ein großes jüdisch-schweizerisches Familienepos, das die Schicksalsjahre 1971 bis 1945 umfasst.

"Bittersüße Zitronen – Der Capri-Krimi" (von Luca Ventura): Auf der schönsten Insel der Welt reifen die Zitronen, die im berühmten Limoncello von Capri verarbeitet werden. Doch plötzlich liefert die Familie Constantini nicht mehr, sie will auf Bio-Früchte und Crowdfarming umstellen. Als Elisa Constantini bei einem mysteriösen Unfall auf den Serpentinen Capris stirbt, leiten der junge Polizist Enrico Rizzi und seine tatkräftige Kollegin Antonia Cirillo Ermittlungen ein und blicken in einen Abgrund von fatalen Liebschaften und Familienfehden. Sehr spannend und unterhaltsam.

13.11.2023. Der beliebte Reimmichl Volkskalender begleitet die Leserinnen und Leser mit interessanten, fröhlichen und lehrreichen Beiträgen und Geschichten durch das Jahr. 2024 steht das gesellige Miteinander im Mittelpunkt, in Tirol hoangarten, huangaten oder hoagaschtn genannt. Die regionalen Aussprachen sind verschieden, aber es geht immer ums Gleiche: in feiner Atmosphäre miteinander plaudern. In Berlin sagt man dazu quatschen, die Schwaben sagen schwätzen, in allen Sprachen und Kulturen gibt dafür einen Begriff. Doch wie wird er heute gelebt? Nehmen wir uns noch genug Zeit für gemütliche Gespräche? Beherrschen wir die Kunst des Zuhörens? Selbstverständlich kommen auch in diesem Kalender nach dem ausführlichen Kalendarium mit liturgischen, bäuerlichen und bürgerlichen Daten, Wettersprüchen, Lostagen, Himmelserscheinungen und Bräuchen auch der Reimmichl Sebastian Rieger und andere beliebte Autorinnen und Autoren nicht zu kurz.

Gerhard Loibelsberger: Zerrüttung
Foto © Tyrolia Verlag

23.10.2023. Vier neue Buchbesprechungen von Josef Kastl – alle erschienen im Diogenes-Verlag:

"Going Zero" (von Anthony McCarten): Hat man als Einzelner überhaupt eine Chance gegen das System? Kaitlyn Day, eine junge Bibliothekarin aus Boston, ist entschlossen, es zu versuchen – ihr bleibt keine Wahl. Und so greift sie zu, als sich die Einladung zu einem ungewöhnlichen Kräftemessen bietet: dem Betatest von FUSION, einem ultimativen Überwachungsprojekt der US-Geheimdienste und des Social-Media-Moguls CY Baxter. 10 Personen sind für den letzten Test ausgewählt worden, bei dem es darumgeht, alle Datenspuren auf null zu reduzieren und 30 Tage unentdeckt zu bleiben. Eine von ihnen ist Kaitlyn – als vermeintlich leichte Beute, die als erste Teilnehmerin gefunden werden würde. Doch sie schafft es, die Jägerteams immer wieder zu überraschen und erweist sich als talentierter als alle anderen Spielteilnehmer. Preisgeld 3 Millionen Dollar. Doch Kaitlyn geht es um etwas anderes ...

"Wie die Saat, so die Ernte – Commissario Brunettis zweiunddreißigster Fall" (von Donna Leon): Venedigs Gärten sind ein Geheimtipp. Hinter hohen Mauern verbirgt sich so manches Juwel – oder auch eine Wildnis. Der neue Fall führt hinter die Umfriedung eines verwitternden Palazzos. Ein Sri Lanker lebt dort heimlich in einem Gartenhaus. Als der Mann getötet wird, steht die Polizei vor einem Rätsel, weil es keinerlei Akten gibt. Brunetti, nie um einen Einfall verlegen, nimmt sich das Bücherregal des Mannes vor – und landet in der eigenen studentischen Vergangenheit – jugendliche Ideale und Jugendsünden. Wie die Saat, so die Ernte ist ein Porträt des heutigen Italiens – und der 1980-er Jahre.

"Bleich wie der Mond" (von Ingrid Noll): In der Nacht spazierte er noch über die Insel, beglückt vom Pinienduft und von einer frohen Nachricht. Doch nun liegt er tot in einem Bottich seiner Molkerei. Nino Castaldi war berühmt für seinen handgezogenen Mozzarella aus reiner Büffelmilch. Niemand ahnte, welche Kämpfe er mit seinem Familienbetrieb und mit den kampanischen Tierschützern ausfocht. Doch im hellen Licht von Capri kommen Enrico Rizzi und Antonia Cirillo seinen Geheimnissen allmählich auf die Spur.

"Kalmann und der schlafende Berg" (von Joachim B. Schmidt): Kalmann sitzt in der Tinte. Besser gesagt, er sitzt im FBI-Hauptquartier in Washington. Dabei wollte er eigentlich nur seinen amerikanischen Vater besuchen. Doch der lässt ihn hängen, und ehe Karmann es sich versieht, sitzt er wieder im Flugzeug zurück nach Island. Im hohen Norden hat er aber auch keine Ruhe. Ein Mord ist geschehen, und die Spuren reichen zurück bis nach Amerika und in den kalten Krieg. Und wer muss diesen explosiven Fall aufklären? Kalmann, der berühmte Sheriff von Raufarhöfn.

05.09.2023. Es gibt einige Bücher, die mir ganz besonders "nahe gekommen" sind. Gerhard Loibelsbergers"Zerrüttung" ist so eines. Das hat drei Gründe: Zum einen kenne ich Gerhard Loibelsberger seit der Volksschulzeit. Zum anderen habe ich schon "ewig" nicht mehr all die Wörter und Ausdrucksweisen aus dem Wienerischen "gehört", mit denenLoibelsberger seinen letzten Nechyba-Roman gespickt hat. Und es eröffnete mirEinblick in jene krasse Zwischenkriegsstimmung, die die Österreicher:innen dazu verführt hat, einem Verbrecher samt Erfüllungsgehilfen undWendehälsen ungeteilte und unzügelbare Macht in die brutalen Hände zu legen.

Gerhard Loibelsberger: Zerrüttung
Foto © Andreas Hollinek

Loibelsberger hat dabei Ich-Erzähler gewählt, an deren Spitze der pensionierte Ministerialrat und vormalige Oberinspector des k.k. Polizeiagenteninstituts Joseph Maria Nechyba steht. Ihn begleiten Engelbert Novak, ein Kellner aus Nechybas Stammcafé; Rudolf Loibelsberger, ein Großonkel des Autors; und Erich Loibelsberger, Großneffe. Die geschichtlichen Ereignisse werden durch kursiv gesetzte Originalzitate aus Tages- und Wochenzeitungen geschildert. Der Bogen spannt sich dabei von der Beschlussunfähigkeit des Österreichischen Nationalrats durch den Rücktritt aller drei Nationalratspräsidenten bis hin zur Machtergreifung der Nazis. Das und die vielen Schlaglichter auf das Umfeld von Oberinspector Nechyba führen so spannend erzählt zu denZerrüttungen, dass man das Buch am liebsten in einem durchlesen möchte. Feine Extras:eine Liste der historischen Personen, ein Glossar der Wiener Ausdrücke, Quellen-Angaben und QR-Codes, die mittels Smartphone zu allerlei virtuellen Hintergrundinfos führen.

P.S. Gerhard Loibelsberger startete 2009 mit den "Naschmarkt-Morden" eine Serie historischer Kriminalromane rund um Joseph Maria Nechyba. 2016 goldener HOMER Literaturpreis für: "Der Henker von Wien". 2011 und 2017 erschienen die Italien-Thriller "Quadriga" und "Im Namen des Paten". 2018: "Schönbrunner Finale", 2019: "Morphium, Mokka, Mördergeschichten". 2020: der historische Roman "Alles Geld der Welt". 2021: der dystopische Thriller "Micky Cola" und "Alt Wiener Küche".

15.05.2023. Neue Buchbesprechungen zu Neuerscheinungen aus dem Diogenes-Verlag von Josef Kastl:

"Das hohe Fenster" (von Raymond Chandler): Mrs. Murdock, eine reiche Witwe aus Pasadena, hat einen doppelten Auftrag für Philip Marlowe: Ihre Schwiegertochter, eine ehemalige Nachtklub-Sängerin, ist verschwunden – und gleichzeitig eine alte, wertvolle Goldmünze. Beide soll der Privatdetektiv finden. Was wie ein üblicher Auftrag begann, entwickelt sich schon bald zu einer atemberaubenden Achterbahnfahrt der Gefühle. Marlowes Sinn für Recht und Gerechtigkeit wird auf eine starke Probe gestellt. Eine scharfsichtige Abrechnung mit Amerika als Land der Ungleichheit – gerade auch vor dem Gesetz. Geschrieben 1940 – und geändert hat sich seit damals nicht sehr viel.

"Wintersonne" (von Katrine Engberg): Polizeiassistent Jeppe Kørner hat sich den Winter überaus Bornholm einquartiert. Er braucht Abstand, von allem. Auch seine alte Freundin, die Schriftstellerin Esther de Laurenzi, sucht etwas auf der Ostseeinsel. Doch als sie herausfindet, dass der Bruder ihrer Gastgeberin verschwunden zu sein scheint, bittet sie Jeppe kurzerhand um Hilfe. Zur gleichen Zeit wird in einem Kopenhagener Park ein Koffer mit einer halbierten Leiche gefunden. Anette Werners erster Fall ohne ihren Kollegen Jeppe. Nichts deutet darauf hin. wer diesen grausamen Mord begangen haben könnte. Doch eine Spur gibt es, und sie führt ausgerechnet nach Bornholm und zu Geheimnissen, die viel zu lange gehütet wurden.

"Tea Time" (vonIngrid Noll): Sechs junge Frauen treffen einander zu heiteren, weinseligen Sitzungen und gestehen sich ihre geheimen Macken und Neurosen. Männer sind nicht zugelassen. Eines Tages verliert Nina ihre Handtasche, und ein fremder Mann tritt in ihr Leben. Andreas Haase aus Mannheim, arbeitsloser Alkoholiker, begnügt sich nicht mit den üblichen Finderlohn, er möchte mehr. Als Nina massiv bedrängt wird, springt ihr Nachbar Yves ein, ein verschrobener Nerd, aber auch ein sympathischer Kerl. Die daraus entstehenden Turbulenzen haben Folgen und lösen eine Kettenreaktion aus. Am Ende müssen sich vier der sechs Klubschwestern fragen, wie es bei ihnen mit der sprichwörtlichen Leiche im Keller steht.

"Melody" (von Martin Suter): Dr. Stotz – einst Politiker, ranghoher Milzoffizier, erfolgreicher Geschäftsmann – weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Gegen Kost und Logis und "faire Bezahlung" soll nun der Student Tom Elmer seinen Nachlass ordnen, vielleicht auch etwas beschönigen. Bei gemeinsamen Kamingesprächen und alten Armagnacs erzählt Dr. Stotz Tom Elsner von seiner großen Liebe Melody, wie er um die bezaubernde Buchhändlerin geworben und sie – nach ihrem rätselhaften Verschwinden – ein Leben lang gesucht hat. Tom Elsner setzt zusammen mit mit Stotz' Großnichte Laura die Nachforschungen fort und stößt auf Widersprüche, Geheimnisse und Überraschungen. Tom stellt sich Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er zu sein vorgibt.

06.11.2022. Der neue Reimmichl Volkskalender 2023 ist erschienen. An die 30 Autor:innen haben für diese Ausgabe erhellende Geschichten, interessante Beiträge, schillernde Portraits und bereicherndes Wissen zum zusammengetragen. So berichtet etwa Benni Raich, dass man als Skifahrer mit 30 nicht nur zum alten Eisen gehören mag, man spürt der bildlichen Darstellung von Senioren in den Medien nach, spricht über Erfolge und Liebe im Alter, Schlafstörungen, Paradebeispiele von Betreutem Wohnen oder, wie man den digitalen Anschluss nicht verliert. Kurze Abrisse erzählen die Geschichte der Notenbank oder der legendären Grafenast-Hütte, die sich zum Biohotel mauserte, von der einst berühmten Glaskunst der Haller Glashütte oder den Nachhaltigkeits-Modellen im Kaunertal. Es geht um junge Geigenbauer, die Zammer Kräuterhex und ihre Räuchertipps und Erinnerungen an die Romni Ceija Stojka oder an Diana Budisavljevic. Und als Zuckerl zum berühmten, ausführlichen Kalendarium mit liturgischen, bäuerlichen und bürgerlichen Daten, Wettersprüchen, Lostagen, Himmelserscheinungen und Bräuchen wird heuer zu jedem Monat ein Heilbad oder eine Heilquelle vorgestellt. Dazu machen noch zahlreiche literarische Beiträge und die vielgelesenen Reimmichl-Geschichtenklassiker den Kalender 2023 wieder zu einem bunten und abwechslungsreichen Begleiter durch das neue Jahr.

20.04.2023. Am 23. April, dem "Welttag des Buches", lädt die Österreichische Nationalbibliothek bei freiem Eintritt in das Literaturmuseum. Interessierte Besucher:innen können an diesem Tag außerdem im Rahmen vonkostenlosen Führungen die Dauerausstellung und die Ingeborg-Bachmann-Sonderausstellung entdecken (siehe den Blog-Beitrag vom 16.11.2022).Die Dauerausstellung des Literaturmuseums präsentiert die Vielfalt und Vielstimmigkeit der österreichischen Literatur seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Unterschiedliche Medien wie Handschriften von Johann Nestroy, das Zetteluniversum der Dichterin Friederike Mayröcker oder das originalgetreu erhaltene Arbeitszimmer Franz Grillparzers laden zu einer faszinierenden Entdeckungsreise durch die Welt der österreichischen Literatur. Auch ungewöhnliche Objekte wie Peter Handkes Wanderstock oder eine Uniform, wie sie Arthur Schnitzlers "Leutnant Gustl" getragen hat, erwarten die Gäste des Literaturmuseums in der Johannesgasse 6, 1010 Wien.

16.11.2022. Ingeborg Bachmann (1926-1973) zählt zu den bedeutendsten SchriftstellerInnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren Gedichten, Erzählungen, Romanprojekten, Hörspielen und Essays schuf sie ein einzigartiges, vielschichtiges Werk von ungebrochener Strahlkraft. Die neue Sonderausstellung im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek versteht sich als Hommage an die Dichterin, deren Todestag sich am 17. Oktober 2023 zum 50. Mal jährt. Präsentiert werden von 17. November 2022 bis 5. November 2023, Manuskripte, Typoskripte, Bücher und Objekte aus dem umfangreichen Nachlass der Autorin, der sich im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek befindet. Zu sehen sind erstmals eine Reihe von Originaldokumenten wie zum Beispiel Briefe aus Bachmanns Briefwechseln mit Paul Celan, Max Frisch oder Ilse Aichinger ebenso wie Gedichtentwürfe und autobiografische Aufzeichnungen. Die Schau dokumentiert in zehn Themenkapiteln Bachmanns Auseinandersetzung mit Krieg, Krankheit, Beziehungs- und Geschlechterverhältnissen. Sie beleuchtet das leidenschaftliche Interesse der Autorin für Musik und Philosophie, führt an zentrale Orte ihrer Schreibbiografie und gibt Einblick in die Entstehungsgeschichten von Texten und in die Schreibpraxis der Dichterin. Viele Werkmanuskripte, Notizbücher und persönliche Gegenstände Bachmanns werden ebenfalls erstmals öffentlich präsentiert. Anhand von Filmausschnitten, Fotografien und Tonaufnahmen wird außerdem jene geheimnisvolle Aura ihrer Person nachvollziehbar, die Bachmann früh zu einer Ikone der Nachkriegsliteratur werden ließ.

07.11.2022. Diogenes-Verlag-Rezensionsnachschub von Josef Kastl:

"Milde Gaben – Commissario Brunettis einunddreißigster Fall" (von Donna Leon): Eine Jugendfreundin von Commissario Brunetti, Elisabetta Foscarini, besucht ihn eines Tages in der Questura und ersucht ihn verdeckt zu ermitteln, wer die Familie ihrer Tochter bedrohe. Konkrete Tathinweise fehlen. Wer sollte einer Tierärztin Böses wollen und einem Buchhalter, der für eine wohltätige Stiftung gearbeitet hat? Schon will Brunetti das Ganze als übertriebene mütterliche Sorge abtun, da kommt es zu einem Überfall, der menschliche Abgründe offenbart.Dies weckt die Hilfsbereitschaft von Brunetti, droht ihm aberzum Verhängnis zu werden. DerFreundschaftsdienst beschäftigt bald die halbe Questura; und zwar undercover. Eine klare Gesetztesüberschreitung lässt sich nicht finden. Noch nie fiel es schwerer, einen Täter dingfest zu machen. Doch Brunettis Gespür für die Grauzonen des menschlichen Verhaltens führt schließlich auf eine vielversprechende Fährte.

"Murmeljagd" (von Ulrich Becher): Der Journalist Albert Trebla flieht im Frühjahr 1938 mit seiner Frau aus dem von den Nazis besetzten Österreich ins Engadin.Aber für den Verfolgten gibt es in der vermeintlich freien Schweizer Bergwelt keine Zuflucht. Eine Serie rätselhafter Todesfälle steigert sein Gefühl der Bedrohung. Wie ein Murmeltier versucht er, in Deckung zu gehen, doch wo er auch hinkommt, wird er in die aberwitzigsten Geschichten verstrickt.

"Kalt wie dein Herz – Ein Fall für Kenzie und Gennaro" (von Denis Lehane): Karen Nichols ist eine attraktive junge Frau und lebt ein Bilderbuchleben; bis ein Stalker beginnt, es ihr zur Hölle zu machen. Sie bittet Patrick Kenzie um Hilfe, der privat und beruflich auf sich gestellt ist, seit Angie seine Wohnung und das Büro im Glockenturm verlassen hat. Kenzie macht nur wenig Aufhebens um den Fall. Umso schockierter ist er, als Karen Nichols ein paar Monate später von einem Hochhaus in den Tod springt. Hätte er Karens Selbstmord verhindern können, wenn er ihren letzten Anruf beantwortet hätte?Kenzie nimmt die Ermittlungen auf und stellt fest, dass jemand Karen Nichols systematische zugrunde gerichtet hat. Und dieser Jemand ist ein gewissenloser Psychopath, der es jetzt auch auf Patrick Kenzie abgesehen hat.

"Verschwörung – Ein Fall für Kostas Charitos" (von Petros Markaris): Athen in der Pandemie. Die Läden sind geschlossen, viele Menschen am Rande ihrer Existenz. Da verwundert es nicht, dass sich auch ältere Leute das Leben nehmen. Und doch horcht Kostas Charitos auf, als ein Neunzigjähriger in seinem Abschiedsbrief schreibt: "Es lebe die Bewegung der Selbstmörder!" Steckt hinter seinem Freitod mehr als die pure Verzweiflung? Charitos ermittelt – und lernt seine Stadt Athen und den Widerstandsgeist ihrer Bewohner neu kennen. Dabei wird es immer deutlicher, nicht nur wegen Covid schweben die Menschen in Gefahr. Auch gewisse Formen von Widerstand sowie die Angst vor Verschwörungen fordern ihre Opfer.

"Gegenangriff – Ein Pamphlet" (von Nadja Niemeyer): Mit ihrer Rücksichtslosigkeit, ihrem Energiebedarf und ihrer Unersättlichkeit haben die Menschen schon Abertausenden von Arten den Garaus gemacht. Doch nun geht es auch dem Homo sapiens an den Kragen. "Denn ohne den Menschen, da waren sich die Tiere einig, würde das Leben auf der Erde bedeutend angenehmer und vor allem sicherer werden." Dieses Buch ist ein wortgewordener Wutausbruch, abgründig, böse, witzig – und mit radikaler Dringlichkeit vorgebracht. Zum Grübeln.

06.11.2022. Der neue Reimmichl Volkskalender 2023 ist erschienen. An die 30 Autor:innen haben für diese Ausgabe erhellende Geschichten, interessante Beiträge, schillernde Portraits und bereicherndes Wissen zum zusammengetragen. So berichtet etwa Benni Raich, dass man als Skifahrer mit 30 nicht nur zum alten Eisen gehören mag, man spürt der bildlichen Darstellung von Senioren in den Medien nach, spricht über Erfolge und Liebe im Alter, Schlafstörungen, Paradebeispiele von Betreutem Wohnen oder, wie man den digitalen Anschluss nicht verliert. Kurze Abrisse erzählen die Geschichte der Notenbank oder der legendären Grafenast-Hütte, die sich zum Biohotel mauserte, von der einst berühmten Glaskunst der Haller Glashütte oder den Nachhaltigkeits-Modellen im Kaunertal. Es geht um junge Geigenbauer, die Zammer Kräuterhex und ihre Räuchertipps und Erinnerungen an die Romni Ceija Stojka oder an Diana Budisavljevic. Und als Zuckerl zum berühmten, ausführlichen Kalendarium mit liturgischen, bäuerlichen und bürgerlichen Daten, Wettersprüchen, Lostagen, Himmelserscheinungen und Bräuchen wird heuer zu jedem Monat ein Heilbad oder eine Heilquelle vorgestellt. Dazu machen noch zahlreiche literarische Beiträge und die vielgelesenen Reimmichl-Geschichtenklassiker den Kalender 2023 wieder zu einem bunten und abwechslungsreichen Begleiter durch das neue Jahr.

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