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Festspiele in Irland

Eigentlich mangelt es in Irland nie an Festen, der Kalender bietet in jedem Monat gute Gründe zum Feiern, von der Erinnerung an historische Ereignisse, die bei den geschichtsbewussten Iren sehr beliebt sind, bis zum Gedenktag für den Lieblingsheiligen. Auch Kultur und Sport liefern zahlreich Anlässe. Im Sommer aber nimmt die Zahl der großen und kleinen Festivitäten noch einmal kräftig zu. Zwischen Mai und Oktober gibt es kein Wochenende, wo nicht an mehreren Orten zwischen Cork und fest gefeiert wird. Aus vielen örtlichen Ereignissen sind inzwischen sogar internationale Ereignisse geworden. Ob groß oder klein – Besucher sind bei den Festen der Iren immer willkommen.

Fleadhanna für die irische Musik

Fleadh Cheoil heißt übersetzt eigentlich nur "Festival der Musik". Aber als 1951 in Mullingar das erste Feadh Cheoil na hEireann stattfand, planten die Initiatoren bereits ein nationales Ereignis zur Pflege der traditionelles irischen Musik. Seither findet das nationale Festival jährlich in einem anderen Ort statt (Ende August).

Zum Fest gehören viele Konzerte, Jam Sessions in Pubs, Irischer Tanz, Straßenmusik und Paraden, aber das Herz des Fleadh Cheoil sind die Wettbewerbe, bei denen die besten Musiker an den verschiedenen Instrumenten ermittelt werden. Schnell schwoll die Zahl der Titelaspiranten an, heute sind es jährlich rund 20.000. Deshalb entstanden zur Vorauswahl zahlreiche Festivals (Fleadhanna) auf lokaler und regionaler Ebene.

Eines der bekanntesten ist das Fleadh Nua, das längst ein Eigenleben führt. Sein Beginn datiert zurück auf das Jahr 1970. Vier Jahre später zog es um von nach Ennis, Co Clare. Das Fleadh Nua zieht alljährlich rund 50.000 Zuhörer an.

Dublins große Pferde-Tage

Keine Nation Europas hat wohl ein innigeres Verhältnis zu Pferden als die Iren. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Dublin Horse Show alljährlich eines der wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisse in der Hauptstadt ist. Wie stets findet das fünftägige Pferde-Festival Anfang August im feinen Stadtteil Ballsbridge statt. Die Teilnehmerzahl liegt gewöhnlich um die 100.000.

Die 1731 zur Förderung von Landwirtschaft, Kunst, Wissenschaft und Industrie gegründete Royal Dublin Society (RDS) veranstaltete 1868 die erste Horse Show, um für Irlands Pferdezucht zu werben. Die RDS ist immer noch der Gastgeber der Leistungsschau, an der rund 1500 Pferde und Ponys teilnehmen. In 127 Veranstaltungen geht es um Trophäen und eine halbe Million Euro Preisgelder. Sportlicher Höhepunkt sind die Sprungwettbewerbe, zu denen die internationale Reiterelite anreist.

Die Schau ist aber auch ein Volksfest, dessen Panorama von Damen in schmucken oder schrillen Hüten bis zu trinkfesten Herrenrunden in den Bars reicht. Zahlreiche Stände erlauben einen interessanten Shoppingbummel auf dem 16 Hektar großen Gelände.

Vom Lied zum Festival

Die Geschichte der Mary von Dungloe ist traurig, das Fest, das ihren Namen trägt, ist ein fröhliches 10-Tage-Ereignis (24. Juli bis 2. August). Die schöne Mary Gallagher wollte einen jungen Mann heiraten, aber ihre Eltern ließen es nicht zu. Er reiste 1861 ab nach Amerika, sie verschmähte alle anderen Bewerber. Schließlich folgte sie ihrem Bruder nach Neuseeland, wo sie heiratete und jung starb.

Ein Steinmetz aus dem Umland von Dungloe in Donegal komponierte zu der Geschichte ein Lied, das 1968 von der Balladen-Band Emmet Spiceland wiederentdeckt wurde. "Mary of Dungloe" erwies sich als Bestseller – und als Initiator für das Festival mit viel Musik, Tanz und Craic, dem ur-irischen Wort für fröhliches Vergnügen. Höhepunkt ist die Wahl der "Mary", zu der Mädchen aus aller Welt antreten.

Woche für Schreiber und Leser

Wer Irlands größtes Literatur-Festival erleben will, muss Dublin verlassen und ins kleine Listowel, Co. Kerry reisen. Dort treffen sich Anfang Juni jährlich Schreiber und Leser zur Writers Week. Ursprünglich gab es für die Teilnehmer nur Schreibwerkstätten. Sie bilden auch heute noch einen wichtigen Teil des Programms neben den Lesungen und Diskussionen.

Aber inzwischen sprechen die Veranstalter selbst von einer literarischen "Karnevals-Atmosphäre" mit Sängern und Geschichtenerzählern in den Pubs. Passend dazu gibt es auch einen Lehrgang für "Songwriting", sowohl im modernen wie im traditionellen Stil. Für die literarischen Wettbewerbe sind insgesamt 30.000 Euro als Preisgelder ausgesetzt, die jüngsten Autoren treten an in der Gruppe "12 Jahre und jünger".

King Puck, der Bock

Eines der ungewöhnlichsten Festivals in Irland ist die Puck Fair in Killorglin, die jeweils Mitte August mehr als 100.000 Besucher in die Grafschaft Kerry lockt. Der Puck ist ein Ziegenbock, der zeremoniell zum König gekürt wird. Woher dieser Brauch stammt, ist ungewiss, zur Erklärung gibt es mehrere Deutungen.

Auch das Alter dieses Festes, das einst als Viehmarkt und Pferdemarkt diente, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Gewiss ist nur, dass King James I. 1603 eine Lizenz für den bereits bestehenden Markt gewährte.

Noch heute gibt es einen Pferdemarkt, aber auch nächtliche Freiluftkonzerte, Feuerwerk, Straßengaukler, Tanzvorführungen und spezielle Wettbewerbe für Kinder.

Erdbeeren und Irish Coffee – Irlands ungewöhnliche Festivals

Die Grafschaft Wexford ist in Irland bekannt für ihre Erdbeeren, kein Wunder, dass sie jedes Jahr Anfang Juli zum Strawberry Festival bittet. Das Betten-Rennen und die Wahl der Strawberry Queen gehören immer dazu.

Ländlich geht es Mitte Juni beim Haymaking Festival in Trim, Co. Meath, auch Scurlogstown Olympiad genannt. Dabei müssen die Starter ihr Terrain in möglichst kurzer Zeit mit der Sense mähen. Andere Disziplinen sind Garben-Werfen und Eselreiten.

Ganz auf Sand gebaut ist das Duncannon International Sand Sculpting Festival Mitte August. Der Wettbewerb um die besten Skulpturen aus Sand ist offen für alle Altersgruppen. Duncannon liegt bei New Ross, Co. Wexford.

Der sagenhafte Riese, der dem Giant's Causeway seinen Namen gab, war Finn Mac Cool. Er ist nun auch der Namenspate des Festivals im nahen Whiskey-Ort Bushmills.

Das Wort Flughafen war nie passender: In Foynes starteten die Flugboote nach Amerika. Zuvor galt es, die fröstelnden Passagiere aufzuwärmen. So entstand 1942 der Irish Coffee. Ihm ist das Festival gewidmet, bei dem alljährlich (Mitte Juli) der Weltmeister im Zubereiten der Whiskey-Kaffee-Sahne-Mixtur ermittelt wird.

Weitere festliche Events in Irland

März

  • St. Patrick's Festival (Mitte März; in ganz Irland)

April

  • Feis Ceoil (Musik und Tanz) in

Mai

  • Cathedral Quarter Arts Festival in
  • Wicklows Gardens Festival in
  • Musik-Festival Fleadh Nua in Ennis

Juni

  • Walled City Festival (Kunst) in Londonderry, UK
  • Bloomsday Festival in

Juli

  • Galway Film Fleadh
  • Galway International Arts Festival
  • Lady of the Lake Festival in Enniskillen

August

  • Féile an Phobail Community Festival in
  • Kerrygold Horse Show in
  • Kilkenny Arts Festival in Kilkenny
  • Puck Fair in Killorglin
  • Oul Lammas Fair in Ballycastle
  • Rose of Tralee International Festival in Kerry

September

  • Appalachian and Bluegrass Music Festival in Omagh
  • Waterford International Festival of Light Opera in Waterford
  • Wexford Festival Opera in Wexford

Oktober

  • Guinness Cork Jazz Festival in Cork
  • Cork Film Festival in Cork
  • Dublin Theatre Festival in
  • Belfast Festival at Queen's,

November

  • Foyle Film Festival in Londonderry, UK

Siehe auch

Neu und aktuell

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