Leinen / Flachs

In jahrhundertelanger Tradition wurden die vielfältigsten Kleidungsstücke und Accessoires aus Leinen geschneidert. Leinen ist hautfreundlich, angenehm zu tragen (bei Kälte wärmend, bei Hitze als wohlig kühl empfunden), feuchtigkeitsregulierend, einfach zu pflegen und schmutzabweisend. Beeindruckend auch die Materialqualität: Es konnten – und können – Stoffe erzeugt werden, die sich über viele Jahrzehnte hinweg die Faserqualität bewahren.

Hauptnachteil gegenüber der Baumwolle: Anbau, Ernte, Transportkosten für die Rohmaterialien, Herstellung und Verarbeitung sind allesamt teurer als bei der Erzeugung von Baumwolle, so dass die Endprodukte in der Regel im oberen Preissegment angesiedelt sind.

Hauptanbaugebiet für Flachs ist in Österreich das Waldviertel. In der Schwunganlage der Waldland FaserproduktionsgesmbH in Rastenfeld (zwischen Krems und Zwettl; erreichbar über die Bundesstrassen Nr. 37 bzw. 38) wird der Flachs aufbereitet. Dabei werden Langfasern, Kurzfasern und Schäben gewonnen. Die hochwertige Langfaser wird in Betriebe gebracht, die sie zu Garnen und edlen Leinenstoffen verarbeiten, die Kurzfaser zu umweltfreundlichen Dämmstoffen. Die Schäben dienen unter anderem als hochwertige Einstreu bei der Tierhaltung.

Die Leinsamen sind stark ölhaltig. Als Beimischung zu Brotteig und anderen Nahrungsmitteln tragen sie zu einer gesunden Verdauung bei. Das Öl wird auch für Cremen, Seifen und anderen Produkten der Schönheitsindustrie verwendet.

Siehe auch

• Damenmode
• Herrenmode