Durch Fortschritte bei der Materialtechnik und Operationstechnik werden Implantate immer beliebter. Dabei werden Titan-Anker (neuerdings auch Keramik-Anker) in das Unterkiefer gebohrt, die die Funktion der Zahnwurzel übernehmen. Dies kann für einzelne Zähne oder – mit Brücken – für ganze Zahnreihen geschehen. Der Knochen verwächst mit der Halterung, auf die dann festsitzende oder abnehmbare Zähne gesetzt werden.
Zuerst erfolgt die Verankerung der Schraubenkonstruktion in Lokalanästhesie oder Vollnarkose (Operationsdauer etwa 30 Minuten). Die Einheilungszeit beträgt 3 bis 6 Monate. Dann erfolgt die Anbringung eines Distanzstücks und die Befestigung des Zahnersatzes. Die Eingriffe verursachen nur geringe Schmerzen (Schwellungen und Blutergüsse). Diabetes mellitus, Krebs und einige Knochenerkrankungen sind Kontraindikationen für ein Zahnimplantat.
Wenn ein Implantat nicht einheilt und später entfernt werden muss, entsteht kein wesentlicher körperlicher Schaden, da der entstandene Knochendefekt durch Knochenneubildung wieder verschlossen wird. Sollte dann später eine Implantation gewünscht werden, ist dies in den meisten Fällen möglich.
Es ist kein Beschleifen von gesunden Nachbarzähnen mehr notwendig, pflegeleichtes und gut aussehendes Gebiss, jahrzehntelange Haltbarkeit, nur sehr wenig beeinträchtigtes Geschmackempfinden.
Mit einem speziellen System ist es zum Beispiel gelungen, schlecht sitzende, rutschende, wackelige Prothesen und deren Nachteile (nur noch weiche Kost, kein Tag ohne Haftcreme) mit wenig Aufwand und vergleichsweise niedrigen Kosten der Vergangenheit angehören zu lassen.
Mit nur wenigen Implantaten im Oberkiefer und/oder Unterkiefer kann man Prothesen ohne Gaumen, abnehmbar (leicht zu reinigen) aber festsitzend gestalten, die einem den ganzen Geschmacksinn und Kaufunktion wiederbringen und auch nie wieder unterfüttert werden müssen (keine Druckstellen mehr); und das innerhalb eines Tages. Am Vormittag wird implantiert, am Nachmittag hat man bereits die fertigen Zähne. Ein weiteres Plus: Es können bereits vorhandene Prothesen auf dieses System "umgebaut" werden.
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