Gottlob werden wir alle viel älter als früher. Auch das Alter, in dem wir dann wirklich pflegebedürftig werden, verschiebt sich nach oben. Dies hat zur Folge, dass wir zu jenem Zeitpunkt, ab dem wir für die Pflege unserer betagten Eltern Sorge zu tragen haben, bereits selbst die Lebensmitte überschritten haben. Lesen Sie auf unseren Seiten, was eine solche Pflegesituation alles mit sich bringen kann und was wir alles tun können, damit der Lebensabend unserer Eltern optimal umsorgt und erfüllender wird.
Foto © John Foxx Images und Lizenznehmer
Über 150.000 Personen werden in Österreich daheim gepflegt (Angehörigenpflege und mobile Pfegedienste). Rund 90.000 müssen oder wollen eine stationäre Pflege in Anspruch nehmen. Immer mehr Personen leben in alternativen Wohnformen, wie z.B. Betreutes Wohnen.
Fotos © Austria Real GmbH [Werbung/PR]
Pflege ist für alle Beteiligungen eine gewisse Herausforderung, die da und dort an die Grenzen der physischen und psychischen Leistbarkeit kommt. In solchen Situationen ist es umsichtig, fremde Hilfe in Anspruche zu nehmen und sich eine Auszeit zu gönnen. Viele Seniorenwohnheime und Pflegeheime bieten eine Kurzzeitpflege an. Oder man bucht für eine bestimmte Zeit eine 24-Stunden-Hilfe.
In Österreich leben 452.800 Pflegegeldbezieher, von denen 84 Prozent zu Hause gepflegt und versorgt werden. Der durchschnittliche pflegende Angehörige ist weiblich und knapp 61 Jahre alt. Um die Interessen der Angehörigen nach außen hin zu vertreten und ihnen eine Stimme zu geben, gibt es seit nunmehr sechs Jahren die Interessengemeinschaft pflegende Angehörige (IG-Pflege; www.ig-pflege.at). Besonders fordernd: das Thema Demenz, das pflegende Angehörige extrem fordert, wie Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der IG-Pflege weiß: "Sehr oft geraten nicht nur die demenzkranken Menschen in eine innere Isolation. Auch ihre pflegenden und betreuenden Angehörigen verlieren ihre sozialen Kontakte, ziehen sich gemeinsam mit dem kranken Menschen zurück und kämpfen gegen eine Krankheit an, für die es keine Heilung gibt". Deswegen arbeitet die Interessensgemeinschaft unermüdlich daran Wege zu finden, die Betreuenden und Pflegenden zu begleiten und zu stützen. Quelle: eine E-Mail-Aussendung des Österreichischen Roten Kreuzes (www.roteskreuz.at).
Pflegende Angehörige (z.B. Kinder, Eltern, Geschwister, Enkel, Großeltern, Eheleute, Lebensgefährten, Schwager, Schwägerinnen, Stiefkinder, Pflegekinder), deren monatliches Einkommen eine bestimmte Grenze nicht überschreitet (je nach Pflegestufe der zu betreuenden Person), können beim Bundessozialamt um finanzielle Urlaubshilfe und Übergangspflege der zu pflegenden Person (etwa in einem Pflegeheim) ansuchen.
Dafür muss ein entsprechendes Formular ausgefüllt, der Pflegegeldbescheid der pflegebedürftigen Person mitgeschickt, ein Einkommensnachweis des Antragsstellers / der Antragstellerin erbracht sowie eine Bestätigung über die Ersatzpflege mitgeschickt werden. Gewährt wird diese Unterstützung bei einem Pflegegeldanspruch ab Stufe 3, bei minderjährigen Pflegebedürftigen oder Demenzkranken schon ab Stufe 1. Gefördert wird professionelle aber auch private Ersatzpflege im Ausmaß von 4 Tagen bis maximal 4 Wochen pro Jahr. Die Höhe der möglichen jährlichen Zuwendung liegt zwischen 1200,- und 2200,- Euro. Der Antrag kann beim Bundessozialamt persönlich gestellt oder schriftlich eingebracht werden. Die Antragsbearbeitung erfolgt innerhalb von 2 Wochen. Die Überweisung der finanziellen Unterstützung erfolgt für gewöhnlich innerhalb einer Woche.
Wenn eine Angehörigenpflege daheim – aus welchen Gründen nicht mehr möglich ist, sollte man sich schon im Voraus um eine institutionelle Pflege umsehen. Ob stundenweise oder rund um die Uhr, in den allermeisten Gemeinden gibt es mittlerweile mobile Hilfsdienste aller Art. Extern stehen Tageszentren, Betreubares Wohnen, Betreutes Wohnen, klassische Altenheime und Seniorenzentren zur Verfügung.
Fotos © Austria Real GmbH [Werbung/PR]
© Texte und Fotos (außer anders angegeben) sowie Datenschutz: Andreas Hollinek 1996-2024; www.50plus.at. Inhalte ohne Gewähr. Enthält ggf. PR, Werbung + Cookies, die Werbepartner wie Google (www.google.com) zur Nutzeranalyse verwenden (E-Privacy Info). Seite mit SSL-Sicherheitszertifikat. Impressum.