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Dekubitus / Dekubitusprophylaxe

Die Haut und die darunter liegenden Gewebeschichten und Muskeln bedürfen Tag wie Nacht einer Durchblutung, um die Versorgung mit Sauerstoff zu gewährleisten und um alle notwendigen Stoffwechselprozesse in Gang zu halten. Beim gesunden Menschen regelt unter anderem die Nase den natürlichen Lagewechsel: Beginnt sich die unten liegende Nasenhälfte durch Nasenschleimbildung zu verlegen, wechselt man unwillkürlich die Lage, um durch das freiere Nasenloch besser atmen zu können.

Bei dauerhaft bettlägrigen Menschen, die in der Mobilität stark eingeschränkt sind bzw. deren Sensorik so stark vermindert ist, dass dieser und andere natürlichen Regelmechanismen nicht mehr wirken, besteht die Gefahr des Wundliegens (in der Pflegewissenschaft auch Dekubitus genannt). Das Gewebe wird durch das eigene Körpergewicht gequetscht und damit weitgehend blutleer gemacht. Geschieht dies häufig und fortgesetzt, beginnt folgender, für den Betroffenen / die Betroffene überaus unangenehmer Prozess: die Druckstellen erscheinen gerötet; die Haut an den Druckstellen schürft sich ab, es entstehen Blasen und oberflächliche Wunden; umfangereichere Zerstörungsprozesse, tiefere und großflächigere Wunden entstehen; freiliegende Muskel und Knochen.

Nicht oder unzureichend behandels Wundliegen kann weitreichende Folgen haben (lokale und systemische Infektionen, Abszesse, Lungenentzündung, Sepsis usw.), die im schlimmsten Fall sogar zum Tod des Betroffenen / der Betroffenen führen können.

Vorsorge

Grundregel in der Pflege: Wundliegen darf einfach nicht sein! Es gibt heute genug Wissen, Verhaltensempfehlungen und Hilfsmittel, die verhindern, dass Dekubitus entsteht. Zu den Basismaßnahmen gehören: Bett und Sessel, dessen Unterbau und Funktionalität gewährleisten, dass die durch das Körpergewicht erzeugten Druckflächen möglichst gleichmäßig verteilt sind bzw. das man so einstellen und/oder herrichten kann, dass die Hauptdruckflächen variiert werden können; für aktive oder – nötigenfalls – passive Bewegung sorgen ("Mobilisation"); optimales Mikroklima (Umfeld des Betroffenen / der Betroffenen nicht zu feucht und nicht zu trocken sowie abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse); optimale Ernährung (ausreichend Flüssigkeit; proteinreich und ); optimale Hygiene (Körperhygiene, Kleidung, Bettwäsche, Wohnumfeld); psychische Hilfestellung (Fröhlichkeit, Optimismus, Ansporn, Motivation, Anregen von Eigeninitiative).

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Behandlung

Haben die betreuenden Personen ein Wundliegen "übersehen", muss rasch, konsequent und fachlich richtig gehandelt werden: Wundversorgung (z.B. antimikrobielle Glyceringelpflaster); Schmerztherapie und Einsatz von Heilmitteln durch einen Arzt / eine Ärztin; Analyse des Dekubitusgrades und der Situation, am besten durch Pflegefachkräfte, die sich bei Dekubitus gut auskennen und bestes Dekubitus-Management anwenden; falls erforderlich Verbannen von untauglichen Unterlagen und Hilfsmitteln (schwimmreifenartige Luftkissen, Felle usw.); Abstellen von laienhaften Behandlungsversuchen wie zum Beispiel mit Wärme- oder Kältepackungen oder gar Föhn; und vieles mehr; Anschaffung einer Anti-Dekubitus-Matratze bzw. von Anti-Dekubitus-Sessseln; Festlegen eines individuell optimierten Dekubitusprophylaxe-Planes; Einsatz optimaler Dekubitus-Prophylaxe-Hilfsmittel; BetreuerInnen-Checkliste für alle Maßnahmen.

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