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Harter Stuhl / Stuhlgang

Zu hart, zu selten, nur mit Pressen oder gar unter Schmerzen möglich: Probleme mit dem Stuhlgang sind häufig – aber ein Tabuthema, über das niemand gerne spricht. Halten die Beschwerden an, sollten sie von einem Proktologen, also einem Spezialisten für Erkrankungen des Enddarms, abgeklärt werden.

"Viele Patienten schämen sich und empfinden die Beschwerden als Schicksal, das ertragen werden muss. In den meisten Fällen ist jedoch mit der richtigen Behandlung eine Heilung oder eine deutliche Verbesserung zu erreichen. Der Besuch bei einem Spezialisten lohnt sich", plädiert Univ. Doz. Dr. Martin Glöckler für einen offenen Umgang mit Problemen beim Stuhlgang. Als Leiter der Proktologischen Ambulanz betreut er Patientinnen und Patienten, die aufgrund von Erkrankungen des Enddarms das Darmgesundheitszentrum im St. Josef Krankenhaus Wien aufsuchen.

harter Stuhl

Vielfältige Ursachen

"Normaler" Stuhlgang ist so vielfältig wie die Menschen selbst, sowohl was die Menge, die Häufigkeit (von dreimal pro Tag bis dreimal pro Woche), die Farbe (hell- bis dunkelbraun) und die Konsistenz (weich bis fest) betrifft. "Erste Anzeichen einer krankhaften Veränderung können jedoch gehäufter Durchfall, Stuhlverlust, Schmerzen, Blutungen oder auch länger als drei Tage kein Stuhlgang sein. Also insgesamt alles, was eine normale Lebensführung deutlich stört", beschreibt Dozent Glöckler. Die Ursachen für Probleme mit dem Stuhlgang sind meist vergleichsweise harmlos. Zu harter Stuhl beispielsweise kann auf zu wenig Flüssigkeitsauf-nahme, ballaststoffarme Kost oder mangelnde Bewegung zurückgeführt werden und lässt sich mit einer Änderung des Lebensstils leicht beheben.

Massivere oder länger anhaltende Beschwerden sollten jedoch nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern von einem Spezialisten abgeklärt und entsprechend behandelt werden. "Ein Krankheitsbild, das wir in der Praxis immer wieder sehen, ist beispielsweise der innere Mastdarmvorfall", erklärt der Proktologe. Typisch dafür ist häufiger Stuhldrang bei gleichzeitig schwieriger Entleerung, oft kommt über Tage kein Stuhl. Einige Betroffene klagen auch über ein Fremdkörpergefühl im Enddarm. "Beim Mastdarmvorfall handelt es sich um eine Wandschwäche des Enddarms. Der schlaffe Enddarm wird zu lang, schiebt sich zusammen - und wird schließlich zum Hindernis für den Stuhl", erklärt Dozent Glöckler. Ursache für diesen sogenannten "Prolaps" ist meist eine ballastarme Kost über viele Jahre hinweg. Der erste Therapieschritt ist demnach auch eine Umstellung der Ernährung mit zusätzlicher Aufnahme von Ballaststoffen, z.B. in Form von Weizenkleie, Leinsamen oder Flohsamenschalen. "Wichtig ist auch ausreichend Flüssigkeit und Bewegung", so der Experte. Erst in hartnäckigen Fällen empfiehlt er einen operativen Eingriff, bei dem der schlaffe Enddarm gekürzt wird. Die Operation dauert ca. eine halbe Stunde, nach zwei bis drei Tagen kann der Patient das Krankenhaus wieder verlassen.

Darmgesundheitszentrum

Weitere mögliche Ursachen für Probleme beim Stuhlgang können ein "Stuhlstein" (Reste des Stuhls bleiben liegen und verhärten sich) oder im schlimmsten Fall auch ein Tumor im Mastdarm sein. "Länger anhaltende Beschwerden sollten auf jeden Fall von einem Spezialisten untersucht werden", betont Dr. Martin Glöckler. Die Behandlung von – meist gutartigen – Erkrankungen des Enddarms zählt, ebenso wie die Betreuung von Patienten mit , zum Leistungsportfolio des Darmgesundheitszentrums im . Im Jahr werden hier an die 250 Operationen am Enddarm, meist aufgrund von extremer Verstopfung, ungewolltem Stuhlverlust, Hämorrhoiden, Fisteln usw. durchgeführt. "Eines ist klar: Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, genügend Flüssigkeit und viel Bewegung sind das beste Mittel, um Problemen mit dem Stuhlgang vorzubeugen", so der Spezialist für Erkrankungen des Enddarms. Die gute Nachricht: Eine Umstellung des Lebensstils hilft auch dann noch, wenn bereits erste Beschwerden vorliegen.

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