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Verdächtige Muttermale / Melanom

Das Melanom ist ein hochgradig bösartiger Tumor, ausgehend von sogenannten Melanozyten und bevorzugt im Bereich der Haut auftretend. 60 Prozent der Melanome entwickeln sich aus einem bestehendem Muttermal, 20 Prozent auf vormals unveränderter Haut und je 10 Prozent im Rahmen einer Lentigo maligna oder eines dysplastischen Naevuszellnaevus-Syndroms. Die Zahl von Melanom-Erkrankungen hat in den letzten zwanzig Jahren um 50 Prozent zugenommen und ist auch weiterhin im Steigen begriffen.

Risikofaktoren

  • Erhöhte UV-Belastung – hohe Anzahl von Sonnenbränden (v.a. in Kindheit und Jugend)
  • Veränderte Lebens- und Freizeitgewohnheiten – erhöhter sozio-ökonomischer Status (z.B. Städter mit exzessiver Sonnenbelastung während eines Ferienaufenthaltes)
  • Immunschwäche
  • Ethnische Zugehörigkeit: Weiße
  • Hauttyp 1 und 2 (helle Haut, rötlich/blondes Haar, helle Augen, hohe Neigung zum Sonnenbrand)
  • Weibliches Geschlecht
  • Erbkrankheiten mit vermindertem Reparaturvermögen von DNA-Schäden
  • Albinismus
  • Vorhandensein von möglichen Vorläuferveränderungen: viele und/oder atypische Muttermale, angeborene Muttermale, Lentigo maligna

Krankheitsbild

  • braune, schwarze oder blau-schwarze Hautveränderung
  • eventuell vorhanden: helle, pigmentfreie Areale innerhalb des Tumors
  • selten von Beginn an: pigmentfreies, helles Melanom
  • schnelles Wachstum
  • unterschiedliche Größe und Form
  • Blutung
  • Juckreiz
  • Entzündung (Rötung)
  • Geschwürbildung
  • Nässen
  • Metastasenbildung im fortgeschrittenen Stadium: Gehirn, Lunge, Leber, Knochen usw.

Diagnostik

Ob ein Hauttumor gutartig (benign) oder bösartig (malign) ist, bzw. ob die Gefahr besteht, dass zunächst gutartiges Gewebe später einmal maligne entarten könnte, ergibt sich aus der Diagnose des Arztes mittels

  • Inspektion
  • Auflichtmikroskopie / computerunterstützte Diagnostik
  • Exzision verdächtiger Areale und histopathologischer Beurteilung (unter dem Mikroskop)
  • ev.
  • ev. Ultraschalluntersuchung (Dickenschätzung).

Der Verdacht auf ein Melanom besteht, wenn ein dunkler, unregelmäßig pigmentierter Tumor neu auftritt und schnell wächst oder sich ein bereits bestehendes, pigmentiertes Muttermal verändert. Kontrollieren Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Haut und achten Sie bei Muttermalen auf folgende Veränderungen, gemäß des ABCDE-Schemas:

  • A wie Asymmetrie: Die Rundform eines gutartigen Muttermals geht verloren, es entsteht eine unregelmäßige, polyzyklische Kontur.
  • B wie Begrenzung: Die Begrenzung erscheint unregelmäßig: Teils scharf – teils unscharf, bzw. zackig oder auch verschwommen zur Umgebungshaut.
  • C wie Colorit (Farbe): Die Farbe ist sehr dunkel oder innerhalb des Herdes auffällig unregelmäßig, mit mehreren Farbtönungen gleichzeitig (braun, schwarz, rot, grau, weiß).
  • D wie Durchmesser: Während gutartige Muttermale über Jahre hinweg gleich groß bleiben, nehmen Melanome ständig an Größe zu.
  • E wie Elevation (Erhebung): Unregelmäßige Erhabenheit bzw. mehrere "Portionen" innerhalb des Herdes erkennbar.

Therapie

  • Sofortige und vollständige Entfernung, inklusive Sicherheitsabstand
  • Zusatzmaßnahmen, je nach Tumorstadium: Lymphknotenentfernung, Immuntherapie, lokale oder systemische Chemotherapie, Strahlentherapie, Schmerztherapie

Vorbeugung

  • Sonnenschutz: Cremen/Lotionen mit hohem LSF (Hauttyp beachten), Bekleidung/Sonnenhut, Mittagssonne meiden (12.00 bis 15.00 Uhr Sommerzeit = 11.00 bis 14.00 Uhr Normalzeit), keine exzessiven Sonnenbäder
  • Regelmäßige Inspektion – bei Auffälligkeiten (s. ABCD-Regel) sofort den Hautarzt aufsuchen, nicht abwarten oder weiterhin beobachten. Bei früher Entdeckung ist das Melanom durch einfache Exzision fast immer heilbar!
  • Nach Melanomtherapie: Nachsorgenuntersuchungen (spezielles Zeitschema)

Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner

Siehe auch

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