Körper und Geist sind eine untrennbare Einheit. In der Aktmalerei versucht der Künstler / die Künstlerin, dem Körper ein Denkmal zu setzen. Dieses Denkmal kann "nur" eine Hymne an das Schöne und Ästhetische sein, kann aber auch, viel tiefer dringend, als Sprachrohr der menschlichen Seele dienen, Höhen und Abgründe darstellen oder Kritik üben. Dieses Fenster zur Menschlichkeit wurde selbst in restriktiven Zeiten und Gesellschaften weitgehend respektiert und "der Kunst ihre Freiheit" gelassen.
Ramon Casa: Weiblicher Akt. Museu Nacional d'Art de Catalunya, Barcelona. Foto © Andreas Hollinek
Die Aktmalerei ist ein vorzügliches Mittel, sich mit der eigenen Körperlichkeit, Wandlungsfähigkeit und Vergänglichkeit auseinander zu setzen und hat insofern bestimmt auch psychohygienische, in manchen Fällen auch psychotherapeutische Wirkung. Diesem Effekt kommt entgegen, dass das Aktzeichnen / Aktmalen seine Zeit braucht und die Gedankenarbeit in beinahe kontemplativer Weise gut mit dem kreativen Prozess Schritt halten kann.
Tizian: Danae. Kunsthistorisches Museum Wien. Foto © Andreas Hollinek
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