Island zählt zu den landschaftlich beeindruckendsten Ländern unserer Erde. Geysire, heiße Quellen, Gletscherlagunen, naturbelassene Flusslandschaften, zerklüftete Fjorde, Basaltstrände, Vulkane, mit dickem Moos bewachsene, erstarrte Lavaformationen, Wasserfälle, mächtige Gletscher, malerische Fischerdörfer; dazu die Fauna und Flora des Nordens und extreme Wetterlagen machen einen Island-Urlaub zu einem unvergesslichen Abenteuer. Der Nationalpark Thingvellir ist Weltkulturerbestätte der UNESCO.
Die Einwohner von Island sind Nachfahren von norwegischen und keltischen Siedlern. Als erster Isländer wird Ingolfur Arnarson genannt, der sich 874 n.Chr. hier niederließ und Reykjavik seinen Namen gab ("rauchende Bucht" – inspiriert durch den Dampf der Geysire).
Höhepunkte jeder Island-Reise: die Hauptstadt Reykjavik, die Nationalparks Skaftafell und Pingvellir, Baden in heißen Quellen, Ausflug zum Gullfoss (dem "Goldenen Wasserfall") und anderen beeindruckenden Wasserfällen, Besichtigung des Bischofssitzes Skalholt, Ausflüge zu den großen Gletschern und Vulkanen sowie zur Surtshellir, Europas größter Lavahöhle. Höchster (Vulkan-) Berg Islands: der Hvannadalshnúkur (2120 Meter).
Mit etwas Glück kann man in Island übrigens auch ein Nordlicht (Aurora borealis) beobachten. Dabei handelt es sich um eine außergewöhnliche Lichterscheinung, die vor allem in nordpolnahen Regionen auftritt. Ein magisches, grünlich, gelblich, bläulich und/oder auch violett leuchtendes Licht erstreckt sich in dabei in Lichtbahnen über den Nachthimmel. Was man dabei sieht, ist der Sonnenwind, dessen Teilchen sich im Sonnenwindschatten der Erde aufladen und in Wechselwirkung mit der Erdatmosphäre Lichteffekte erzeugen. Anmerkung: Auch am Südpol gibt es ein Polarlicht (dort als Südlicht oder Aurora australis bezeichnet). Internet-Tipp zur Polarlichtvorhersage: http://en.vedur.is/weather/forecasts/aurora/.
Und noch ein Tipp: Eine echte Mitternachtssonne ist in Island lediglich auf der Insel Grímsey zu erleben, da sich diese genau am nördlichen Polarkreis befindet.
Lage: Nord-Europa, im Nordatlantik, am Polarkreis; westlich von Norwegen, nordwestlich von Großbritannien. Fläche: 103.000 Quadratkilometer. Zeitverschiebung gegenüber Mitteleuropa: –1 Stunde. Einwohner: 330.000. Sprache: Isländisch (verwandt mit dem Dänischen, Schwedischen und Norwegischen). Seit den Zeiten der Wikinger blieb das Isländische nahezu unverändert. Beste Verständigungsmöglichkeit für Gäste: Englisch. Hauptstadt: Reykjavik (alles Wissenswerte zu Reykjavik und Island erfahren Sie im Tourist Information Centre, Adalstraeti 2, 101 Reykjavik, Tel. +354 / 590 1550, Fax: +354 / 590 1551, E-Mail: info@visitreykjavik.is). Amtssprache: Isländisch. Währung: Isländische Krone (ISK). Internationales Kennzeichen: IS. Klima: obwohl am Polarkreis, durch den warmen Golfstrom gemäßigt (vor allem an den Küsten); rund 2000 Millimeter Niederschläge pro Jahr, geringste Niederschlagsmengen im Frühsommer. Mittlere Tagestemperaturen an den Küsten zwischen 0 und 3 Grad Celsius im Winter und zwischen 12 und 15 Grad Celsius im Sommer; im Landesinneren und höher gelegenen Regionen deutlich kühler. Beste Reisezeit: Mitte Juni bis Mitte August.
Essen und Trinken: Isländische Delikatessen finden Sie rund um die Insel. Probieren sollten Sie vor allem Lammfleisch aus dem Hochland, frischen Fisch und Meerestiere wie Jakobsmuscheln aus dem Atlantik sowie das typische Milchprodukt Skyr und das flache Brot Laufabraud.
Telefonieren: Mobiltelefone können problemlos genutzt werden (außer im Hochland). Es gibt zudem Miettelefone oder vorausbezahlte Telefonkarten und spezielle Mobiltelefone für das Hochland.
Einstellung zum Reiseziel: Island ist ein besonderes Reiseziel und unterscheidet sich in vielen Bereichen von klassischen Destinationen. Sie sollten auf teilweise extreme Bedingungen was Wetter, Straßenverhältnisse oder Entfernungen betrifft eingestellt sein und immer daran denken "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung"...
Die nördlichste Hauptstadt der Welt ist idealer Standort, um die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Insel zu erkunden, ohne die Koffer packen zu müssen. Mehrere Tagesausflüge starten ab Reykjavik fast täglich zu beeindruckenden Naturschauspielen wie z.B. Ausflüge mit dem Jeep ins Hochland oder Gletscherwanderungen. Die Stadt selbst ist geprägt vom Wechsel bunter Häuser, historischer Gebäude und Hightech-Bauten. Ein vielfältiges kulturelles Angebot, sowie Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Abends will das Nachtleben erkundet werden.
Süden: Der Süden ist geprägt von schwarzen Sandstränden, grünen Weiden und geothermischen Phänomenen. Im landwirtschaftlichen Zentrum finden Sie kleine Städte, historische Stätten und Outdoor-Aktivitäten wie Reiten, Rafting und Wandern. Ein interessantes Ziel, auch für Wanderer, ist der Vulkan Hekla. Vom Gipfel bietet sich ein herrlicher Ausblick auf die Gletscher, reißende Flüsse und waldreiche Gebirgsausläufer. Die Westmänner-Inseln sind leicht per Flug oder Fähre erreichbar und ein lohnenswertes Ziel.
Osten: Der Vatnajökull, mit 8000 Quadratkilometer Europas größter Gletscher, dominiert den Südosten. Schwarze Sandebenen, grüne Oasen und Berggipfel bieten den idealen Rahmen für Wanderungen, Gletschertouren und Bootsfahrten zwischen Eisbergen. Naturliebhaber zieht es in den Nationalpark Skaftafell mit drei Talgletschern und der höchsten Erhebung Islands (Hvannadalshnúkur 2119 Meter). Im Osten erwarten Sie faszinierende Fjorde, steile Basaltberge, enge Taleinschnitte und historisch interessante Orte.
Westen: Der Westen ist extrem abwechslungsreich. Alte Fischerkultur, neue Industriezweige, heiße Quellen, Halbinseln und Meeresbuchten dazwischen, Gletscher, geheimnisvolle Vulkane, Sandstrände und Schauplätze der Literatur. Der Nationalpark Snaefellsjökull bietet Küsten- und Gletscherwanderungen, während der Fischerort Hellissandur für Küstenwanderungen geeignet ist. Gäste, die ein besonders schönes, noch unentdecktes Island suchen, bereisen die Westfjorde mit ihrer einzigartigen Landschaft von rauer Schönheit und stiller Einsamkeit.
Hochland: Wenn Nebelschwaden über das Hochland ziehen, erhält die Gegend einen mystischen Charakter und man erzählt sich Geschichten von Trollen und Elfen. Gewaltige Gletscher, endlose Weiten, karge Schotterwüsten – das sind die Synonyme für das Hochland, das sich nur per Allradfahrzeug erkunden lässt. Das Hochland ist ein Muss für 4x4-Freaks, kann aber auch bequem mit einer geführten Tour von Reykjavik aus besucht werden.
Island bietet Wanderungen der Superlative. In allen Varianten der Intensität können Sie sich Naturgewalten dieser Erde aussetzen und Eindrücke sammeln, die kaum ein anderes Land in vergleichbarer Weise zu vermitteln hat. Für Wanderungen in Island empfiehlt sich nur beste Ausrüstung, d.h. wasserdichte Kleidung (die auch Dauerregen standhält), ein gutes Kapuzensystem (das gut abschließt und das auch bei Gegenwind gut über den Augen sitzt) und atmungsaktive Stoffe, um Stauungsnässe von innen her zu vermeiden. Empfehlenswert ist es, mehrere "Kleidungsschichten" zu tragen, die Sie bei bedarf auch ablegen können.
Auch ist es ratsam, Ersatzunterwäsche einzupacken (zumindest Unterleibchen). Auch die Wanderschuhe müssen möglichst wasserdicht sein. Zum Durchqueren von (eiskalten!) Furten Trekking-Sandalen mitnehmen. Für Bäder in Thermalquellen in freier Natur Badekleidung mitnehmen (Sport-Badehose, Mini-Bikini, d.h. Badewäsche, die schnell wieder trocknet). Wichtig: Rucksackhülle und Wanderstöcke; Sonnenbrille und/oder Gletscherbrille! Falls ein Trekking-Kocher mitkommt, sollte die Flammvorrichtung windfest sein. Hier einige der schönsten Wanderrouten auf Island, als Beispiele für die die vielen anderen imposanten Wandermöglichkeiten, die es in diesem urigen Land gibt:
Esja: Der Esja ist der Hausberg von Reykjavik. Er ist 914 Meter hoch, die Besteigung ist relativ einfach und dauert etwa 90 Minuten. Bei gutem Wetter sehr schöne Aussicht auf die Stadt, Hvalfjördur und Snaefellsjökull (Jules Verne Öffnung zur Unterwelt).
Hellisheithi-Heide / Reykjadulur-Tal: Warmes Oberflächenwasser und beste Gelegenheiten für ein Naturbad in heißem Quellwasser gibt es auf der Hellisheithi-Heide bzw. im Reykjadalur-Tal. Halbtagswanderung zur Stadt Hveragerthi.
Landmannalaugar-Nationalpark: Höhepunkte jeder Wanderung durch den Landmannalaugar-Nationalpark sind eine Überquerung der farbenprächtigen Liparitberge, Canyons, schwarze Obsidianlavafelder, Solfatarenfelder, Fumarolenfelder, weite Talkessel mit Wollgraswiesen und eine Gipfelbesteigung des Haalda (1090 Meter).
Hochland / Thorsmörk: Wanderung vom sehr kargen Hochland ins grüne Thorsmörk-Tal. Beeindruckend: die Wälder des Gottes Thor, umrahmt von drei Gletschern.
Halbinsel Vatnsnes: Beobachtung einer Seehundkolonie, Besuch des Seehundzentrums in Hvammstangi, Vogelfelsen; Festung Borgarviki, Thermalquellen.
Nationalpark Skaftafell: Vegetationsreiche Wanderregion mit drei Talgletschern und dem Wasserfall Svartifoss mit seinen schwarzen Basaltsäulen. Wanderungen vorbei an Eisbrüchen und Gletscherzungen des Vatnajökull zum Jökulsárlón, wo eine breite Gletscherzunge des Breidamerkurjökull in einen Eissee mit tausenden Eisbergen kalbt; Route entlang des Eissees und zur Küste.
Lakagigar: 25 Kilometer lange vulkanische Spalte mit mehr als 100 Kratern, die an eine Mondlandschaft erinnern.
Wer möglichst viel von Island kennen lernen möchte, ist auf einen Mietwagen oder Reisebus angewiesen. Das Straßenverkehrsnetz rund um die Insel ist gut ausgebaut. Auf Island gilt Rechtsverkehr. Am bequemsten und unabhängigsten sind Sie mit einem Motorcaravan. Für Fahrten über das Hochland ist in jedem Fall ein Allradfahrzeug notwendig.
Ferienhäuser in Island sind recht preiswert und vor allem für kleine Gruppen bzw. Familien zu empfehlen und/oder für Island-BesucherInnen, die ruhige Plätze suchen. Ausstattung und Qualität der Unterkünfte sind hoch, das Prozedere für das Mieten unkompliziert und auf einem sympathischen Vertrauensprinzip aufgebaut.
Das isländische Wort "geysa" ("wirbeln", "strömen") ist namensgebend für ein Naturphänomen, das insgesamt nur in Gegenden vorkommt, in denen sich Grundwasser über Magmaschichten sammelt und dieserart einen so großen Druck aufbaut, dass unter bestimmten Bedingungen Dampf und heißes Wasser durch natürliche Kanäle an die Erdoberfläche ausströmt und/oder eruptiert. In Island gibt es 25 bis 30 Geysire, die jedoch nur gelegentlich ausbrechen. Die beiden "verlässlichsten" sind der Große Geysir (tägliche Eruptionen; Höhe der Fontänen derzeit 8 bis 10 Meter) und der Strokkur, der sogar im Abstand von wenigen Minuten aktiv ist. Weiters gibt es auf Island auch sogenannte Fumarole (ein geothermales Phänomen, bei dem ebenfalls Dampf und Gase aus dem Geothermalsystem austreten) sowie jede Menge heiße Quellen.
Island hat, bedingt durch seine Lage an der Grabenbruchzone des Mittelatlantischen Rückens, eine außerordentlich hohe Dichte aktiver Vulkane. Die beiden feurigsten von ihnen sind Hekla und Krafla, die ungefähr alle 10 Jahre Feuer und Asche eruptieren. Die spektakulärsten Vulkane und Vulkanlandschaften auf Island: Askja, Bárdarbunga, Baula, Eldfell (auf der Insel auf Heimaey), Eldgjá (längste vulkanische Spalte der Erde), Eldhraun (ausgedehnte Lavaflächen), Esja, Grímsvötn, Hekla (Spaltenvulkan), Hengill, Herdubreid, Hvannadalshnúkur (2120 Meter über dem Meer; höchste Erhebung von Island), Hverfjall, Ketildynga (Schildvulkan), Krafla, Kverkfjöll, Laki (seine Eruptionen 1783 und 1784 zählen zu den gewaltigsten von Menschen jemals dokumentierten Vulkanausbrüchen), Ljósufjöll, Mýrdalsjökull, Skjaldbreour (Schildvulkan), Snaefellsjökull, Trölladyngja (Schildvulkan).
Der Vatnajökull, zu Deutsch Wassergletscher", ist bezüglich der Eiskubatur der mächtigste Gletscher Europas (bis zu 900 Meter dicke Eisschichten; in Bezug auf die Ausdehnung nur vom Austfonna-Gletscher in Norwegen übertroffen). Er befindet sich im Südosten der Insel, zur Hälfte im Nationalpark Skaftafell. Zweitgrößter Gletscher von Island ist der Langjökull ("Langer Gletscher") im westlichen Teil des Isländischen Hochlandes. Weitere Gletscher (nach Größe gereiht): Hofsjökull, Mýrdalsjökull, Drangajökull, Eyjafjallajökull, Tungnafellsjökull, Thórisjökull, Eiríksjökull, Thrándarjökull, Tindfjallajökull, Torfajökull und Snaefellsjökull.
In kaum einem anderen europäischen Land findet eine so starke geistige Auseinandersetzung mit vermeintlichen Fabelwesen statt wie in Island. Eine phantasiereiche Gesellschaft aus Trollen, Elfen, Geistern und Dämonen soll dort das "verborgene Volk" bilden, das in den von Urgewalten geformten Landschaften Islands lebt und von den Menschen Respekt einfordert. Die verschiedenen Wesen sind im Aussehen, in ihrem charakteristischen Benehmen und ihrer Rolle "intern" und in ihrer Beziehung zum Menschen genau beschrieben. Bei Bauvorhaben ist es in weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert, dass auf die Bedürfnisse von Trollen, Elfen und Co. Rücksicht genommen wird. Es gibt eine offizielle "Landkarte der verborgenen Welt", die unter anderem maßgebend dafür ist, wo keine Häuser oder Straßen gebaut werden dürfen. Positiver Nebeneffekt dieses Fabelwesenglaubens: Aus Angst vor Ärger mit dem verborgenen Volk, mäßigen sich die Wirtschaftstreibenden des Landes beim Raubbau an der Natur.
© Texte und Fotos (außer anders angegeben) sowie Datenschutz: Andreas Hollinek 1996-2024; www.50plus.at. Inhalte ohne Gewähr. Enthält ggf. PR, Werbung + Cookies, die Werbepartner wie Google (www.google.com) zur Nutzeranalyse verwenden (E-Privacy Info). Seite mit SSL-Sicherheitszertifikat. Impressum.