Das 5000 Kilometer lange Schienennetz der Schweiz (siehe auch Stichwort Bahnklassiker), das großteils durch gebirgiges Gelände verläuft, ist nach jedem Maßstab ein Wunder der Technik. Zu den eindrucksvollsten Leistungen der Eisenbahningenieure zählt aber mit Sicherheit die spektakuläre Jungfraubahn im schönen Berner Oberland, die nach einer Bauzeit von 16 Jahren im Jahre 1912 eröffnet wurde und im Jahre 2012 ihr 100jähriges Bestehen feiert. Sie führt von Kleine Scheidegg hinauf zum Jungfraujoch – Top of Europe, das mit 3454 Meter Seehöhe die höchste Bahnstation Europas ist.
Das Jungfraujoch ist umgeben den weltbekannten Gipfeln Eiger, Mönch und Jungfrau. Im Jahre 2001 zeichnete die UNESCO dieses Gebiet als erste Region in den Alpen mit dem Label Weltkulturerbe der UNESCO aus. Siehe auch das Stichwort Bergbahnen in der Schweiz.
Auf dem Jungfraujoch erschließt sich Ihnen eine Welt aus Eis und Schnee, angefangen mit dem herrlichen Ausblick auf den Aletschgletscher. An klaren Tagen sieht man über die Schweizer Grenze hinaus bis nach Frankreich und Deutschland, bis in die Vogesen und den Schwarzwald.
Zu den Attraktionen gehören die Sphinx-Aussichtsterrasse, der Eispalast, Hundeschlittenfahrten, ein Skilift, eine Filmschau und eine vielseitige Ausstellung zu den Themen Geschichte und Forschung auf dem Jungfraujoch. Außerdem befinden sich im Berghaus Jungfraujoch – Top of Europe verschiedene Restaurants, die höchstgelegene Poststelle Europas sowie E-Mail-Terminals für Grüße an die Daheimgebliebenen.
Im Gebiet Grindelwald-First bieten die Jungfraubahnen mit dem First-Flieger eine atemberaubende Attraktion an. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von rund 90 Stundenkilometer "fliegen" vier Personen gleichzeitig und voneinander unabhängig an einem Seil 800 Meter talabwärts. Die rasante Fahrt dauert rund 45 Sekunden, die maximale Höhe über Boden beträgt 45 Meter.
Fahrausweis zu den schönsten Ausflugszielen und Wanderungen in der Jungfrau Region. Gültig während 6 aufeinander folgenden Tagen. Der Jungfraubahnen-Pass ist das ideale Angebot für alle, die die wunderschöne Region mit ihren Vorzügen und Sehenswürdigkeiten entdecken, genießen und eine unvergessliche Zeit erleben möchten.
Der Bau der Jungfraubahn kostet rund 16 Millionen Schweizer Franken, wobei der Großindustrielle und Finanzpolitiker Adolf Guyer-Zeller mit Kosten von 8 Millionen Franken rechnete. In den Baukosten mit einkalkuliert waren Aufnahmelokale und Restaurants für die BesucherInnen. 1912, zeitgleich mit der Eröffnung der Bahn, weihte man das provisorische "Touristenhaus" mit dem höchstgelegenen Restaurant Europas ein. Dieses Touristenhaus wich dann kurze Zeit später dem legendären "Berghaus Jungfraujoch".
Das Berghaus mit Giebeldach wurde in die Felswand gebaut, weshalb es als "Das Haus über den Wolken" bekannt wurde. Im Erdgeschoss befanden sich eine geräumige Wartehalle mit geheiztem Fußboden, Bahn- und Postschaltern und ein Bazar.
Besonders ins Auge stach die "Walliserstube", die mit der Arvenholztäfelung und Anwendung von Naturstein eine besondere Charakteristik erhielt. Der Speisesaal im Jugendstil und dessen Foyer sollten an ein Grand Hotel erinnern. Gäste aus aller Welt übernachteten in einem der 18 gemütlichen, holzgetäferten Schlafzimmer mit Waschbecken und Krügen auf dem Nachttisch. Auf der Aussichtslaube stand man am Ursprung des längsten und größten zusammenhängenden Gletschers der Alpen, dem Aletschgletscher.
In den über 100 Jahren danach ist vieles noch größer und schöner geworden. Was gleich blieb, ist das unbeschreibliche Naturerlebnis, das man hier oben erleben kann, ohne ein Extrembergsteiger / eine Extrembergsteigerin zu sein.
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