Košice, die zweitgrößte Stadt der Slowakei befand sich während der Monarchie beim Königreich Ungarn. Damals wurde Košice auch zu einer kulturellen Hochburg, nicht zuletzt wegen seines Theaters, dem heutigen Staatstheater der Slowakei, das Fellner und Helmer projektiert hatten. Aber nicht nur die Ungarn, sondern auch Juden, Ruthenen, Deutsche und natürlich Slowaken haben das unverwechselbare Gesamtbild der Stadt und ihrer Region geprägt – bis heute ist Košice kulturelles Bindeglied zwischen Ost und West. Košice ist auch ein idealer Ausgangspunkt zum Kennenlernen einer Region, die vielerorts noch ihren ursprünglichen Charakter behalten hat. Empfehlenswert ist, mindestens vier Tage für vier Reiserichtungen einzuplanen. Im Südosten lockt der Topas-goldene Tokajer, eine Medizin, die bereits seit einem halben Jahrtausend Könige und Päpste "heilt". [Gastbeitrag von Josef Kastl]
Foto © 50plus.at / Josef Kastl
Kosice wurde 1305 das erste Mal als kleine Ansiedlung erwähnt. Das Gebiet war lange Zeit bei Ungarn. Damals gab es eine Stadtmauer um die Altstadt. Im 15 Jahrhundert ist der Großteil der Altstadt abgebrannt, da sie zu dieser Zeit fast ausschließlich aus Holzhäusern bestand. Heute ist Košice Bischofssitz. Anlässlich des Besuches von Papst Johannes Paul II wurde der Bischof von Košice zum Erzbischof ernannt. Der Dom, der gerade renoviert wird, ist gotisch und hat einen wunderschönen Altar.
Der Großteil der Altstadt ist Fußgängerzone und lädt mit seinen vielen Restaurants und Cafés zum Schlendern und Ausruhen ein. Am Domplatz gibt es einen Springbrunnen, aus dem zu verschiedensten Wasserspielen Musik tönt. Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, im Museum und diversen Veranstaltungen gibt es Vergünstigungen für Senioren.
Die Hauptattraktionen wie etwa der Dom der Heiligen Elisabeth, das international hoch angesehene Theater, das Ballett, die Oper oder die Philharmonie liegen nahe beieinander. In der Ostslowakischen Galerie sind Werke vieler bedeutender regionaler sowie internationaler Künstler zu bewundern. Die Mihal Gallery stellt Werke des weltberühmten Pop-Art-Künstlers Andy Warhol aus, dessen Familie aus der Region stammte. Bei einer Führung durch die Stadt kann man aber auch auf den Spuren des "Franz Kafka von Košice", des Schriftstellers Sándor Márai, wandeln. Doch nicht nur das multikulturelle Milieu und das weltweit anerkannte Kulturerbe Košices sind eine Reise wert, sondern auch die einzigartige Natur, Höhlen, ursprüngliche Urwälder, Nationalparks und das nahe gelegene Weinbaugebiet Tokaj – das zu einem Teil auf slowakischem Gebiet liegt.
In nächster Nähe von Košice befindet sich die Spišský hrad / Zipser Burg, die größte Burganlage Europas. Seit dem Großbrand im Jahr 1780 ist sie zwar nur noch eine Ruine, dennoch ist sie eine imposante Anlage, die man mit einer Führung oder mit Audio Guide besichtigen kann (Trittfestigkeit vonnöten). 1214 erstmals schriftlich erwähnt, war die königliche Burg vor allem im Eigentum der Familien Arpad und Anjou.1636 kam die Burg in den Besitz der Familie Csaky. Seit 1949 ist sie Staatseigentum. Das Ensemble Zipser Burg, das historisches Zentrum von Leutschau und die Werke von Meister Paul sind seit 2003 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Das Kulturprogramm Košices bringt Kunst- Theater-, Gastronomie-, Wein-, Musik-, Lichter- und Geschichtefestivals, Straßenfeste, Auftritte bekannter Persönlichkeiten, Konzerte klassischer Musik und Partys. Jedes Wochenende ist mit einer Kulturveranstaltung verbunden.
Rund 90 Prozent der Weinanbauregion Tokai liegen in Ungarn, etwa 10 Prozent in der Slowakei. Bei einer Weinverkostung im Weingut Ostrozovic kann man die unterschiedliche Herstellarten des sogenannten "jungen" Tokaier kennenlernen, der – im Unterschied zum "klassischen" Tokaier – sofort nach seiner Reifung in Flaschen abgefüllt wird und dann sogleich getrunken werden kann. Klassischer Tokaier hingegen reift drei Jahre lang im Eichenfass. Den Zuckergehalt bestimmt das Buttenmaß. Mit 3, 4, 5 oder 6 Butten schafft es der Tokaier bis hinauf auf 150 Einheiten Zucker. Besonders sehenswert ist ein aus Tuffgestein herausgehauener Keller, der Platz für über 300, dick mit Tokai-Schimmel überzogenen Fässern bietet.
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Zahlreiche Cafés entlang der Hauptstraße (Hlavná ulica) und in den Nebengassen laden zur Muße ein. In Košice wird auch eine bürgerliche sowie gehobene Hotellerie und Gastronomie angeboten, bei der eine führende Rolle das aus der Monarchie stammende und in den umliegenden Bergen liegende Hotel Bankov spielt.
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