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Región de la Araucanía

600 Kilometer südlich von , zwischen Pazifik und argentinischer Grenze, am Ufer des Bio Bio, beginnt die IX. Region von . Sie ist nach einem ganz besonderen Baum benannt und von beeindruckender landschaftlicher Schönheit. Nach einem Epos eines spanischen Chronisten aus der Kolonialzeit ist die IX. Region Chiles den Chilenen auch unter dem Namen "die Araucanía" bekannt. Namensgebend ist die Araukanie, eine ganz charakteristische Baumart, die bis zu 1000 Jahre alt werden kann und jenseits der Täler und Seen in der Bergregion bei den Vulkanen, Gletschern und Bergen dieser Provinz zu finden ist.

Die Provinz der "Araucanía" ist auch das Land der Mapuche. "Mapuche" heißt in der Sprache der Ureinwohner dieses Landes soviel wie "Menschen der Erde". All dies ist deshalb besonders relevant, weil die Mapuche das einzige prähispanische Volk Lateinamerikas ist, das weder von den Inkas noch von den Spaniern je erobert wurde. Und da es sogar Kolonialisierungsversuchen durch die Mehrheitskultur der Chilenen standgehalten haben, sind die Sitten, Sprache und Religion dieser Menschen bis heute erhalten geblieben. So gesehen ist, die IX. Region Chiles nicht irgendeine Region in diesem Andenland, sondern die Wiege seiner kulturellen Identität, denn hier begegnen einander zwei Kulturen; mit den Jahren verschmelzen die beiden – nicht immer konfliktfrei – zu einer Einheit.

Angezogen von der wilden Schönheit der Berglandschaft der südlichen Andenkette, dem immergrünen Weideland in den Tälern und einem Klima, das in jedem Mitteleuropäer ein Heimatgefühl erweckt, haben hier im Laufe des 20. Jahrhunderst auch viele Deutsche und Schweizer ihre Heimat gefunden. So kommt es, dass die IX. Region heute auch als die "chilenische Schweiz" bekannt ist.

Für den aufmerksamen Touristen sind die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse sofort erkennbar, z.B. in der Kulinarik so mancher Restaurants, in denen es den Hauptgerichten hispanische und indigene Einflüsse gibt, bei den Nachspeisen deutsche. Auch sonst ist diese Verschmelzung der Kulturen in der Araucanía ersichtlich, denn es sind beispielsweise sowohl Rucas (die typische Behausung der Mapuches), aber auch Häuser in Alpenstil anzutreffen.

Für Touristen sind folgende Nationalparks besonders zu empfehlen: Der Parque Nacional Conguillio am Fuße des sehr aktiven Vulkan LLaima und der Paque Nacional Villarica, welcher am Villarica See und Vulkan gelegen ist.

Besonders hervorzuheben ist auch Pucon, eine Stadt am südlichen Ufer des Sees Villarica. Die Stadt stellt einen sehr guten Ausgangspunkt für zahlreiche Exkursionen dar. Über das lokale Tourismusbüro können die aktuellen touristischen Angebote eingeholt werden kann.

Eckdaten

Die Región de la Araucanía hat rund 900.000 Einwohner. Die größten Städte sind Temuco (die Hauptstadt der Region), Angol, Pitrufquén, Lautaro, Puerto Saavedra, Villarica und Pucon. Der wichtigste Fluss ist der Río Imperial, die bedeutendsten Vulkane sind der Vulkan Villarica (mit einer Höhe von 2840 Meter) sowie der Vukan Llaima (3125 Meter). Der Vulkan Llaima brach zuletzt im Jänner 2013 aus. Weiters befindet sich 32 Kilometer westlich der Pazifikküste die Insel Mocha, mit dem Nationalpark Isla Mocha. Die wichtigsten wirtschaftlichen Zweige dieser Region sind der Tourismus und die Landwirtschaft. Als beste Zeit für eine Reise in die IX. Region Chiles gilt Oktober bis März. Sie ist am besten per Flugzeug, Bus oder Auto zu erreichen.

Chilenische Araukarie

Eines Wintertages waren alle Vorräte der Mapuche zu Ende gegangen. Ihnen allen drohte der Hungertod. Da traf ein junger Mapuche-Krieger einen alten Mann. Dieser zeigte ihm die Vorzüge des für die Mapuche heute heiligen Baums. Der Pehuen, wie die Araukarie in Mapudungun (der Sprache der Mapuche) genannt wird, rettete so einem Volk das Leben, denn es entdeckte, welche Speisen man aus den Araukariensamen (piñones) zubereiten kann. Sie lernten, dass die Piñones im Sommer geerntet und gekocht werden können und bei entsprechender Lagerung bis zum nächsten Frühling haltbar sind.


Foto © Pedro Perez Vargas

Seitdem, immer wenn die Mapuche morgens in Richtung Sonne beten, legen sie einen Araukarienzweig in ihre gereinigte offene Hand und bitten die Sonne, sie möge nie das Aussterben dieser für sie lebenswichtig gewordenen Pflanze zulassen.

Die Chilensiche Araukarie, auch Schlangenbaum bzw. Affenschwanzbaum genannt, gehört zur Familie der Araukariengewächse, eine der ältesten Baumfamilien der Welt überhaupt. Sie wächst vorwiegend im Süden Chiles und Argentiniens in der Bergenregion, in Höhenlagen von 600 bis 1700 Metern. Sie erreicht ein Alter von bis zu 2000 Jahren, wächst nur 15 Zentimeter pro Jahr und wird bis zu 40 Meter hoch. Ihr Stammdurchmesser kann 2 Metern erreichen, ihr Kronendurchmesser bis zu 15 Meter. Die Zweige haben immergrüne, harte, nadelartige, bis zu 3 Zentimeter lange Blätter. Mit zunehmenden Alter werden die unteren Zweige abgeworfen, bis die Araukarie nur noch oben in der Spitze beastet bleibt. Der Baum ist an das extreme Klima Südchiles und Argentiniens bestens angepasst: Er verträgt Temperaturen von –20 bis +30 Grad Celsius.

Wegen der Holzgüte und des langen, großkalibrigen und geraden Stammes wurde die Araukarie in der Vergangenheit gerne als Nutzholz geschlagen. Kahlschläge bedrohten ihr Überleben. Deshalb ist inzwischen die Nutzung sowie der Handel weltweit verboten. Dies ist für die indigenen Völker dieser Region äußerst wichtig, denn sie wissen, dass im Falle eines Aussterbens der Araukarie ihr eigenes Schicksal besiegelt sein würde.

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