Der Bypass ist ein Zwischenstück (eine sogenannte Gefäßprothese), das verengte oder verschlossene Gefäßstellen wieder funktionstüchtig macht. Wenn sich im Laufe des Lebens Herzkranzgefäße verengen oder verschließen, bekommt der Herzmuskel nicht genug Sauerstoff, die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt lebensbedrohlich ab. In vielen Fällen hilft eine Aufdehnung (Dilatation) der Arterien mittels Ballonsonde und Gittergerüst-Stützung (Stent). Bypass-Operationen werden nun schon seit über 30 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse sind überaus gut.
In Fällen, wo dies aus physiologischen Gründen nicht möglich ist, wenn alle drei Hauptarterien betroffen sind, der Hauptast der linken Herzarterie verstopft ist oder wenn durch Vorhandensein einer instabilen Angina pectoris ein Herzinfarkt droht, hilft nur noch eine Umleitung des Blutstroms mittels Bypass. Für den Herzkranzgefäßersatz werden Brustwandarterien oder Beinvenen verwendet.
Die Operation ist naturgemäß aufwendig und nicht ungefährlich: Um das Herz freizulegen, muss der Brustkorb ähnlich einer Flügeltüre aufgeklappt werden. Dafür ist es notwendig, das Brustbein der Länge nach aufzusägen. Eine Herz-Lungen-Maschine übernimmt die Sauerstoffversorgung des Körpers, das Herz selbst wird ruhiggestellt. Operationsdauer: durchschnittlich dreieinhalb Stunden.
Statistisch gesehen, muss 1 von 100 Patienten damit rechnen, den Eingriff nicht zu überleben. Der Operation folgt ein etwa zehntägiger Spitalsaufenthalt (zuerst Intensivstation, dann Pflegestation), anschließend Rehabilitation.
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