Immunglobuline, auch Antikörper genannt (Abkürzung: AK, Ak, Ig), stammen aus der Gruppe der Glykoproteine und werden nach Kontakt mit Antigenen von speziellen Abwehrzellen gebildet. Ihre Aufgabe ist es, diese Antigene (z.B. in den Körper eingedrungene Krankheitserreger) zu binden (Antigen-Antikörperreaktion) und unschädlich zu machen. Immunglobuline können allerdings auch nachteilige Effekte auf den Organismus haben. So spielen sie eine wichtige Rolle im Rahmen von Allergien, Autoimmunkrankheiten oder Abstoßungsreaktionen von Organtransplantaten. Antikörper werden im Blut vermehrt festgestellt, wenn der Organismus auf gefährliche (Erreger) oder vermeintlich gefährliche Substanzen (bei Allergien) mit Kampfmaßnahmen antwortet oder körpereigenes Material als fremd verkennt und bekämpft (Autoantikörper).
Man unterscheidet fünf Antikörperklassen (IgM, IgG, IgA, IgD, IgE), welche zum Teil für unterschiedliche Immunmechanismen verantwortlich sind und sich unter anderem in Molekulargewicht, Serumkonzentration, zeitlichem Erscheinen nach Antigenkontakt und Lebensdauer unterscheiden. Immunglobulin A, ein Monomer im Plasma, ein Dimer im Sekret, besitzt eine Halbwertszeit von einer Woche. Es wird als sogenanntes Sekretimmunglobulin bezeichnet, da es innerhalb von Tränenflüssigkeit, Speichel, Muttermilch, Schleim und Darmsekret einen wesentlichen Bestandteil von Abwehrfunktionen darstellt und die Schleimhäute schützt.
Es ist vor allem dann erhöht, wenn Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase, Rachen oder Darm eindringen und bekämpft werden müssen. Ein IgA-Anstieg ist jedoch auch im Rahmen von Leber- und Nierenerkrankungen, Sarkoidose, Tumoren und chronischen Entzündungen zu beobachten. Ein Antikörpermangel, ausschließlich den Typ IgA betreffend, ist der häufigste angeborene (primäre) Immundefekt überhaupt und macht sich eventuell mit erhöhter Infektanfälligkeit bemerkbar. Sekundäre Konzentrationsminderungen von IgA sind im Verlauf diverser Grundkrankheiten zu beobachten.
Die Normwerte für Frauen und Männer betragen 70 bis 400 mg/dl.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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