Unter Allergie versteht man eine erworbene Veränderung der körpereigenen Abwehrmechanismen, im Sinne einer krankmachenden Überempfindlichkeit. Im Rahmen der Typ-1-Allergie vom Soforttyp kommt es in der Regel einige Minuten bis wenige Stunden nach Allergenkontakt zu klinischen Symptomen, vorrangig zurückzuführen auf eine verstärkte Histaminfreisetzung des Körpers, verursacht durch eine Antigen- (Allergen-) Antikörperreaktion.
Etwa 6 bis 8 Stunden nach dieser Sofortreaktion ist das Auftreten einer sogenannten verzögerten Phase möglich, also ein Wiedereinsetzten der bereits gebesserten Symptomatik. Allergene, d.h. allergieauslösende Stoffe von außen, findet man in den verschiedensten Bereichen. Eintrittspforten für die mikroskopisch kleinen Substanzen sind die Schleimhäute der Augen, der Nase, der Mundhöhle und der Bronchien. Zu den häufigsten Auslösern zählen:
Unterschiedlich schwerwiegende Symptome können beim sensibilisierten Allergiker beobachtet werden:
Sollte der Verdacht auf eine Allergie bestehen, so ist eine medizinische Abklärung ratsam. Mittels Hauttest und einer Blutabnahme lässt sich herausfinden, ob und wie stark ein Körper auf entsprechende Allergene reagiert. Auch gelingt damit eine Abgrenzung zu den sogenannten "Intoleranzen", Unverträglichkeitsreaktionen mit ähnlichen Symptomen, aber unterschiedlichen Entstehungsmechanismen.
Mehrere Therapieoptionen stehen zur Verfügung: Wichtig zunächst ist, dass bei sicherem Nachweis einer Allergie, der entsprechende Auslöser vermieden werden sollte. Dies ist im Alltag für viele Allergiker nur eingeschränkt bis gar nicht möglich, denkt man z. B. an Pollenallergie (Allergie-auslösende Proteine können sich oft ungehindert über große Distanzen hinweg ausbreiten), Hausstaubmilbenallergie, Tierhautallergie bzw. Tierhaareallergie oder Bienengiftallergie.
Je nach Allergen können Maßnahmen wie Haushaltshygiene (Entfernen von Teppichen, spezielle Bettwäsche für Hausstaubmilbenallergiker usw.) oder auch genaue Analyse der Inhaltsstoffe von Lebensmittel (Achtung bei Fertiggerichten und im Restaurant) hilfreich sein.
Medikamente dienen zur Linderung der klinischen Symptomatik: Antihistaminika, Kortisonpräparate, im Notfall auch Adrenalin stehen zur Verfügung und sollten bei schweren Allergieformen in Form eines Notfallsets vom Patienten stets mitgeführt werden, eine entsprechende Schulung vorausgesetzt.
Bei manchen (aber nicht allen) Allergieformen, ist auch eine Hyposensibilisierung möglich. Dabei wird dem Körper in steigenden Dosen das vorher ausgetestete Allergen zugeführt, mit dem Ziel, eine körpereigene Toleranz aufzubauen. Dies ist die einzige Therapiemöglichkeit der Allergie, die es möglich macht, nicht nur die Symptome der Allergie zu mindern, sondern die Ursache selbst in Angriff zu nehmen, in dem auf Immunmechanismen Einfluss ausgeübt wird. In vielen Fällen kann damit Allergie geheilt werden, so z.B. im Rahmen der Bienengiftallergie, wo eine hohe Erfolgsrate zu erkennen ist. Informationen bezüglich Diagnostik und Therapie erhält man beim Hausarzt, Facharzt für HNO-, Haut- oder Lungenerkrankungen.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
© Texte und Fotos (außer anders angegeben) sowie Datenschutz: Andreas Hollinek 1996-2024; www.50plus.at. Inhalte ohne Gewähr. Enthält ggf. PR, Werbung + Cookies, die Werbepartner wie Google (www.google.com) zur Nutzeranalyse verwenden (E-Privacy Info). Seite mit SSL-Sicherheitszertifikat. Impressum.