Der Spruch "Use it, or loose it!" gilt für die Atmung mehr noch als für andere Körperfunktionen des Menschen. Wird die Lunge nicht ausreichend gefordert, reagiert das Gewebe mit einem Rückbau, das Atemzugvolumen nimmt ab, das Entstehen von Atemwegserkrankungen wird begünstigt. Die Folgen: Der Gastransport zwischen den Zellen wird eingeschränkt, biologische Oxidationsvorgänge werden vermindert, die Körperzellen mit weniger Sauerstoff versorgt, können nicht mehr ihre Maximalfunktionen leisten und regenerieren nach Belastung, Krankheit oder Verletzungen langsamer.
Die gute Nachricht: In der Mehrzahl der Fälle kann eine vernachlässigte Lunge wieder zur Höchstform gebracht werden, etwa durch einen Kuraufenthalt (z.B. in Bad Gleichenberg) und anschließender Lebensumstellung (mehr Bewegung an frischer Luft, mehr Sport usw.).
Die schlechte Nachricht: Unsere Lungen werden durch Schadstoffe aus der Umwelt, Allergene, Störungen des Autoimmunsystems und durch Eigenverschulden (z.B. Rauchen) permanent gereizt bis geschädigt. Und das bedeutet: Ein "Lungenhygiene-Bewusstsein" und vorbeugende Maßnahmen sind angesagt, will man, dass einem bis ins hohe Alter nicht so schnell "die Luft ausgeht".
Im Baby-Alter atmet man natürlich und effektiv: Beim Ausatmen zieht sich der Bauch ein, das Zwerchfell hebt sich, die Atemluft strömt aus. Beim Einatmen weitet sich der Buch, das Zwerchfell senkt sich – und so kann genügeng Luft "vollautomatisch" und ohne Luftholgeräusche durch Mund und Nase einströmen. Alle Menschen, die aus beruflichen Gründen viel reden oder singen, benötigen genau diese "Atemtechnik".
Hat man sie im Laufe des Lebens verlernt, entwickelt sich eine "flache Atmung". Das Wechselspiel von Zwerchfelld und Bauch weicht einer ineffizienten Brustkorb-Atmung. Das schadet der Gesundheit. Das Blut bekommt nicht genug Sauerstoff und behält mehr Kohlensäure zurück. Symptome wie z.B. Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Müdigkeit, Muskelverspannungen, Bluthochdruck, Akne (auch Altersakne), vermehrte Infekte, Neurodermitis, Neigung zu Allergien, Osteoporose und Herzerkrankungen können die Folge sein.
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