Als Tetanus (Wundstarrkrampf) bezeichnet man eine weltweit vorkommende Infektionserkrankung, ausgelöst durch besonders robuste, anaerobe Bakterien, namens Clostridium tetani. In Österreich auf Grund einer möglichen Schutzimpfung nur selten gesehen, kommt es weltweit, insbesondere in den Entwicklungsländern, häufig zu Wundstarrkrampf, man schätzt bis zu 1 Million Erkrankungsfälle pro Jahr.
Grundsätzlich gilt: Jede Wunde kann eine Eintrittspforte für die Erreger darstellen. Besonders gefährdet sind allerdings tiefe Wunden bzw. solche mit Fremdkörpern, Nekrosen und Taschenausbildungen sowie Verbrennungen.
Die Infektion erfolgt durch Verletzung im Kontakt mit bakterien- /sporenhältigem Material, wie z.B. feuchter Erde, faulem Holz, rostigem Nagel, Mist, Tierkot und Pflanzen.
Nach erfolgtem Eintritt in den menschlichen Körper wandern von den Erregern produzierte Giftstoffe (Neurotoxine) in Teile des zentralen Nervensystems (Rückenmark, Hirnstamm) ein und blockieren dort hemmende Nervenzellen. Die Folge ist eine erhöhte motorische Aktivität, welche schon bei kleinsten Reizen zu schmerzhaften Muskelkrämpfen führt.
Die Inkubationszeit für Tetanus beträgt 4 bis 14 Tage. In einigen wenigen Fällen wurden auch Inkubationszeiten von mehreren Monaten beobachtet (Spättetanus).
Das Bewusstsein des Betroffenen bleibt jedoch stets erhalten.
Unbehandelt endet eine Tetanus-Infektion meist letal.
Ein ausreichender Impfschutz gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) ist auch im Alter äußerst wichtig. Eine Innsbrucker Studie hat ergeben, dass ein Drittel aller österreichischen Senioren keine Tetanus-Antikörper im Blut aufweisen und somit einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
Bei abgeschlossener Grundimmunisierung (3malige Injektion) wird generell eine Auffrischung alle 10 Jahre empfohlen, wofür spezielle Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung stehen, welche praktischerweise gleichzeitig den Schutz vor Diphtherie (eventuell plus Kinderlähmung oder Keuchhusten) erneuern.
Personen über 60 Jahren wird empfohlen, bereits alle 5 Jahre eine Auffrischungsimpfung durchführen zu lassen, da zunehmendes Lebensalter mit einem Nachlassen der Reaktionsfähigkeit des Immunsystems einhergeht. Wird nicht regelmäßig aufgefrischt, besteht – gegenüber Jüngeren – ein mehrfach erhöhtes Risiko, an Tetanus zu erkranken.
Lektorat dieser Seite durch
Dr. med. Simone Höfler-Speckner
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