Der Rhune bzw. Larrun ist der bekannteste Berg des Baskenlandes. Er ist ein Grenzberg in den West-Pyrenäen, zwischen Frankreich und Spanien. Höhe: 900 Meter. Der Rhune prägt das Landschaftsbild des Baskenlandes durch seine auffallende Form. Der Name (La Rhune) bedeutet im Baskischen soviel wie Weideplatz. Aufgrund des Fundes einer Stele, die auf das Jahr 33 datiert werden konnte, wird vermutet, dass einst am Gipfel des unschwierig zu erreichenden Berges ein keltisches Heiligtum stand. Die Stele wird von einer scheibenartigen Steinplatte gekrönt, die auf beiden Seiten Ornamente aufweist.
Der Rhune ist allerdings nicht nur ein heiliger Gipfel, denn Berichten zufolge sollen sich hier im 16. Jh., als das Hexenunwesen in Europa seinen Höhepunkt erreichte, öfter im Jahr bis zu 12.000 Personen versammelt haben, um den Teufel anzubeten und Orgien zu feiern. Ursprünglich stand hier die Einsiedelei Olhain, die aber während der Französischen Revolution zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.
1859 bestieg die französische Kaiserin Eugénie den Rhune. Das war der Anlass für die Aufstellung eines Obelisken, auf dessen Spitze ein Bronzeadler postiert war. Dieser wurde während des Zweiten Weltkrieges von den Deutschen entfernt. Heute sieht man nur mehr den Sockel des Denkmals.
Da der Rhune ein ausgezeichneter Aussichtsberg ist, baute man zwischen 1912 und 1924 auf seinen Gipfel eine Zahnradbahn. Der Zug überwindet auf einer Länge von 4200 Metern eine Höhe von 830 Meter. Die Bahn mit ihren alten Holzwaggons ist in den Sommermonaten oft stark frequentiert, so dass mit langen Wartezeiten zu rechnen ist. Ausgangspunkt für eine Wanderung bzw. für die Fahrt mit der Zahnradbahn ist die Ortschaft Ascain.
Quelle: Manuskript K. Gratzl, Mythos Berg - Lexikon bedeutender Berge aus Mythologie, Kulturgeschichte und Religion", Verlag Brüder Hollinek, Purkersdorf.
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