Überlegenheitsdenken, Revanchegelüste, Vorherrschaftspolitik und systematisch verbreitete "fake news" über Bedrohungen von außen waren der Nährboden für die Entstehung des Zweiten Weltkrieges. Entmutig und verängstigt vom wirtschaftlichen Niedergang, folgten die Mehrheit der Menschen den Parolen der Nazis und manövrierten die Welt in ein Chaos ungeahnten Ausmaßes. Marcel Reinhard und André Armengaud recherchierten in ihrer erstmals 1949 veröffentlichten "Geschichte der Weltbevölkerung" die Toten und gaben folgende Zahlen an: rund 50 Millionen Gesamtopfer, 17 bis 25 davon aus der Sowjetunion, 5 Millionen aus Polen, 1,5 Millionen aus dem damaligen Jugoslawien, 500.000 aus Griechenland. Die Anzahl der ermordeten Juden wird auf rund 6 Millionen geschätzt.
Foto © Andreas Hollinek
Als Beginn des Zweiten Weltkriegs gilt der Überfall Adolf Hitlers auf Polen am 1. September 1939. Der raschen Eroberung Polens ("Blitzkrieg") folgte die Unterjochung von Dänemark, Norwegen, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Jugoslawien und Griechenland. Sogar Frankreich wurde teilweise besetzt. Sein Heimatland Österreich brauchte Hitler nicht zu erobern. Nach dem widerstandslosen Einmarsch in Österreich ordnete er für den 10. April 1938 eine Volksabstimmung an. Die Frage: "Bist Du mit der am 13. März 1938 vollzogenen Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich einverstanden und stimmst Du für die Liste unseres Führers Adolf Hitler?". Unterstützt von massiver Propaganda ergab die offizielle Auswertung 99,08 Ja-Stimmen für den Anschluss ans Deutsche Reich. Österreich wurde zur "Ostmark", das Land "gesäubert".
Mit dem Angriff auf die Sowjetunion begann sich das Blatt zu wenden. Während auf der Seite der Deutschen Wehrmacht mehr und mehr Soldaten fielen und das Arsenal an Waffen schwand, formierten sich militärische Allianzen, um den Nazis Einhalt zu gebieten. Als dann die Sowjetischen Truppen immer mehr militärische Erfolge erzielen konnten, am 6. Juni 1944 die alliierten Truppen in der Operation "Overlord" an den Stränden der Normandie landeten und sich Adolf Hitler am 30. April 1945 das Leben nahm, war der Krieg zu Ende. Am 7. Mai 1945 wurde im Hauptquartier der Alliierten in Reims die Kapitulationsvereinbarung unterzeichnet. Einen Tag später trat sie in Kraft.
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Mit dem Zusammenschluss der US-amerikanischen und der sowjetischen Armee am 8. Mai 1945 in Erlauf, der Befreiung Österreichs durch die Alliierten und der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung am 27. April 1945 zog auch in Österreich wieder Friede ins Land. Unterstützt durch Hilfspakete aus aller Welt und massive Wirtschaftshilfe durch die USA (Marshall-Plan), erholte sich die österreichische Wirtschaft binnen 10 Jahren. Eine Epoche des Wohlstands begann. Es bleibt zu hoffen, dass die nachfolgenden Generationen die Ereignisse dieser Zeit niemals vergessen und sich ohne Unterlass für Frieden, Demokratie, Offenheit und eine völkerverbindende Politik einsetzen.
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